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lobo

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lobo am 21.05.12 um 20:13

Sonntagsausflug der besonderen Art

Womit fängt man an, wenn man einen schönen ruhigen Sonntag verbringen wollte, aber genau das Gegenteil erlebt hat?

Am besten mit dem Anfang.

Es begab sich zu einer Zeit - während der Arbeit - das ein Kollege an einen herantrat und das scheinbare Unglück seinen Lauf nahm.
Ich war längst schon ein wenig (vielleicht auch ein wenig mehr) auf das Wochenende programmiert.
Besagter Kollege (Schlagzeuger bei Ysma) verkündete mir stolz, dass er Sonntag einen Gig hätte und ich, als musikinteressierter Mensch, könnte doch mal vorbeischauen.

Erster Gedanke:"Mist wie komme ich da wieder raus mein ruhiges Wochenende wartet doch..".

Zweiter Gedanke:"Kann ja eigendlich nicht so schlimm werden..".

Dritter Gedanke: "Kommst wenigstens mal wieder raus und in den Genuß von ein wenig Live-Musik..".

Vierte Gedanke:"Klar komme ich", diesmal laut gedacht. Ruhiger Sonntag, ade.

Mittags zu Hause: Erst mal ins Internet, Infos besorgen.

Auszug aus dem Infoblog des Veranstalltungsort:
"Summon, In Morpheus`Arms, Ysma, Savagery. Nicht weniger als vier Bands werden am Sonntag für einige Abwechslung auf der Bühne des Skater Palace in Münster sorgen. Es wird laut, wild und hart! Diese vier Gruppen werden auf der Bühne rocken! Sollte man nicht verpassen!"

Oh-ha. Und so nahm der ehemals ruhige Sonntag seinen Lauf.

Ort: Skater Palace in Münster
Zeit: 16:30 Uhr - 21:45 Uhr
Ungewöhlicher Ort, Oh ja!
Ungewöhnliche Zeit, unbedingt!
Eintritt, bis 17:30 Uhr 5 Euro, ab 17:30 7 Euro , angemessen für das was dann zu hören war.

Anreise:

Man sollte eigendlich meinen, dass es nicht so schwer sein kann, an einem ruhigen Sontag Nachmittag mal eben eine Strecke von 30 Kilometern zurück zu legen.
Aber dies war ein Trugschluß, und der kann sehr leicht nach hinten los gehen.
Alles was ein Auto hatte war unterwegs. Und alle Vorurteile über Sonntagsfahrer wurden gnadenlos bestätigt.
Resultat; über 90 Minuten unterwegs, zwei Staus und zu spät gekommen. Erste Band verpast.

Vor Ort:

Gig 1: leider verpast.

Gig 2: In Morpheus`Arms - Prog-Metal

Es ist immer wieder bemerkenswert, wie sehr ein Tonmischer es verunstalten kann das eine Band beim Publikum gut ankommt. Ich habe es selten erlebt, dass man eine Band auf einem Gig dermaßen dominant auf den Schlagzeuger abmischt. Von den anderen Bandmitgliedern war nicht mehr viel zu hören.
Es war echt traurig: E-Gitarre kaum vorhanden, Bass, na ja, es stand jemand mit einem Bass auf der Bühne. Keyboard, ja, ab und an zu hören. Gesang, vorhanden.
Wobei ich sagen muß, dass es viele schöne Tonlagen gibt, warum die Sängerin nur eine von sich gab, weiss ich nicht.
Schade, eigendlich denke ich diese Prog-Metalband aus Duisburg hat großes Potential.

Gig 3: Ysma - Prog-Rock

Es geht doch. Allein dieser Gig hat den Aufwand gelohnt, diesen Sonntagsausflug zu unternehmen.
Ysma, eine Progrockband aus Münster, vertreten auf MyOwnMusic. Ysma macht Progrock wie aus den 80igern. Ohne Gesang. Live hören sich diese 4 Jungs extrem cool an.
Meiner Meinung nach ein sehr hohes Potential, das tief im Münsterland schlummert. Sie spielen Stücke, die sowohl im Prog-Rock wie auch im Metalbereich (die 90iger lassen grüßen) angesiedelt werden könnten. Musik, wie sie nicht besser an diesen ungewöhnlichen Ort passen könnte. Sehr solide handwerkliche Arbeit, wie man sie live gerne hört. Manche Stücke sehr experimentell und ungewöhnlich anspruchsvoll. Stücke bei denen man bei mehrmaligem Hören sicherlich das eine oder andere neu heraushört.
Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren geben einfach alles.
Es ist den Jungs anzusehen, dass sie einen Heiden-Spass haben Musik zu machen. Bemerkenswert noch bei diesem Gig war ein Schlagzeugsolo, wie ich es schon sehr lange nicht mehr live gehört und gesehen habe. Es gibt bei der Musik von Ysma immer wieder Neues zu entdecken was verwundert oder auch nicht. Ihre Art Prog-Rock zu interpretieren ist, wie soll ich es sagen, einfach Ysma.

Gig 4:Savagery - Death-Metal

Death-Metal in der Art wie er ist: Laut und sehr düster. Aber selbst bei dieser Art von Musik ist es doch manchmal von Vorteil wenn man wenigstens etwas vom Text versteht - was
mir leider nicht möglich war.
Savagery bezeichnet ihre Musik als "vertonten Horrorfilm". Dieser Eindruck kommt der Realität sehr nahe. Death Metal wird wohl nie die Art von Musik sein, die mir etwas sagt oder die mir persönlich gefallen wird. Schade, ohne "Gesang" wären einige Stücke sicherlich hörenswert, auch wenn sie mir einfach zu laut und ohne erkenbaren Zusammenhang von Lyrics und Musik sind.
Als Schlußakt sicherlich gut, um den Laden leer zu bekommen. Vielleicht tue ich dieser Gruppe aus Münster aber auch nur Unrecht. Es wäre ein wenig leiser sicherlich auch gegangen aber es gehört anscheinend eine gewisse Lautstärke (Kopfschmerzen am nächsten Tag garantiert) dazu. Nach einer gewissen Zeit (Leidensfähigkeit vorausgesetzt) erkennt man bei gewissen Stücken auch so etwas wie Musik.

Ach ja, Publikum war auch da, wobei ich mich nicht des Eindrucks erwehren konnte, dass jede Band ihr Stammpublikum dabei hatte. Eine überschaubare Menge. Eigendlich schade, bei dem ein oder anderen Act. Leider habe ich, wie am Anfang berichtet, den ersten Gig verpasst.


Fazit:
Bei Veranstaltungen an einem Sonntag-Nachmittag früher losfahren.
Unbeding das nächste Mal Gehörschutz mitnehmen.
Death Metal ist nicht meine Musik.
Es bleibt dann nur noch eine letzte Frage: Warum tue ich mir so etwas an einem Sonntag an?
Es war halt ein Sonntagsausflug der besonderen Art.

gruß lobo

Meilo
Meilo Mai 2012
ja das finde ich auch....

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