Bobby 'far Out' Fat, Head Of F.A.R
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The Stupor am 17.12.07 um 08:24Interview vom 01.10.2005
Ein Interview aus grauen Vorzeiten geführt von Subpop...........................................................................................
Seit längerem wuselt "The Stupor" bei myownmusic.de als Artist herum. Die Band, bestehend aus Mo und Tito, hat sich mit zahlreichen Songs, die unter die Haut gehen, bei Ihrem Prublikum beliebt gemacht, und als Reviewer sogar auf fachlicher Basis Respekt erhalten. So Langsam wird es Zeit das wir mehr über das fantastische Duo erfahren. Ein paar Fragen vielen mir sogar ein:
Hallo Mo. Hallo Tito. Vielen Dank das Ihr die Zeit gefunden habt. Sagt mal, wer ist überhaupt wer? Wer steht für welche Arbeit bei The Stupor?
Tito: Sie ist Mo und ich bin Tito. Für Arbeit stehen wir beide nicht :) Aber grob aufgeteilt, mach ich die Musik und Mo singt. Und zum Schluß fummeln wir beide noch ein bisschen rum.
Mo: Nun ich denke mit Arbeit hat das nichts zu tun. Die Musik hat uns zusammen gebracht und ist Inhalt unseres Lebens.. Wer nun für welche Aufgaben zuständig ist, ist unterschiedlich. Ich schreibe Texte und danach durchlaufen sie noch mal Tito´s strengen gramatik Korrekturen ;)
...rumfummeln? Ich dachte, da auf Eurer Artistpage "Mo Stupor" und "Tito Stupor" steht, dass Ihr Geschwister seid. Eine Paar-Konstelation schloss ich merkwürdigerweise aus. Wo wir schon mal dabei sind, wofür steht "The Stupor"?
Mo: Nein Geschwister sind wir nicht, obwohl wir uns gern mal wie welche in die Haare kriegen ;)
Tito ist meine große Liebe und ich bin sehr froh einen Menschen wie ihn gefunden zu haben.
Ursprünglich hieß es mal "the Stupor feat.Mo " .
Nun ich denke ich wurde nun endgültig in den Stillstand aufgenommen "lach"
Tito: She´s not my sister she´s my lover. Sozusagen meine Herzallerliebste...
Stupor bedeutet: Keine körperlichen oder psychischen Aktivitäten erkennbar, obwohl Patient Umweltreize wahrnimmt und verarbeitet. Trotz Wachheit reagiert der Patient nicht auf Kommunikationsversuche.
Es gab ne Zeit, da war dass einzige was mir Spass machte, der Wand dabei zuzusehen, wie sie vom Qualm gelb wurde.
Was mich an Eurer Musik so begeistert, ist die ernorme Kreativität eurer Stücke. Wie geht Ihr an die Songs? Entwirft Tito einen Sound, und sperrt dann Mo in die Gesangskabine bis der Song fertig ist? Wie darf ich mir euern Schöpfungsprozess vorstellen?
Mo: Ich frag mich selber immer, wie wir diese Songs hinbekommen haben. Einige Songs bekamen wir Stockbetrungen innerhalb einer Nacht hin..einige liegen immernoch rum. Ich denke die Ideen kommen wärend des Musik machens.
Es sind auch die Momente die einen Song ausmachen. Ich spreche hier von Traurigkeit, Verzweiflung, Kummer, Liebe und Hass. Manchmal höre ich eine Melody die Tito spielt und greife zum Stift und weiss einfach...das ist es!
Tito: Meist hab ich ein paar Akkorde auf der Gitarre. Die nehm ich auf, find´ die dann für gewöhnlich scheisse und fang wieder von vorne an. Der Kreislauf vollzieht sich ein paar mal bis was brauchbares bei raus kommt. Manchmal geht es aber auch wesentlich schneller und an einem Tag ist ein Track "fertig".
Auf eurer Website kann der interessierte Leser festellen, dass es euch seit 2003 gibt. Was für musikalische "Grausamkeiten" habt Ihr denn davor verbrochen?
Tito: Hehehe. Meine erste Musikerfahrung hatte ich an der Blockflöte. Danach sagte meine Musiklehrerin ich hätte zu kleine Hände zum Gitarre spielen (hin und wieder stelle ich erschreckt fest, dass sie recht hatte) und hab´s dann ganz aufgegeben und eigentlich nur noch Musik gehört.
1987 fing ich dann an aufzulegen. Das habe ich denn bis 2000 mal mehr mal weniger Regelmäßig gemacht.
Meine erste Band hatte ich 1992. Sie bestand aus mir an der Gitarre, für die ich seinerzeit meine Ente verkaufte, und Basti, einem alten Freund am Schlagzeug. Jede Probe war ein Erlebnis. Es gab keine Songs. Wir haben uns hingestellt und versucht jeden Tag auf´s neue irgendwas aus unseren Geräten rauszuholen...
Ohne Erfolg. Wesentlich später, 1997 während des Studiums, habe ich ein paar nette Leute getroffen. Wir
haben gecovert. Immerhin kam es zu einem Liveauftritt. Aber richtig gut waren wir nicht bääh. 3 wollten weiter covern und ich wollte was eigenes machen. So haben wir uns dann getrennt und ich hab erstmal wieder garnichts gemacht, ausser auf der Klampfe rumzukaspern.
Dann fielen mir die üblichen verdächtigen Programme in die Hand. Über Magix zu Fruity und dann zu Cubase. Das ging dann alles recht fix.
Mo: Mit 18 fing ich an Gitarre zu spielen. Nun irgendwann als ich mein gezupfe vortrug sagte jemand "hey, du kannst ja singen!".....
Weiter gings dann in 2 Chören, wo ich recht schnell als Solosängerin eingesetzt wurde. 2 Jahre machte ich dann in einem Seminar zur Chorleiterin weiter, ich bedauere das ich keine Zeit mehr dafür habe.
Im Sommer 2003 wurde ich Tito vorgestellt und wir machten prompt in einer Nacht einen Song zusammen. Es folgte der 2te und der 3te.. Tja,2 Jahre sind vergangen, jetzt wird er mich nicht mehr los .."lach"
Seit 2004 bin ich auch in einer Rock Band als Leadsängerin. Eine andere Richtung die mir einen Ausgleich gibt zu dem was Tito und ich machen.. Doch mein Herz steckt bei "the stupor".
.....Du sprichst von einer "Band". Wie heisst denn die Rock-Band? Gibt es auch Soundmaterial
irgendwo?
Mo: Die Band heisst "Flakes". Sie besteht aus einem Drummer, einem Bass und einer Gitarre und natürlich meiner Wenikeit als Sängerin.
"Flakes" gab es schon vor meinem Eintritt, doch die damalige Sängerin ist aus beruflichen Gründen und dem daraus entstehendem Ortswechesel aus der Band ausgetreten.
Es war schwierig der Sängerin gerecht zu werden, zumal es Songs gab die noch aus ihrer Zeit stammen, die ich dann übernommen habe. Mitlerweile harmoniert es zwischen den Jungs und mir richtig gut.
Ja es gibt Material, aus zich schlechten Probeaufnahmen hat es uns doch einmal in ein Studio getrieben, wo wir dann zwei Stücke aufnahmen "every second" und "colours of life".
Einer von den Jungs schickte unser Demo dann mal auf die Reise. So sind wir zu unserem (meinem ersten!!)
Auftritt im Sommer 2005 in Garding gekommen :) Mir schlackerten die Knie, puhh da kann ich mich noch sehr gut dran erinnern. Ich war sehr froh das Tito an meiner Seite war und in der ersten Reihe stand um mich im Notfall aufzufangen.
Ebenfalls auf eurer Website kann man im Logo Nachlesen "It's a lot more fun, if you can see the sun". Was bedeutet dieser Spruch für euch?
Tito: Das steht für: nicht aus sich raus zu kommen. Von sich selbst gefangen zu sein, dass zu wissen und trotzdem irgendwie nichts machen zu können ausser lethargisch die einstudierten Tagesabläufe runter zu rattern... Stupor eben.
Mo: Ich stelle mir vor jemand wird getrieben, ohne es zu wollen...Der Ausbruch muss kommen.. versuche das Licht zu sehen. Nunja wenn es irgendwann mal dazu kommen sollte. Ich weiss genau wie das Video zu "It's a lot more fun, if you can see the sun" aussehen wird!
Eure songs sind sehr emotional. Wie nehmt Ihr eure Songs wahr? Oder konkreter: Wie nehmt Ihr, zum Bespiel, "Afraid" wahr, bzw. was steckt bei euch dahinter? Da sich ja solch ein Song dramatisch von einem, der eher selbstkritischenen Stücke, wie "Carcass" unterscheidet.
Tito: Na, ich höre die Songs ja meist erstmal alle eine Weile ohne Gesang. Und wenn mich das nicht flashen würde, würde es auch keinen Gesang dazu geben. Aber bei Afraid, zum Beispiel, finde ich einfach geil was aus 3 Akkorden entstehen kann. Und was dieser kleine Synth in der Strophe anrichtet. Wahnsinn. Dazu Mo´s Text, bei dem man nicht genau weiss ob es sich um Freunde oder ein Paar handelt. Ich finde der Song trägt sehr gut sehr sehr dick auf...
Der größte Unterschied liegt wahrscheinlich darin, wer die Texte schreibt. "Carcass" und "More Fun" habe ich geschrieben. Die sollten ein Befreiungsschlag für den Moment sein. Das eingestehen an mich selbst, dass es mir wahrscheinlich nur beschissen geht weil ich bin wer ich bin und gemacht habe was ich gemacht habe. Sozusagen sich selbst als Schuldigen anerkennen für einen Zustand, der wahrscheinlich normal ist aber in dem Moment nur mich abfuckt. Während es der ganzen welt gut geht.
Mo: Ja das denke ich auch. Ich habe "Afraid" geschrieben. Es ist aus dem wahren Leben gegriffen. Nicht bei mir.. hmm oder vielleicht doch? ;) nein nein ...
Ich denke diesen Song kann jeder für sich selbst interpretieren. Wenn ich "Afraid" höre kann ich mich in ihn hinein versetzen und ich hoffe das können alle die ihn hören auch tun.
Besonders nahe geht mir "Change". Er ist meinem Papa gewidmet. Nun vielleicht sind es zu viele Strophen.. aber wie lang darf ein Text sein, wenn man über Gefühle schreibt...
...unendlich lang. Wo wir schonmal eure Stücke betrachten: Gibt es Stücke die Ihr mal gemacht habt,
die andere mögen, Ihr aber - unter uns - überhaupt nicht mehr leiden könnt?
Mo: Hmm, in jedem Song stecken Erinnerungen, auch wenn sie vielleicht unter miesen Vorrausetzungen und schlechter Qualität zusammen gebastelt wurden.
Es gibt keinen den ich schlecht finde. Ich denke es ist wie mit Fotos, sie lassen uns für eine klitze kleine Zeit in die Vergangenheit zurückkommen, und bauen in dem Moment wo ich sie höre wieder neue Momente ein.
Natürlich denke ich oft "oh mein Gott, das hätte ich aber besser singen können". Manchmal finde ich auch ich hätte etwas mehr Ausdruck reinbringen können.... Aber Moment, es gibt da doch einen Song ;) Den habt ihr aber "GOTT SEI DANK" noch nicht gehört..
Er heisst "end of the road" hihi.. hab ich warscheinlich schon zu viel verraten..grauselig..."grrrr"
Tito: "Carcass". Da ist einfach nicht rausgeholt was hätte rausgeholt werden können. Aber mit dem Text zusammen macht es auch irgendwie wieder Sinn, das der Song eher halbherzig klingt.
Ansonstens gibt es ein paar Tracks, die ich zwar nicht schlecht finde, mich aber tierisch der Sound nervt. Z.B. "Aufgelegt", "Sad to see you go", der eigentlich erste The Stupor Track. Aber irgendwie sind es auch Momente die ich mit solchen Songs verbinde, und dann wird der Sound doch wieder zur Nebensache.
Also, kurz gesagt: Nein :) Und mein LIeblingssong von uns ist "Depression"....(und zu "End of the Road" sag ich nichts...:)
Obligatorisch: Welche Erfahrungen habt Ihr künstlerisch und zwischenmenschlich mit myownmusic.de gemacht?
Tito: MOM? Kenn ich nicht. :) Also ohne MOM würden The Stupor Songs wahrscheinlich immer noch gut sein, aber sich immer noch Scheisse anhören. Naja, nicht dass es jetzt Soundtechnisch die Bomben sind, aber die ein oder anderen Tipps haben mir sehr viel weitergeholfen.
Und was ich noch wichtiger finde, ist zusehen, dass es einen riesen Haufen "bekloppter" gibt, die ihre Zeit mit Musik verbringen und dabei häufig sehr gute Sachen produzieren.
Und da Mo und ich bisher noch keine Anstalten gemacht haben jemals Live zu spielen, natürlich auch die
einzige Möglichkeit in irgendeiner Form eine Rückmeldung zu bekommen. Ganz besonders Grüßen möchte Passive Defence, mein erster MOM-Freund, mit dem ich auch schonmal ne Dose gestoche habe...yeeaahhhhh und André Weet, der mir, obwohl ich ihn noch gesehen hab, sehr ans Herz gewachsen ist. Dann die vielen Coops die hier zustande gekommen sind.
Es macht einfach Spass... Vielen Dank an euch :)
Mo: Ich verbringe lange nicht so viel Zeit wie TIto bei mom. Aber ich hab hier sehr viele liebe Menschen kennen gelernt.
Es gibt hier großartige Musiker!! Ich bewundere die investierte Zeit vieler, und finde es beeindruckend das hier in viele Richtungen gestreute Musik produziert wird!
Ich denke ohne Mom würden viele Musiker (wir eingeschlossen) ohne es Teilen zu können und sich Auszutauschen immer noch allein in ihrem Kämmerchen sitzen, und die Welt hätte nie Erfahren, dass es sie gegeben hat...
Ihr sagt ja, Ihr hättet keine Live-Ambitionen, warum eigentlich nicht? Ich könnte mir vorstellen das "The Stupor" live auf einer rustikalen Bühne im Dämmerlicht ein paas Songs zum Besten gibt. Was hält euch ab?
Mo: Ich könnte mir vorstellen mit "the stupor" aufzutreten ;) Wir haben mal versucht noch ein paar Leute in die Band mit aufzunehmen. Das hat aber nicht gepasst, die Welten waren zu verschieden.
Es ist halt schwierig alles das wiederzugeben (zu zweit). Tito kann halt nicht alles zur gleichen Zeit machen. Ich muss ja nur singen "lach".
Man müste Tito klonen, dann wäre die Ambition alles Live zu spielen gegeben :) Es muss ein wahnsinniges Gefühl sein "depression" vor Puplikum zu spielen...
Ein Song (deeper and deeper) wurde mal in einer Disco auf der Insel Foehr aufgelegt, das war der helle wahnsinn!
Tito: Hmmm. Naja, mal sehen... Lust hätte ich schon. Allerdings wenn nicht alles aus der Dose kommen soll, bräuchten wir mindesten 3 Gitarristen, 8 Keyboarder, 5 Bassisten... :)
Wenn Ihr beiden jemanden, der gerade erst Musik anfängt, musikalische Tipps geben müsstet, wie
würden diese lauten?
Mo: Alles einmal ausprobieren, rumexperimentieren, und nicht reinreden lassen!
Man sollte sich nicht verunsichern lassen. Wenn die Liebe zur Musik da ist, ist es egal ob sie im Betracht des Hörers schlecht oder gut ist. Wichtig ist es auch seine eigene Richtung zu finden und sich nicht in eine Sparte reindrücken zu lassen. Tja aber wenn Spiegel sprünge bekommen, wenn versucht wird zu singen...
Dann würde ich den Tipp geben "hey lass es lieber sein" ;)
Tito: Anfangen und treiben lassen, hin und wieder selbstkritisch die eigenen Outputs betrachten. Musik ist toll und das Machen auch, aber die ersten Tiefpunkte lassen meist nicht lange auf sich warten...
Liebe Mo, lieber Tito, vielen Dank für dieses Tolle Interview. Es hat wirklich Spass gemacht eure Antworten zu lesen. Vielen, vielen Dank nochmal für Eure Zeit und Mühe.
Veröffentlicht von subpop am 01.10.2005


