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Wissen: Shure Atmosphea 3D-System

Raumgestalter
Wissen: Shure Atmosphea 3D-System

 

Normaler Surround-Sound war gestern? Shure stellt mit Atmosphea ein Surround-System mit einer Vielzahl von Lautsprechern vor, die einen kompletten Raum akustisch abbilden. Die Grundlagen wurden vom Fraunhofer-Institut entwickelt – das System basiert auf der Wellenfeldsynthese und bedient drei Szenarien: Nachhallzeit-Verlängerung für Multifunktionsräume, 3D-Wiedergabe und die freie Positionierung von Klangquellen im Raum. Ein Höreindruck.

von Nicolay Ketterer

Die Suche nach dem räumlichen „Idealsound“ währt eigentlich schon seit der Entwicklung der Tonaufzeichnung – von Mono über Stereo, binaurale Aufnahmeverfahren, Quadrofonie bis hin zu großen Surround-Mehrkanalsystemen. Das Problem: Das Ergebnis ist stets positionsabhängig, entfaltet für den Hörer nur in festen Hörpositionen die optimale Wirkung. Doch wie kann man den „vollendeten“ 3D-Klang, von überall im Raum gleichermaßen erfahrbar, vorstellen?

Shure will mit seinem Installations-System Atmosphea die Problematik der fixen Hörposition lösen: Das System basiert auf der Wellenfeldsynthese (siehe Kasten) und will die dreidimensionale Realität von Schallereignissen nachempfinden. Schallwellen sollen im Raum so erzeugt werden, wie sie sich von einer realen Quelle durch den Raum ausbreiten würden. Atmosphea bedient drei verschiedene Anwendungsgebiete: Raumakustik-Modellierung für Multifunktionsräume, 3D-Wiedergabe und die freie Positionierung von Klangquellen im Raum.

Seit letztem Jahr arbeitet Shure mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) für Installationen zusammen. Shure-Produktmanager Clemens Clausen war zuvor beim Fraunhofer-Institut an der Entwicklung von Atmosphea beteiligt. Im Shure-Vertriebsgebäude im baden-württembergischen Eppingen befindet sich heute eine große Atmosphea-Demo-Installation. Eine abgespeckte Vorläufer-Version wurde im Planetarium in Jena verbaut, mittlerweile wurde Atmosphea auch in Planetarien in Hamburg (siehe Kasten) und Bochum installiert.

Alle bisherigen Surround-Verfahren arbeiten kanalbasiert. Die sechs Einzelspuren in einem 5.1-Signal etwa sind jede für sich bereits ein fertiger Mix, daher funktioniert das Ergebnis nur im Sweet Spot, nicht anderweitig im Raum. „Diese Verfahren sind alle kopfbezogen, die Wellenfeldsynthese ist dagegen raumbezogen,“ erläutert Clausen. Das Verfahren erzeugt Wellen, um den Verlauf des originalen Schallereignisses im Raum zu rekonstruieren. „Wir simulieren damit die Wellenfronten von den Schallquellen, die aufgenommen wurden. Wo sich ein Zuhörer im Raum befindet, ist dabei recht egal, da sich die Wellenfront über den gesamten Raum weiter ausbreitet.“

Das Quellmaterial wird nicht mehr in Form von fertig gemischten Kanälen angeliefert, sondern als einzelne Quellen, die im System positioniert werden. Die entsprechenden Wellenverläufe werden von den Algorithmen berechnet. Über einen Lautsprecher-Ring und zusätzliche Lautsprecher an der Decke wird der Verlauf der imaginären Schallquelle nachvollzogen. Theoretisch gilt: Je dichter die Lautsprecherbestückung, desto besser das mögliche Ergebnis. Atmosphea arbeitet mit Algorithmen der Wellenfeldsynthese. Durch vorgenommene Abwandlungen des Fraunhofer-Instituts funktioniert das System allerdings mit einer reduzierten Lautsprecheranzahl.


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von  Professional audio am 28.08.2015
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