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Portrait Chris Watson, Location-Recordist und Sound-Künstler

Der Mann mit dem Mikrofon
Portrait Chris Watson, Location-Recordist und Sound-Künstler

Das Aufnehmen von Naturgeräuschen ist für den renommierten Location-Recordisten Chris Watson zugleich Broterwerb, künstlerische Tätigkeit und Lebensaufgabe. Dabei hat der Brite es geschafft, nicht nur in Film und Fernsehen mit seinen einzigartigen Aufnahmen für Aufsehen zu sorgen. Zudem ist er weltweit auch als akustischer Künstler und Sounddesigner mit besonderem Auftrag unterwegs. Ein Portrait.

Von Georg Berger, Fotos: Chris Watson

Schon während unseres Tests der Geosonics-Library des britischen Herstellers Sonic Couture, der im letzten Heft erschienen ist, war uns klar, über Chris Watson müssen wir unbedingt ein Portrait machen. Denn die darin enthaltenen Aufnahmen des renommierten Location-Recordisten, die Art und Weise wie sie entstanden sind und ihre gleichsam faszinierende wie seltsam-fremdartige Schönheit, waren Grund genug, sich eingehender mit ihm zu beschäftigen. Der 1953 in Sheffield geborene Brite ist primär als freiberuflicher Lieferant für Natur-Aufnahmen jeglicher Couleur beschäftigt. So gut wie jeder wird dabei schon einmal die Arbeit von Chris Watson gehört haben, sei es im Film oder im Fernsehen, wenn vor allem eine der zahlreichen Tier- und Natur-Dokumentationen der BBC gesendet werden. Seine Arbeit findet jedoch eher beiläufig und fast unbemerkt seinen Niederschlag. Ein Los, das die meisten Tonschaffenden in Film und Fernsehen ereilt, die vornehmlich für Geräusche, Sounddesign und O-Töne, sprich Post Production, zuständig sind. Dennoch hat er es geschafft, zumindest im englischsprachigen Raum zu einer bekannten Persönlichkeit zu werden, nicht zuletzt durch die einzigartigen Natur-Dokumentationen von David Attenborough, an denen Watson bislang jedes Mal beteiligt war. 1996 erhielt er einen BAFTA-Award (British Academy of Film and Television Art) für den Ton zur Dokumentation „Das Leben der Vögel“ in der unter anderem Vögel zu sehen und zu hören sind, die täuschend echt mechanische Geräusche etwa von Spiegelreflex-Kameras oder Kettensägen imitieren. Den gleichen Preis erhielt er nochmals 2012 für seine Aufnahmen zur Dokumentations-Reihe „Eisige Welten“, die in beiden Polregionen stattfanden. Dabei geht Watson in seiner Arbeit weit über ein banales Angeln von Umgebungsgeräuschen hinaus und treibt einen mitunter erheblichen Aufwand, die man in den Aufnahmen förmlich spüren kann. Doch die Tätigkeit für Film und Fernsehen markiert nur einen Pfeiler in der Karriere von Chris Watson. Daneben betätigt er sich auch als Sound-Künstler, der auf Basis seiner Naturaufnahmen Klang-Installationen realisiert, mit denen er weltweit beauftragt wird. Er produziert CDs, die auf dem Touch Records Label erscheinen und er ist auch Stammgast im BBC-Radio, für das er Dokumentationen und Soundscapes erstellt. Was dort zu hören ist, besitzt eher das Prädikat akustische Kunst, als Musik.

 

Watson verfolgt damit auf fast schon missionarische Weise einen Zweck: Nicht nur dem Hörer die Schönheit von Naturgeräuschen näher zu bringen, sondern vor allem auch das Schärfen des Hörsinns in einer Welt, die immer mehr mit akustischem Smog angefüllt ist. Also weg vom achtlosen, oberflächlichen Hören aller akustischen Ereignisse, hin zu einem konzentrierten, fokussierten „Zuhören“ bestimmter Ereignisse und den damit verbundenen Genuss-Gewinn.


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von  Professional audio am 29.09.2014
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