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Interview: Eivind Aarset

Interview: Eivind Aarset

Interview: Eivind Aarset

Interview: Eivind Aarset

Der aus der Osloer Jazzszene stammende Gitarrist ist berühmt für seine texturartigen Klanglandschaften, die er mit Hilfe zahlreicher Effekte erzeugt. Die Gitarre bildet die Grundlage eines bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten und in Loops verselbstständigten Sounds. Während mehrerer Treffen hatte ich für das Professional audio Magazin Gelegenheit, diesen sehr sympathischen und zurückhaltenden Musiker kennen zu lernen. Im Interview erläutert er seine Herangehensweise an die Musik und gewährt tiefe Einblicke in das von ihm verwendete Setup. ? Herr Aarset, was ist Ihr musikalischer Hintergrund?! Ich komme eigentlich aus der Heavy-Metal-Ecke. Mit der Zeit wurde es mir aber zu anstrengend, jede Nacht böse zu sein. Ich mag die Energie dieser Musik, aber ich wollte einfach auch etwas anderes machen. Ich begann, Sessions zu spielen; unter anderem mit Musikern wie Bugge Wesseltoft oder Nils Petter Molvær. Als Nils dann bei ECM sein Album „Khmer“ veröffentlichte und Bugge das Label „Jazzland“ gründete, war ich bereits involviert. So kam es, dass ich 1997 das Album „Électronique Noire“ veröffentlichte und mich über die Jahre hinweg immer mehr auf meine eigene Musik konzentrieren konnte. ? Stimmen Sie zu, wenn ich Ihre Musik als melancholisch, dunkel und introvertiert beschreiben würde?! Es stimmt, es ist sehr introvertierte Musik. Ich denke in Atmosphären und versuche Bilder von Klängen zu machen, die mir etwas bedeuten. Dabei visualisiere ich viel. Es ist, als würde ich Musik zu nicht existierenden Filmen machen. Die technischen Aspekte der Musik, beispielsweise Skalen und Akkorde, interessieren mich dabei weniger. Das hilft, davon wegzukommen, bestimmte Dinge machen zu müssen. Ich sehe mich deshalb auch weniger als Jazzer. Mir fehlt so viel, was ein Jazzmusiker kann. Ich sehe mich auch nicht als Songwriter. Natürlich spiele ich Akkorde und Melodien, aber letztendlich spiele ich das, was mich berührt und worin ich mich wieder finden kann. Das ist wohl das, was den Stücken meine Identität gibt. ? Sie arbeiten eher wie ein Synthesizerfreak und verwenden ausgiebig jede Art von elektronischen Effekten zur Klanggestaltung.! Vielleicht würde ich Keyboarder, wenn ich jetzt erst anfangen würde, Musik zu machen. Manchmal spiele ich sogar Keyboards, zudem mache ich das Programming und die Entwürfe. Für mich ist ein Tasteninstrument in der Ausdrucksmöglichkeit aber zu starr, zu mir passt die Gitarre besser. Insgesamt sind die Unterschiede aber tatsächlich nicht so groß. Pianisten wie Bugge Wesseltoft und ich gehen relativ ähnlich an Musik heran. Welches Instrument wir nutzen, ist dabei vielleicht gar nicht so wichtig.



Kommentare


von  Professional audio am 10.12.2008
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