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Wissen: Geschichte der Aufnahmetechnik

Frühe Geschichte der Tonaufnahmetechnik – von der Schweinsblase bis zum Kondensatormikrofon
Wissen: Geschichte der Aufnahmetechnik

Bis unsere Mikrofone – aber vor allem auch unsere Tonaufzeichnungen – so klangen und funktionierten, wie wir es heute im Studio gewohnt sind, musste erst einmal einiges an Erfindergeist und Zeit für Experimente investiert werden. Eine tontechnisch-historische Entwicklungs-Geschichte…

Von Ulrich Apel

Die Geschichte der Aufzeichnung von Lautschwingungen beginnt im Jahre 1830 mit der Arbeit des Göttinger Physikers Wilhelm Weber. Er ritzte als erster Lautschwingungen auf einen berußten Glasstreifen, indem er die Zungenpfeife einer Orgel mit einem Metallfederchen versah, welches er dann in schwingendem Zustand über die Rußschicht führte. Bei der Untersuchung der Aufzeichnungen stellte er fest, dass sich bestimmten Tönen bestimmte Kurven zuordnen ließen.
Im Jahre 1876, also über 40 Jahre später, machte Hermann von Helmholtz die ersten Versuche mit Schwingungen des Luftschalls. Er benutzte zum ersten Mal Membranen, an denen er ebenfalls ein Metallfederchen befestigte. Diese Membranen bestanden zunächst aus einer Schweinsblase, später aus Gummi oder aber auch aus dünnem Glas.
Helmholtz begnügte sich aber nicht nur mit der reinen Aufzeichnung der Schallschwingungen, sondern er betrachtete seine aufgezeichneten, gesammelten Kurven auch kritisch. Dabei fand er heraus, dass die Klänge verschiedener Instrumente aus mehreren Schwingungen bestehen. Er überlegte nun, wie er diese einzelnen Schwingungen voneinander trennen könnte.
Ausgehend von den verschiedenen Volumina der Orgelpfeifen entwickelte er die heute bekannten, nach ihm benannten, Helmholtz-Resonatoren.
Diese Resonatoren sind gläserne oder metallene Hohlkugeln oder Röhren mit zwei Öffnungen: Die eine Öffnung hat scharf abgeschnittene Ränder, die andere ist trichterförmig ausgebildet und so geformt, dass man sie ins Ohr einsetzen kann. Beim Einsetzen musste man darauf achten, dass der Resonator völlig dicht mit dem Gehörgang abschließt. Die Luftmasse eines solchen Resonators in Verbindung mit dem Gehörgang und dem Trommelfell bildet ein elastisches System. Dieses ist zu Schwingungen fähig, welche den Grundtönen der Volumina der Kugeln oder Röhren entsprechen. Wird von außen ein solcher Grundton angeregt, so wird er bedeutend lauter als alle anderen Töne wahrgenommen. Mit einer abgestimmten Reihe von solchen Resonatoren vermochte Helmholtz als erster Kombinations- und Obertöne zu analysieren. Es handelte sich also hierbei um einen vollmechanischen Frequenzanalysator.


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von  Professional audio am 30.11.2015
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