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Know-how: Die Geschichte der Lautheit

Gegen die Wand?
Know-how: Die Geschichte der Lautheit

 

Der „Loudness War“ ist nun wahrlich nichts Neues und wird nach jüngsten Extremen zunehmend auch den unvoreingenommenen Hörern bewusst. ORF-Redakteur Rudi Ortner hat in einer Master-Arbeit zu dem Thema Lautheit geforscht und sich mit der Geschichte wie auch mit den einzelnen Medien auseinandergesetzt. Wir haben mit ihm über seine Erkenntnisse gesprochen, darunter die Wechselwirkung von Technik und Musik. Sein Fazit: Ob Lautheit bei einer Produktion sinnvoll ist, hängt vom Medium und der geforderten Klangästhetik der Zielgruppe ab.

Von Nicolay Ketterer

„Wir wollten fliegende Autos, sie gaben uns 140 Zeichen.“ Das formuliert eine Schmähschrift des Investors „Founders Fund“ um Paypal-Gründer Peter Thiel. Der Satz beschreibt die Trauer um Zukunftsvisionen, die großen Utopien der Vergangenheit. Sieht man von der Entwicklung des Internets ab, hat sich scheinbar wenig Grundlegendes getan. Die Anspielung auf Twitter, auf die Reduktion von Daten statt ihrer Weiterentwicklung lässt sich indes problemlos auf die Musikindustrie übertragen: mp3, Datenkompression generell und verringerter Dynamikumfang – dank dem Lautheitsrennen um immer lauter wirkende Mischungen – haben die letzten zwei Jahrzehnte musikalischer Massenmedien geprägt.

Rudi Ortner, Produzent und Redakteur des ORF-Jugendkultursenders Radio FM4 hat zur Entwicklung der Lautheit geforscht und eine Master-Arbeit verfasst. Ein Foto von ihm im Magazin? Das möchte er nicht, Ortner lässt lieber die Arbeit, gespickt mit Formeln zu Akustik und Messtechnik, für sich sprechen. Darin hat er mehr als 10.000 Musiktitel aus über 60 Jahren nach verschiedenen Lautheits- und Frequenzkriterien untersucht, um die klangliche und dynamische Entwicklung der Musik zu erforschen.

Zum Thema Lautheit kam er durch seine Arbeit beim Rundfunk. „Dort habe ich seit 15 Jahren mit CD-Produktionen zu tun, die teilweise auf schlimme Weise immer lauter wurden.“ Ausschlaggebend war das Album Of The Blue Color Of The Sky der amerikanischen Indie-Band OK Go. „Die Band hat vor allem durch ihre Videos große Breitenwirkung erlangt. Wenn man die Musik auf Youtube ansieht, klingt das ganz in Ordnung, weil man sich auch auf den optischen Aspekt konzentriert.“ Er sollte einen Titel dieses Albums für die Zusammenstellung einer CD-Kompilation erhalten. „Als ich den Titel von der Plattenfirma bekam, dachte ich, da sei etwas schiefgelaufen, der Titel klang deutlich verzerrt. Als ich ihn nochmal bekam, war der Klang aber immer noch kaputt.“ Da wurden ihm die Ausmaße des Lautheitskrieges zum ersten Mal richtig bewusst.


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Kommentare

CYBTRAXX
CYBTRAXX April 2015
Ich finde diese dauernden halben Artikel/Beiträge mit dem Hinweis auf eine Clubmitgliedschaft hier extrem nervig. Schade, das MYOWNMUSIC sich in eine Komerzplattform gewandelt hat.


von  Professional audio am 27.02.2015
Aufrufe  3223



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