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Clouds Hill Studios, Hamburg: Interview mit Produzent Johann Scheerer

Studio der unbegrenzten Mittel
Clouds Hill Studios, Hamburg: Interview mit Produzent Johann Scheerer

Das wohl teuerste kommerzielle Tonstudio im Land befindet sich derzeit in Hamburg: In Zeiten des großen „Studiosterbens“ bietet Johann Scheerer ein Refugium mit Loft-Atmosphäre, das neben alten Mikrofonen, Vorverstärkern, Bandmaschinen und Hallplatten auch eine Neve- und eine API-Konsole beherbergt. Aktuelle Produktionen? Unter anderem ein Orchester-Album von Rocko Schamoni mit 160 Spuren und das zweite Solo-Album von Pete Doherty.

Von Nicolay Ketterer

Auf den ersten Blick wirkt Clouds Hill Recordings, auf zwei Etagen eines alten Hamburger Speicherhauses untergebracht, wie ein Gegenentwurf zur Elbphilharmonie, jenem Prestige-Projekt der Stadt, das außen zwar prunkvoll aussieht, innen allerdings durch Leerstand glänzt.
Die inneren Werte des Studios, benannt nach dem Refugium von Lawrence von Arabien, zeugen vom Gegenteil, mit der „Equipment-Schlacht“ samt alten Preamps, Mikrofonen, Plates, Pultec-Equalizern, Fairchild-Kompressor und einem Neve- und API-Pult. In jeder Ecke finden sich Verstärker, Bandmaschinen, Bandechos, Instrumente – eine Vielzahl von dem, was andere Studios üblicherweise ihr Eigen nennen. Was hier an Experimentiermöglichkeiten geboten wird, das ist sozusagen Indie, nur unter Major-Bedingungen.

Auch die Produktivität steht im Gegensatz zu dem, was man von der erwähnten Elbphilharmonie momentan erwarten darf: Pop-Tagesgeschäft findet viel statt in „Clouds Hill“. Lena Meyer-Landrut hat dort ihr letztes Album aufgenommen, die Sportfreunde Stiller waren da und Bela B., Tim Bendtzko, Selig oder die Guano Apes: Fremdproduktionen, für die Produzent und Besitzer Johann Scheerer das Studio vermietet. Scheerer selbst arbeitet viel mit Indie-Bands, etwa mit den Amerikaniern Bosnian Rainbows oder der Swamp-Rock-Blues-Band Gallon Drunk, ein Projekt des ehemaligen Nick Cave & The Bad Seeds-Gitarristen James Johnston. „Das Studio ist eigentlich auf mich zugeschnitten, auch wenn die Vermietung die Haupteinnahmequelle ist.“ erzählt Scheerer. „Ich glaube, dass viele Leute zu schätzen wissen, dass das Studio seine Ecken und Kanten hat.“ Auch die Abhör- und Aufnahme-Akustik entspricht seinem eigenen Empfinden. Es finden vorwiegend Produktionen mit Bands statt, da passe dann auch der Workflow mit dem alten Pult und dem Outboard-Equipment, meint er, im Gegensatz etwa zur Produktion von Werbe-Jingles. Dafür wird auch „ganzheitliche“ Signal-Betreuung im Clouds-Hill-Studio geboten: Chris von Rautenkrantz, der Besitzer des früheren „Soundgarden“-Studios, in dem viele Platten der „Hamburger Schule“-Bands wie Tocotronic entstanden, hat sich eine Mastering-Suite im Clouds Hill eingerichtet.


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von  Professional audio am 29.09.2014
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