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Vierspur-Recorder für DSLR-Kameras Tascam DR-70D

Kompakter Kamera-Companion
Vierspur-Recorder für DSLR-Kameras Tascam DR-70D

Ganz gleich ob für guten Video-Ton oder gehobene mobile Audio-Aufnahmen – der neue Tascam DR-70D bietet sich als kompakte Vierspur-Recordinglösung an und geizt nicht mit praktischen Features.

Von Sylvie Frei

Das Angebot an handlichen Recordern mit vier XLR-Buchsen und internem Stereo-Mikrofon ist relativ überschaubar, verglichen mit den fast unzähligen Zweispur/Stereo-Mobilrecordern, die der Markt zu bieten hat. Die derzeit gefragtesten Vierspur-Vertreter sind der Zoom H6 (Test in Ausgabe 10/2013), der – rechnet man das gleichzeitig einsetzbare interne Stereo-Mikrofon hinzu – sogar bis zu sechs Spuren aufnehmen kann, und der Edirol/Roland R-44 (Test in Ausgabe 2/2009). Doch jetzt gibt es mit dem DR-70D neue Konkurrenz vom japanischen Pro Audio-Hersteller Tascam, die es nicht nur, aber besonders auf die Zielgruppe der (DSLR-)Videofilmer abgesehen hat.
Der DR-70D ist mit vier XLR/Klinke-Combobuchsen (inklusive Phantomspannung, M/S-Matrix, Limiter, Hochpassfilter und Phasenumkehr) plus internes Stereo-Mikrofon ausgestattet und kann auf diese Weise bis zu vier Spuren simultan aufzeichnen. Dank Direktverbindung zur Film/DSLR-Kamera und dem praktischen Slate-Feature (dazu gleich mehr) gestaltet sich zudem die Synchronisation von Film und Ton besonders komfortabel. Mit einem unverbindlichen Richtpreis von 329 Euro ist der Tascam-Vierspurler außerdem auffällig günstig. Die direkte Konkurrenz ist davon mit ursprünglichen UVPs von 474 Euro (Zoom H6) und 802 Euro (Editrol/Roland R-44) mehr oder weniger weit entfernt. Was der DR-70D außerdem zu bieten hat und wie er sich in Sachen Klangqualität, Messwerte, Benutzerfreundlichkeit und Features darstellt, lesen Sie im Test.


Anschlussmöglichkeiten

Eingänge
Wie bereits erwähnt, verfügt der DR-70D über insgesamt vier XLR/Klinke-Combo-Buchsen, die sich zum Anschluss von vier Mikrofon- (Phantomspannung inklusive) und/oder Line-Signalen eignen. Hinzu kommen zwei Stereo-Miniklinken-Eingänge – einmal Mic-In, einmal Camera-In. Der Mic-In-Eingang dient zum Anschluss eines optionalen externen Stereo-Kamera-Mikrofons – für Plug-in-Power, falls vom Mikrofon benötigt, ist ebenfalls gesorgt. Wird ein externes Mikrofon über den Mic-In-Eingang angeschlossen, tritt dieses Anstelle des internen-Mikrofons und der Combo-Eingänge 1 und 2. Die Eingänge 3 und 4 können wie gehabt genutzt werden.
Der Camera-In-Anschluss erlaubt es, die Video/DSLR-Kamera mit dem DR-70D zu verbinden, sodass nach Wahl auch das Audio-Signal der Kamera anstatt des Recorder-Audio-Signals über den Kopfhörerausgang des Tascam-Vierspurlers abgehört werden kann.

Ausgänge
Als Ausgänge stehen zwei Stereo-Miniklinken bereit – ein Line/Camera-Out-Anschluss und der mit einem Lautstärke-Drehrad versehene Kopfhörer-Ausgang.
Der Line/Camera-Out-Anschluss lässt sich als normaler Line Out-Anschluss verwenden oder an den Kamera-Eingang anschließen, um dort direkt das Recorder-Audio-Signal auf die Videospur aufzunehmen.

Sonstige Anschlüsse
Desweiteren verfügt der DR-70D über einen Remote-Anschluss, an den sich die optional erhältliche Fernbedienung (Tascam RC-10; UVP: 45 Euro oder RC-3F Fußschalter; UVP: 55 Euro) anschließen lässt, um Geräusche am Recorder-Gehäuse, die bei der Aufnahme über das interne Mikrofon und das gleichzeitige Bedienen der Recorder-Tasten mit aufgezeichnet werden könnten, zu vermeiden.
Last but not least besitzt der DR-70D einen Micro-USB-Anschluss, über den man der Recorder mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB-Kabel mit dem Computer verbinden kann. So lassen sich Dateien ohne separaten SD-Kartenleser vom SD-Karten-Speicher auf die Festplatte übertragen und anschließend beispielsweise mit den Kamera-Dateien in einer Videoschnitt-Software synchronisieren und schneiden.

Internes Stereo-Mikrofon

Das interne Stereo-Mikrofon des DR-70D besteht aus zwei im Recorder eingesetzten Kleinmembran-Kapseln mit Kugelcharakteristik, die nebeneinander in einem Abstand von rund 15 Zentimetern parallel angeordnet sind. Die beiden ungerichteten Mikrofone sollen sich vor allem für natürlich Umgebungsaufnahmen eignen. Wird das interne Mikrofon gemeinsam mit den Combo-Buchsen verwendet, tritt es Anstelle von Combo-Eingang 3 und 4. Nummer 1 und 2 lassen sich wie gehabt verwenden. So sind insgesamt folgende vier Kombinationen als Aufnahme-Setups möglich:
1. Viermal XLR/Klinke (viermal Mono oder zweimal Stereo)
2. Externes Stereo-Mikrofon plus zweimal XLR/Klinke (Mono oder Stereo)
3. Zweimal XLR/Klinke (Mono oder Stereo) plus internes Stereomikrofon
4. Externes Stereo-Mikrofon plus internes Stereomikrofon

Die Mehrfachbelegung der Kanäle wurde also von den Tascam-Entwicklern sauber durchdacht – Daumen hoch.


Formate und Auflösung

Der DR-70D unterstützt Sampleraten von 44,1, 48 und 96 Kilohertz bei einer Auflösung von 16 oder 24 Bit. Als Formate stehen das gewöhnliche Wave Format (WAV) sowie das Broadcast Wave Format BWF (ebenfalls WAV), ein um Metadaten erweitertes PCM-Format, das für Rundfunk und Filmton verwendet wird. Weniger speicherintensive Formate wie MP3, sprich alles, was sich unterhalb von CD-Qualität bewegt, überlässt der DR-70D selbstbewusst der Konkurrenz.

Aufnahme-Modi

Der DR-70D kennt drei unterschiedliche Recording-Modi: Mono, Stereo und 2Mix. Während der Mono-Modus sämtliche Spuren in separaten Dateien aufzeichnet, werden im Stereo-Modus eine beziehungsweise zwei Stereo-Dateien (Kanal 1 und 2 sowie 3 und 4 werden als Paare zusammengefasst) erstellt. Achtung: Werden beispielsweise nur Eingang 1 und 3 verwendet – 2 und 4 hingegen nicht benutzt, bleibt jeweils der rechte Kanal der beiden Stereospuren stumm. Der 2Mix-Modus erlaubt es hingegen, eine Mischung aus allen vier Kanälen als gemeinsame Stereo-Datei aufzunehmen.

Mixer und Eingangs-Features

Die XLR-Eingänge des DR-70D sind mit separat zuschaltbarer Phantomspannung ausgestattet, sodass auch für die Versorgung von Kondensator-Mikrofonen gesorgt ist. Desweiteren lässt der DSP-Mixer des Recorders pro Kanal die Eingangsempfindlichkeit (in drei Stufen: Low, High, High+Plus) sowie die Position im Stereopanorama einstellen. Weiterhin steht für jeden Eingang eine Phasenumkehrfunktion, ein Limiter als Übersteuerungsschutz und ein fünfstufiges Hochpassfilter (40, 80 oder 120 Hertz) zum Ausblenden tieffrequenter Störgeräusche zur Verfügung. Stereo-Signale lassen sich alternativ zur üblichen X/Y-Mischung auch in einer Mitte/Seite-Matrix dekodieren. Ebenfalls mit an Bord: Eine Delay-Funktion – diese lässt Laufzeitunterschiede zwischen weiter entfernt positionierten Mikrofonen in ein-Millisekunden-Schritten um bis zu +/- 150 Millisekunden kompensieren.
Dual Recording
Ein weiteres erwähnenswertes Feature des DR-70D ist das sogenannte Dual-Recording, vom Konkurrenten Zoom H6 bereits unter dem Namen Backup-Recording bekannt. Dieses Feature erlaubt es, gleichzeitig zur Hauptaufnahme eine zusätzliche Aufnahme mit niedrigerer Eingangsaussteuerung aufzuzeichnen. So können auch Aufnahmen mit unvorhersehbaren Übersteuerungen, denen selbst der Limiter nicht mehr Herr werden kann, noch gerettet werden. Die Funktion steht beim DR-70D allerdings nicht für alle Aufnahme-Setups zur Verfügung, lediglich für Zweikanal-Aufnahmen und außerhalb des 2Mix-Modus‘. Ähnliche Einschränkungen sind allerdings auch bei der Konkurrenz gegeben. Schön hingegen beim Tascam-Recorder: Die Pegelabsenkung für die Dual-Aufnahme lässt sich in 1 Dezibel-Schritten (zwischen -1 dB und -12 dB) nach persönlicher Einschätzung manuell festlegen.

Stromversorgung

Die mobile Stromversorgung des DR-70D erfolgt über vier gewöhnliche AA Alkaline-Batterien beziehungsweise AA NiMH-Akkus (nicht im Lieferumfang enthalten). Ist der Recorder per USB mit dem Computer verbunden, kann dieser sich auch über USB-Bus-Power versorgen. Als Alternative zur Batterie-Versorgung lassen sich außerdem optional ein Netzteil (Tascam PS-P515U; UVP: 30 Euro) oder ein Batteriepack (Tascam BP-6AA; UVP: 49 Euro) erstehen.

Robust und praktisch


Von außen betrachtet gleicht der DR-70D einem Mini-Rackgerät, das etwa die Größe eines Miniatur-Audio-Interfaces besitzt. Das Innenleben des DR-70D verbirgt sich in einem am Boden mit einer Aluminiumplatte verstärkten Hartkunststoffgehäuse. Mit einem Gewicht von 625 Gramm (inklusive Batterie) gehört der Recorder nicht zu den leichtesten, aber noch immer zu den bequem transportablen Vertretern seiner Gattung. Durch sein unterseitiges Kamera-Stativgewinde und dem Kameraadapter auf der Oberseite ist er außerdem perfekt für den Einsatz mit der DSLR-Kamera ausgerüstet. So lässt sich der Recorder bequem unter der Kamera aufs Stativ, anschließend die Kamera on top auf den Recorder schrauben – praktisch gelöst.
Weniger glücklich ist indes, dass im Lieferumfang des DR-70D keine Stereo-Miniklinkenkabel für die Verbindung zwischen Recorder und Kamera enthalten sind. Das wäre trotz des geringen Gesamt-Preises unserer Meinung nach angebracht. Als Option ist das Zubehör-Kit Tascam AK-DR70C (bestehend aus Windschutz, Blitzschuhadapter und zwei Stereo-Miniklinken-Kabeln) separat zu einem recht hohen Preis von 55 Euro zu erstehen. Da ist die separate Anschaffung zweier Miniklinkenkabel (circa acht Euro) deutlich günstiger, falls Sie weder Windschutz noch Blitzschuhadapter benötigen.

Bedienen mit Fingerspitzengefühl

Navigation im Menü
Das Bedienkonzept des DR-70D ist recht angenehm und intuitiv. Während die Menu-Taste Zugriff auf das Haupt-Menü gewährt, erlaubt es der gerastete Endlosdrehregler (Data/Enter) mit integrierter Schaltfunktion im Menü zu blättern und durch Drücken einen Menü- oder Untermenüpunkt anzuwählen. Um wieder auf die nächst-höhere Menüebene zurück zu gelangen, genügt ein erneuter Druck auf die Menu-Taste. Mit etwas Feingefühl und Übung steht einer zuverlässigen Navigation im Menü nichts im Wege. Die Transporttasten Stop, Play, Skip (vorwärts) und Skip (rückwärts) haben außerdem eine doppelte Funktion und sind mit den Zahlen 1 bis 4 versehen. Innerhalb des Menüs zu den Recording-Einstellungen lassen sich durch diese die Eingänge 1 bis 4 direkt und schnell anwählen.
Aussteuerung der Eingangsverstärkung
Zur Aussteuerung der Eingangsverstärkung stehen außerdem vier ungerastete Drehregler samt roter Peak-LEDs, die zuverlässig vor Übersteuerung warnen, bereit, die gemeinsam mit der im Menü auswählbaren Grobeinstellung der Empfindlichkeit der Eingänge und der Balkenanzeige auf dem gut lesbaren Display, die Aussteuerung präzise vornehmen lassen. Nicht ideal: Die vier Drehregler sind so eng beieinander, dass im Eifer des Gefechts leicht einer der anderen Eingänge beim Pegeln mit verstellt werden kann – hier ist Fingerspitzengefühl unerlässlich. Außerdem lassen sich zwei Eingänge, die eine Stereo-Quelle bilden, nicht verkoppeln – der Eingangspegel des linken und des rechten Kanals muss hier einzeln ausgesteuert werden, was in der Praxis nervig ist, aber dennoch gelingt. Positiv: Die Hold-Funktion (Tastensperre) des DR-70D deaktiviert sogar die Pegel-Drehregler, sodass wirklich die gesamt Bedieneinheit vor versehentlichem Verstellen geschützt werden kann. Doch Vorsicht: Wird im Hold-Modus versehentlich einer der Regler verstellt, kommt es beim Deaktivieren der Holdfunktion zu Pegelsprüngen.
Interaktion mit der DSLR-Kamera
Für unseren Praxistest schrauben wir den DR-70D auf unser Kamerastativ und unsere DSLR-Kamera on top auf den Tascam-Recorder. Außerdem verbinden wir den Mikrofoneingang der Kamera und den Line/Camera Out-Ausgang des Recorders mit einem Stereo-Miniklinkenkabel. Auf diese Weise wird das mit dem DR-70D aufgezeichnete Audio-Signal direkt auf der Tonspur der Video-Dateien der Kamera aufgenommen. Gleichzeitig zeichnet der Recorder separat je nach Einstellungen pro Spur eine Monodatei, zwei Stereodateien oder eine einzelne Stereodatei aus allen Spuren auf. Wir verwenden für unsere ersten Aufnahmen das interne Mikrofon des DR-70D und zeichnen eine einzelne Stereodatei auf. Als Einstellung für den Eingangspegel der Kamera hat sich bei unserer Nikon D300S die Einstellung „automatisch“ bereits bewährt. Den Output des Recorders setzen wir entsprechend auf „Cam“-Pegel. Wir fertigen mit diesem Setup Video/Ton-Aufnahmen von einer Sängerin, einem Sprecher und einer Atmo-Szene auf der Straße an.
Slate-Funktion
Wie bereits angedeutet, ist der DR-70D mit einem integrierten Tongenerator ausgestattet, der ein Klappen/Slate-Signal erzeugen kann. Dieses Signal wird über die Kabelverbindung zur Kamera samt dem ausgehenden Audio-Signal auf der Tonspur der Videodatei aufgenommen. Soll die Kamera-Tonspur später durch die Recordertonspur in einer Videoschnittsoftware ausgetauscht werden, dienen die auf beiden Tonspuren aufgezeichneten Slate-Töne (ein durchdringender Piep-Ton) als Synchronisationsreferenz (Kamera- und Recorder-Aufnahme müssen schließlich separat eingeschaltet werden und laufen nicht automatisch zur gleichen Zeit an) und machen es auf diese Weise leicht, Video und Tonspur(en) übereinander zu legen. Das Signal lässt sich mit dem DR-70D entweder automatisch am Beginn der Aufnahme oder am Beginn und Ende der Aufnahme auslösen. Desweiteren kann es zu jedem Zeitpunkt mit einem Druck auf die Slate-Taste manuell ausgelöst werden. Bei automatischem Slatesignal empfiehlt es sich, die Kameraaufnahme vor der Recorderaufnahme zu starten, damit das Slate-Signal auch auf jeden Fall mit auf der Kameratonspur landet.

Sehr gute Werte im Messlabor

Im Messlabor zeigt sich der DR-70D ohne Fehl und Tadel. Mit einer Eingangsempfindlichkeit von -68,4 Dezibel an den XLR-Eingängen der Combo-Buchsen kann er auch leise dynamische Mikrofone um bis zu 76,9 Dezibel verstärken. Zum Vergleich: Der Zoom H6 liegt mit einer Empfindlichkeit von -63,6 Dezibel und einer Maximalverstärkung um 62,4 Dezibel nicht ganz so weit vorn. Die Noisefloors der FFT-Sprektren des DR-70D sind mit -95 (Mic) und -100 (Line) sehr niedrig und werden nur von kleinen Peaks auf Höhe von K2 und K3 minimal überschritten. Mit Geräusch- und Fremdspannungswerten von 80,6 (Mic) und 77,0 (Line) beziehungsweise 77,3 (Mic) und 74,1 (Line) ist der DR-70D ebenfalls sehr gut aufgestellt, wobei der Zoom-Konkurrent an dieser Stelle mit Werten zwischen -80 und -89 Dezibel noch besser dasteht.
Die Frequenzgänge für beide Signaltypen verlaufen weitestgehend vorbildlich, lediglich im Bereich unterhalb 50 Hertz ist beim Line-Signal ein leichter, beim Mic-Signal ein etwas deutlicher Abfall zu beobachten. Dies ist allerdings auch bei vielen Konkurrenzgeräten der Fall, häufig mit einer weitaus deutlicheren Ausprägung.
Die Klirrfaktorwerte des DR-70D gehen mit Werten zwischen 0,03 und 0,04 Prozent vollkommen in Ordnung – gleiches gilt auch für die Gleichtaktunterdrückung (Werte zwischen noch guten -55 und sehr guten -77 Dezibel). Das Übersprechverhalten ist mit Werten unterhalb -80 Dezibel ebenfalls sehr gut.

Sauberer Klangeindruck

Die Aufnahmen, die wir gemeinsam mit der Videokamera über das interne Stereo-Mikrofon des DR-70D aufgezeichnet haben machen klanglich einen sehr guten Eindruck. Die über das interne Mikrofon aufgenommenen Tonspuren des Recorders sind der Kameratonspur um Längen überlegen und präsentieren sich klare, ausgewogenen, stimmige und räumliche Aufnahmen, die klingen, als würden sie direkt aus dem Studio stammen. Die Sprecherstimme wird ausgewogen, tragend und trotz merklichem Raumanteil, den die beiden Kapseln in Kugelcharakteristik aufzeichnen, sehr gut verständlich wiedergegeben. Die Gesangsstimme tönt glasklar, ausgewogen, fein aufgelöst, zart konturiert und dynamisch. Artikulationsgeräusche oder Konsonanten fallen zu keinem Zeitpunkt unangenehm auf. Auch Windgeräusche sind selbst bei naher Mikrofonierung der Sängerin kein Thema. Die Atmoaufnahmen besitzen durch die Parallele Anordnung der Mikrofone nur eine dezente Räumlichkeit, klingen aber bis in den Bassbereich hinunter ausgewogen, natürlich und stimmig.
Zum Vergleich nehmen wir noch ein paar Gesangsaufnahmen über unsere Kleinmembranreferenz, das Schoeps MKH2/CMC 6U, auf. Der Recorder gibt dabei den hellen und angenehm tragenden Grundklang des Mikrofons hervorragend wieder. Die Stimme klingt nun im Vergleich zum internen Mikrofon noch etwas klarer umrissen, etwas filigraner aufgelöst und ein wenig intimer. Die Gesamt-Klangqualität kann mit einem sehr guten Mittelklasse-Audio-Interface locker mithalten.

Einsatzempfehlung

Der Tascam DR-70D empfiehlt sich für (DSLR)-Videofilmer und Live-Recordler, die nicht mehr als vier Spuren benötigen. Typische Musikerfeatures wie Metronom oder Overdub-Funktion bringt er Tascam-Recorder nicht mit und konzentriert sich ganz auf die simultane Live-Aufnahme mehrerer Spuren. Trotz etwas spärlichem Lieferumfang, bei dem der geneigte Nutzer zunächst SD-Karte und Miniklinken-Kabel zukaufen muss, bringt der Tascam-Recorder ein solides Gesamtpaket mit.

Fazit

Ein überwiegend benutzerfreundliches Bedienkonzept, sehr guter Klang, ein praktisches Setup für den Einsatz mit der Kamera sowie sehr gute Messwerte machen den DR-70D zu einem echten Preis-Leistungs-Schnäppchen, das für (DSLR-)Videofilmer und Live-Recordler gleichermaßen zu empfehlen ist.



Kommentare

Mindmovie
Mindmovie Juni 2015
Ich hab's im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.


von  Professional audio am 30.05.2015
Aufrufe  6968



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