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Sennheiser beim Eurovision Song Contest 2014

Sennheiser beim Eurovision Song Contest 2014

Rund 125 Millionen Fernsehzuschauer in allen Eurovisionsländern und Australien waren live dabei, als das Finale des 59. Eurovision Song Contests übertragen wurde. Gastgeber Danmarks Radio (DR) setzte für die Show zu 100 Prozent auf das Digital-9000-System von Sennheiser. Für den Contest, den VIP-Bereich und im Pressezentrum waren insgesamt 96 Kanäle des drahtlosen Mikrofonsystems im Einsatz, darunter auch Teile von DRs eigenem 24-kanäligen Digital-9000-System. Hinzu kamen 28 Kanäle der 2000er-Serie für das drahtlose Monitoring der Künstler. Das weltweit größte Live-Musikspektakel fand in einer eigens für den Song Contest umgebauten Werfthalle statt. Laut Jonas Næsby, HF-Spezialist bei Sennheiser Nordic, eine extrem schwierige Umgebung: „Wir wussten, dass das Funkspektrum angesichts von 22 belegten TV-Kanälen bereits sehr begrenzt war und die Frequenzplanung dementsprechend schwierig – schließlich sind die Mikrofone nicht die einzigen Spektrumsnutzer. Doch die Halle selbst war fraglos unsere größte Aufgabe.“ Sowohl die Wände und das Dach der riesigen Schiffbauhalle als auch die eingebauten Tribünen bestanden ausschließlich aus Metall. Hinzu kam der stahlbewehrte Betonfußboden der Werft, der sich als deutlich kritischer erwies als in normalen Hallen. Jonas Næsby: „Eine solche Masse an Reflexionen habe ich nie zuvor irgendwo angetroffen, und hätte mir jemand erzählt, dass er eine Veranstaltungshalle mit so schwieriger HF-Umgebung kennt, so hätte ich ihm das vorher nicht geglaubt.“ Die circa 175 Meter lange und 70 Meter hohe Metallhalle verursachte Reflexionen, die teilweise über 300 Meter liefen und dann mit der entsprechenden Verzögerung zusätzlich zum direkten Signal auf die Antennen trafen – allerdings nicht mit der sonst für diese Strecken üblichen Dämpfung. Die indirekten Signale besaßen weitaus höhere Signalstärken, als man sie typischerweise in Veranstaltungshallen antrifft. Ursache hierfür waren die durch die Metallwände und die Metalldecke gebildeten Winkelreflektoren, bei denen sich das Signal durch phasenrichtige Überlagerung verstärkte. „Leider heißt so ein Reflexionsproblem nicht automatisch, dass die Halle nach außen vollständig abgeschirmt ist“, erklärt Næsby. „Neben den 22 komplett belegten TV-Kanälen mussten wir zum Beispiel ein relativ breites, lautes Testsignal berücksichtigen, das an manchen Tagen für ein paar Stunden aus dem Nichts auftauchte. Insgesamt haben wir 150 Mikrofon- und In-Ear-Frequenzen koordiniert. Mit einer Digitalen Dividende II hätten wir nicht mehr genug Spektrum für alle Mikrofone gehabt.“ In der Halle selbst sei letztlich alles optimiert worden, was nur zu optimieren ging: etwa die Feinabstimmung des Digital-9000-Systems und die Antennenpositionen. Außerdem ist die digitale Signalverarbeitung des Systems so angepasst worden, dass selbst sehr spät und mit hoher Signalstärke eintreffende Signale korrekt mit dem früheren Nutzsignal kombiniert werden. Das heißt, dass die Firmware von Digital 9000 solche kritischen Fälle detektiert und nun selbst Probleme dieser sehr unüblichen Ausprägung abfangen kann. Naesbys Fazit: „Mit einem analogen System hätten wir das nicht erreichen können – und auch nicht mit jedem x-beliebigen Digitalsystem.“

www.sennheiser.de


von  Professional audio am 11.07.2014
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