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Mit dem achtkanaligen ASP 800 veröffentlicht Pro Audio-Hersteller Audient sozusagen einen der Vintage-Klang-Friseure unter den Verstärker-Geräten. Statt „Waschen, Schneiden, Legen“ lautet hier das Motto „Verstärken, Färben, Wandeln“.


Von Sylvie Frei

Die Ankündigungen des neuen ASP 800 von Audient waren auf das erste Lesen hin etwas irreführend. Streng genommen handelt es sich hierbei nämlich nicht um ein Audio-Interface. Denn eine Schnittstelle zum Computer ist eines der wenigen Ausstattungsmerkmale, die das ASP 800 nicht besitzt. Viel mehr eignet sich das üppig ausgestatte Gerät, seines Zeichens ein achtkanaliger Mikrofon-und DI-Vorverstärker, A/D-Wandler und Audio-Prozessor, als vielseitige Erweiterung eines (beispielweise wenig-kanaligen) bestehenden Audio-Interface-Setups.
Der ASP 800 offeriert zunächst einmal acht Mikrofon- beziehungsweise Line-Eingänge, die mit den Audient-eigenen Class A-Vorverstärkern versehen sind, die sich auch in dessen Flaggschiff-Konsole ASP8024 finden – inklusive aller wichtigen Preamp-Features von Phantomspannung bis Vordämpfung. Spätestens ein Blick auf den durchaus attraktiven unverbindlichen Richtpreis von 799 Euro könnte dann so manchem ambitionierten Projekt-Studio-Besitzer den Mund wässrig machen.
Doch das ist erst der Anfang: Zwei der acht Kanäle des ASP 800 sind darüber hinaus nicht nur DI-kompetent, sondern mit jeweils zwei Channelstrip-Effekten namens HMX und IRON versehen, die sich einzeln oder gemeinsam zur Vintage-Klangfärbung alla 1960er- und 1970er-Sound britischer Studio-Konsolen einsetzen lassen. Hinzu kommen die intern verbauten Burr Brown-Wandler, die eingehende analoge Signale mit 44,1 bis 96 Kilohertz bei 24 Bit digitalisieren, sodass sie über die zwei optischen Toslink-Ausgänge an das angeschlossene Interface oder eine andere geeignete Instanz weitergereicht werden können. Dies kann in ungewandelter Form auch über die acht analogen Line-Ausgänge des ASP 800 (zugänglich über einen B25-Anschluss) erfolgen. Darüber hinaus ist das multifunktionale Gerät mit einer eigenen Wordclock ausgestattet, die das gesamte Setup präzise timen soll. Das ASP 800 kann aber auch dank seinen BNC-Wordclock-Eingang von einer anderen Clock-fähigen Instanz fremd-getaktet werden.

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