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mauerhuhn

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mauerhuhn am 20.03.13 um 05:09

Soll man schlechte Bewertungen überhaupt abgeben?

Soll man Songs, für die man eine "schlechte" Bewertung abgeben würde (3 Sterne oder weniger), überhaupt bewerten?

Mir geht diese Frage seit einiger Zeit im Kopf herum, wenn ich hier durch MOM surfe und mir Songs anhöre. Sicher habt ihr euch diese Frage auch schon ab und zu gestellt und euch Gedanken gemacht. Ich möchte hier meine Gedanken mit euch teilen und bin auch an euren Gedanken sehr interessiert, denn ich würde gerne eine befriedigende Antwort finden und bin mir selbst noch sehr unsicher darüber, wie ich mich in Zukunft verhalten soll.


Noch eine Vorbemerkung:
Bei den MOM-Bewertungen geht es ja nicht darum, ob die Machart des Songs den "Persönlichen Geschmack" des Hörers trifft. Ich hoffe insofern, dass jeder, der es sich überhaupt zutraut, eine Bewertung zu schreiben, in der Lage und Willens ist, eine Musik weitgehend unabhängig von seinen persönlichen Vorlieben zu beurteilen!

Die Abgrenzung zum persönlichen Geschmack ist natürlich teilweise fließend und kann beim Hören leicht übersehen werden. Trotzdem gibt es solche Kriterien wie "Spannungsbogen", "Abwechslung", "Emotionalität", "Handwerk", "Struktur", "Komposition", "Aussage", "Sound", die alle doch recht unabhängig davon beurteilt werden können, ob der Musikstil von Producer und Hörer übereinstimmen oder nicht.



Hier also nun meine Gedanken zum Für und Wider auf dem Weg zu einer Antwort.


Was spricht für "Nein":
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- Man zieht sich mit schlechten Bewertungen den Ärger des Producers zu.
Das ist mir hier schon zweimal passiert, obwohl ich einen recht langen und konstruktiven Text dazugeschrieben habe. Ob man sich über schlechte Bewertungen aufregen darf oder nicht, möchte ich hier nicht diskutieren, dafür könnte man nochmal ein ganz anderes Fass aufmachen. Fakt ist, dass mich diese Leute nun nicht mehr besonders mögen, was prinzipiell unschön ist. Natürlich ist es nicht meine Schuld, aber es geht ja darum, dass man das vermeiden könnte, indem man die Bewertung eben einfach nicht abgibt!

- Ist die Bewertung nicht auch stark abhängig vom Verhältnis der Producer-Fähigkeiten zwischen dem Song-Producer und dem aktuellen Song-Hörer?
Wenn also ein "fortgeschrittener Producer" den Song eines "Anfänger-Producers" hört, kann er doch nicht wissen, dass es sich noch um einen Anfänger handelt (in welchem Falle er die Sterne wohl etwas anders setzen würde!). Das herauszuhören wird auch gerade durch die vielen sehr professionell klingenden Sample- und Loop-Sammlungen erschwert. Und es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, zukünftig nur noch max. 3 Sterne hier auf MOM zu vergeben, nur weil die meisten hiesigen Produktionen sich mit denen der offiziellen Profi-Top-100 einfach niemals messen können, weil eben die meisten auch gar keine Profis sind!
Vielleicht ist der Song ja aus der Sicht des "Anfänger-Producers" richtig gut und stellt für ihn einen kleinen Quantensprung im Vergleich zu seinen früheren Produktionen dar? Ich habe hier schon öfter Songs mit 5-Sterne-Bewertungen gesehen, bei denen mir die Haare zu Berge standen, weil sie einfach lieblos, fantasielos, langweilig und schlecht gemischt waren. Aber wenn nun 10 andere Producer diesen Song supertoll finden, weil sie selbst es noch viel weniger drauf haben…dann ist es doch nachvollziehbar, dass sie 5 Sterne vergeben, oder? Hat der "fortgeschrittene Producer" dann überhaupt das Recht, den Song des "Anfänger-Producers" schlecht zu bewerten, nur, weil der Song aus seiner Sicht (verständlicherweise) schlecht produziert ist?


Was spricht für "Ja":
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- Wenn man nur Songs bewertet, die man gut findet, ist das Bewertungssystem gelinde gesagt für den A****.
Denn dann sind alle Songs "toll", egal wie gut oder schlecht sie produziert sind. Dann sind wir hier auf Flickr-Niveau, wo entweder gar keine Kommentare kommen oder nur so Zeugs wie "Awesome", "Great", "Nice", usw.
Dann sollten die Sterne aber konsequenterweise weg und man sollte zu reinen Textbewertungen übergehen. Denn meine konstruktive Kritik möchte ich ja schon loswerden, aber dann eben ohne die schmerzende Bewertung.

- Konstruktive Kritik ist die Voraussetzung dafür, dass man besser wird.
Ein Producer sollte sich hauptsächlich über einen konstruktiven Text freuen (wenn er denn da ist) als sich über die schlechte Bewertung zu ärgern. Größe zeigen, die Beurteilung selbstkritisch anerkennen, und nicht so rumflennen, darauf kommt es an. Feddich.



Was meint ihr?

Danke schonmal für eure Gedanken und die Zeit, die ihr euch für diesen doch etwas längeren Blog-Eintrag nehmt!

Liebe Grüße,
mauerhuhn

Synchronic Beat
Synchronic Beat März 2013
Ist doch eigentlich ganz einfach:
Man kann einen Song nicht ausschließlich objektiv bewerten, da oftmals Musik etwas mit Gefühlen zu tun hat. Und sobald der Song mich gefühlsmäßig erreicht, also emotional etwas bei mir bewirkt, kann die Bewertung gar nicht mehr komplett objektiv sein.

Jeder Song hat eine "ehrliche" Bewertung verdient. Der Ton sollte stets freundlich sein, aber Kritik muss man anbringen, wenn man Kritikpunkte beim Anhören gefunden hat,
allerdings sollten die Kritiken begründet sein und nicht sowas wie:
"Irgendwas passt da nicht" oder "Der Gesang ist schlecht".

Was der Künstler aus Deiner Kritik macht, ist allein sein Ding,
vielleicht verbessert er den Song, vielleict setzt er es beim nächsten um,
aber vielleicht ist es ihm auch egal.

Wenn er beleidigt ist und böse Nachrichten oder Rachebewertungen schreibt, muss man drüber stehen. Der Künstler muss sich dann aber nicht wundern, wenn ihn dann kaum noch einer bewertet.

Ich versuche grundsätzlich sehr gezielt die Dinge anzusprechen, die mir auffallen und habe bisher überwiegend positive Reaktionen auf meine Bewertungen erhalten.

Lieben Gruß, Andi :o)

...ilonka rudolph...
...ilonka rudolph... März 2013
eigentlich kann man es drehen und wenden, wie man will - im endeffekt muss man nur an die "richtigen" artists geraten ;)

mach dir nicht so groß n kopf darüber:
mach einfach weiter, so wie bisher - und natürlich so, wie du magst...

...alles andere wird sich zeigen.

:)

Passive Speakers
Passive Speakers März 2013
In der Tat ein nicht ganz einfaches Thema. Ich halte es so, dass ich selten schlechte Bewertungen abgebe aber ich tue es, wenn ich dies für wirklich angebracht halte. Für mich ist das nun mal der Sinn eines Bewertungssystems. Habe auch in den meisten Fällen ein "Danke" vom jeweiligen Künstler bekommen, weil ich mir die Zeit genommen habe eine ausführliche und konstruktive Kritik zu hinterlassen.

Man sollte natürlich darauf achten wie man die Kritik formuliert. Natürlich versuche ich meine negativ Punkte so gut und freundlich wie möglich zu erklären. Also warum genau bin ich der Meinung hier wenig Punkte zu vergeben. Und was kann man hier besser machen. Das sollte ja auch selbstverständlich sein. Ein "Boa, nee .. das klingt echt nicht gut." Nützt niemanden etwas.

Wenn Künstler mit schlechter Kritik nicht umgehen können, dann ist das meiner Meinung nach deren Problem. Natürlich möchte man vermeiden, das man sich dann Diskussionen und schlechte Stimmung zuzieht, aber wenn jemand eine freundliche, ehrliche Kritik nicht vertragen und damit umgehen kann, dann ist er auch an keiner ehrlichen Bewertung interessiert sondern will sich nur virtuelles Schulterklopfen einsammeln, weil er sich selber für ziemlich gut hält und einfach nur das Lob genießt. Da tut es mir dann auch nicht wirklich leid, wenn derjenige in Zukunft von mir keine Bewertungen mehr haben will, die Zeit kann ich dann auch in Bewertungen stecken, die den Künstlern auch wirklich was bringt.

Um das zu verdeutlichen: In der Regel vergebe ich immer etwa 4 Sterne für gute / anständige Produktionen. 3 Sterne vergebe ich, wenn ich insgesamt so viele Schwachpunkte sehe, dass man diese nur schwer wegreden kann. 2 gibt es wenn die Nummer wirklich technisch schlecht ist. Dann ist das aber meist, weil der Producer es nicht besser weiß / kann. Hier erkläre ich dann aber auch ganz genau, was meiner Meinung nach nicht so geklappt hat und was er besser machen kann. Warum soll ich hier dann trotzdem 4 Sterne geben, weil er sich ja doch Mühe gegeben hat? Das macht meine anderen 4 Sterne Bewertungen ja quasi nichtig. Gutes "Produkt" -> gute Wertung. Schlechtes Produkt -> schlechte Wertung. Gemessen wird für mich ja eben das gefertigte Stück und nicht die Fähigkeiten des Künstlers .. denke ich.

Aber wie du schon meinst, das Thema ist sicherlich nicht ganz einfach und jeder muss da für sich einen Weg finden.

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