Keyboarder Guy Fletcher und Jim Cox bei Mark Knopfler
Die Dire Straits sind lange Geschichte, seitdem ist Keyboarder Guy Fletcher mit Mark Knopfler unterwegs, der sich auf ruhigere Folkrock-Musik besinnt. Keyboards spielen in diesem Kontext scheinbar nur eine Randfigur – eine ideale Gelegenheit, herauszufinden, worin ein Band-tauglicher Keyboard-Sound besteht. Ganz nebenbei hat Guy Fletcher hat gerade Knopflers aktuelles Album „Tracker“ in dessen British Grove Studios in London aufgenommen, gemischt und mitproduziert. Die Idee dahinter: Die „Reduktion auf das Wesentliche“ – möglichst unbearbeitete Signale.
Text von Nicolay Ketterer, Fotos von N. Ketterer G. Karp, G. Fletcher, M. Humeniuk, F. Lavino und H. Hansen
Vor einer Weile twitterte Guy Fletcher, wie Knopfler und er den neuen Porsche 991-S zu einer Testfahrt luden – „phänomenal, ein „Monster“, schreibt er, „aber ohne den Charakter, wie ihn mein alter 993 hat.“ Fletcher spielt in jener Rock-Musiker-Liga, die sich alles leisten kann, sollte man meinen – trotzdem herrscht auf der Bühne Pragmatismus. Noch immer hat Fletcher Hardware-Sampler statt einem Software-Setup im Gepäck, sein Pianisten-Kollege Jim Cox (ebenfalls Mitglied von Mark Knopflers Band) spielt künstliche Piano-Sounds mit einem Roland V-Piano auf der Bühne, keinen echten Flügel. Das mutet im Dunstkreis Knopflers, der Wert auf Klangästhetik legt, seltsam an. Warum eigentlich? Wir haben Guy Fletcher und Jim Cox getroffen, um dem Verhältnis zwischen theoretischer Machbarkeit und Pragmatimus nachzuspüren – und den „Mythen“ legendärer Keyboard-Sounds sowie der Hard- versus Software-Frage nachzugehen.