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Reportage Live-Aufnahme eines Oratoriums

Oratorium, ganz fett – Die Ersteinspielung von Georg (Georges) Schmitts “Le Sinai”
Reportage Live-Aufnahme eines Oratoriums

 

Viele klassische Werke aus den letzten 200 Jahren schlummern bis heute in diversen Archiven vor sich hin, die es durchaus verdient haben wieder aufgeführt zu werden. Eines dieser Werke ist das Oratorium „Le Sinai“ von Georg Schmitt, das jüngst in Trier aus seinem Dornröschen-Schlaf geholt wurde und dabei gleichzeitig für die Nachwelt aufgezeichnet wurde. Wie dies geschehen ist, lesen Sie in dieser Reportage.

Von Andrew Levine, Fotos: Stephen Levine

Im Frühling 2014 war ich nach langer Zeit wieder in Trier, wo ich gefühlt vor einer Ewigkeit in die Schule ging und anschließend studierte. Gar nichts mit Medien übrigens, sondern Kognitive Psychologie und den damals noch ganz jungen Zweig der Computerlinguistik. Aber immer hatte ich viel mit Musik zu tun. Spielte in verschiedenen Ensembles Violine, nahm Gesangsunterricht und wirkte regelmäßig im Extrachor des Stadttheaters bei diversen Opern, Operetten und Musicals mit. 

Bei meinem Besuch im März erfuhr ich von einer Nacht der Chöre im Mai und recherchierte die vier Ensembles, die die Veranstaltung an vier verschiedenen Orten bestritten. Einer davon wurde von Manfred May, dem Lehrer meines Musikleistungskurses gegründet, und als ich mit dem Chorvorstand telefonierte stellte sich heraus, dass Sebastian Burg mein Mitschüler gewesen war. Die Welt ist klein, besonders in Trier.

Die Nacht der Chöre, an dem Wochenende vor meiner Tour mit dem Quatuor BRAC (siehe PAM 07-2014) zu dokumentieren wäre eine ziemliche Herausforderung gewesen, mit vier Konzerten von je 30 Minuten Länge, aber nur je 15 Minuten Pause um von einem Ort zum nächsten zu kommen — und mein Equipment aufzubauen. Die Chorleiter entschieden sich letztendlich gegen einen Mitschnitt, aber Sebastian erzählte mir von dem Sinai-Projekt.

Der Trierer Musikwissenschaftler Professor Dr. Wolfgang Grandjean beschäftigt sich seit langem mit dem 1821 in Trier gebürtigen Musiker und Komponisten Georg Schmitt, der von November 1844 an über die Hälfte seines Lebens und den Großteil seiner Schaffensperiode in Paris verbracht hat, unter anderem als Organist in St. Sulpice und St. Germain des Prés. Im Dezember erscheint im Olms-Verlag übrigens seine Werkmonographie unter dem Titel “Orgel und Oper. Georges Schmitt (1821-1900), ein deutsch­-französischer Musiker in Paris, Biographie und Werk” und schon vor einigen Jahren hat er eines seiner Oratorien herausgegeben. “Le Sinai” ist nämlich seit seiner Uraufführung im Jahre 1879 in der Versenkung verschwunden, und es gibt natürlich auch nicht eine einzige Tonaufnahme von dem Werk.


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von  Professional audio am 31.10.2014
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