Wolfsblut

Melodie des Lebens

Die Melodie des Lebens

Und sie bestieg den Berg,
ihre Reise begann vor einer Ewigkeit.
Sie setzte sich in das grüne Gras,
sah über die Wälder und den darin verschlungenen Tälern.
Der Horizont erschien in rot, blau und violett,
im Nebel der über dem Wald hing,
tanzten die Schatten vergangener Jahre.

Sie bemerkte nicht das kleine Mädchen,
dass sich schweigend neben sie setzte.
Und so saßen sie unbemerkt voneinander,
doch miteinander, nebeneinander,
lauschten dem Rauschen dass aus den Tälern zu ihnen drang.
Sie bemerkte nicht die fordernden Blicke,
bemerkte nicht die fragenden Blicke,
die ihr das kleine Mädchen aufs Antlitz legte.
Sie saß still, schweigend, abwesend ihrer selbst,
mit sich allein doch zu zweit,
an diesem Ort der Zeit, vergangener Jahre.

Und das kleine Mädchen sang eine Melodie,
erst summend leise, dann hörend laut.
Und das kleine Mädchen schlang die Arme um sie, hielt sie so fest,
dass sie glaubte in ihren Armen ersticken zu müssen.
Und erst als ihr die Luft nicht mehr den Atem gab,
bemerkte sie ........
das Kind das noch immer in ihrem Herzen sang.
Und sie hörte die Melodie erst summend leise , dann laut.
Es war die Melodie der Vergangenheit,
die Melodie ihrer Zeit,
sie vernahm die Stimme ihres eigenen Ichs.

Sie verließ den Berg der Lebenszeit.
Und sie sah ihr Spiegelbild,
als sie am Fuße des Berges wieder angelangt,
die Hände in den Bach eintauchte,
sie sah in das Gesicht des kleinen Mädchens.
Und sie sah dass es lächelte.
Und sie hörte die Melodie,
erst summend leise,
dann hörend laut.

Es ist dein Leben, dass du nie aufgegeben,
ich war und bin noch immer in dir.
Ich bin Du , ich bin dein Leid, bin deine Freud,
Ich bin das Sein dein Ich, dein Leben.
Zweifle nicht an mir, ich bin deine Schwäche,
deine Kraft, ich bin noch immer hier in Dir.

Copyright by S.E.Rymsa
19.03.2012