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Technik: Mikrofonierung

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Technik: Mikrofonierung

Versuche zur Stereophonie, also der elektroakustischen Schallübertragung über zwei oder mehr Kanäle, die einen räumlichen Klangeffekt entstehen lässt, wurden schon im vor-vorigen Jahrhundert unternommen. Der französische Flugpionier und vielseitige Erfinder Clément Ader (* Muret 1841, † Toulouse 1925) entwickelte mit seinem "Theatrophon" ein stereophonisches Übertragungssystem, das ihm am 30.8.1881 vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin als "Neuerungen an Telephonanlagen für Theater" patentiert wurde. Aufgrund dieser Erfindung waren auf der Bühne zwei Sender (Aufnahmemikrophone links und rechts vom Souffleurkasten) mit zwei beim Zuhörer zu Hause befindlichen Empfangsapparaten (Hörern) verbunden. Die Vermittlung lief über die "Theatrophon-Zentrale" in Paris, wo eine Dame mehrere Telefonteilnehmer direkt mit der Bühne verbinden konnte. Auf diese Weise gelang Ader 1881 die erste stereophonische Übertragung aus der Pariser Oper. Zur Realisierung eines Stereoklangbildes mit zwei Kanälen werden heute unterschiedliche Mikrofonanordnungen mit verschiedenen Auswirkungen, was den Stereo-Höreindruck anbelangt, verwendet. Stets sind die Ausdehnung des Klangkörpers und die Raumakustik zu berücksichtigen. Je besser die Akustik des Raumes ist, in dem sich die Aufzunehmenden befinden, desto leichter fällt die Aufstellung der Mikrofone – desto weniger Mikrofone werden eigentlich benötigt. Da der Mensch auch nur zwei Ohren und die Stereo-Hifi-Anlage zwei Lautsprecher hat, genügt für die Stereoaufnahme dann schon ein zweikanaliges Stereomikrofon dessen Wirkungsweise und Konfiguration weiter unten gezeigt wird. Dieses Mikrofon wird als „Hauptmikrofon“ bezeichnet. Bei ungünstiger Akustik, also bei Räumen, die nicht für die Aufführung von Musik geeignet sind, hilft meist nur die Aufstellung der Mikrofone in unmittelbarer Nähe zum Klangkörper. Hier müssen sogenannte „Stützmikrofone“ den Klang der einzelnen Instrumente einfangen und es werden für die weitere Verarbeitung zusätzliche Spuren gebraucht. Diese Stützmikrofone müssen eine ausgeprägte Richtwirkung besitzen, da sie nur das entsprechende Instrument hören sollen. Das benachbarte Instrument muss ausgeblendet werden. Dies wird am Besten durch die Verwendung einer Niere oder Superniere erreicht. Beim Mastering wird dann mit Hilfe dieser einzelnen Spuren, die jede für sich im Idealfall ein Instrument darstellt und der entsprechenden Hilfsmittel (Plug-ins oder Raumsimulatoren) eine Stereomischung zusammengestellt. Die Ausdehnung des Klangkörpers Der „kleine Klangkörper“Als kleiner Klangkörper wird zum Beispiel der Solosänger mit Klavier, die Jazz-Combo oder ein Streichquintett oder -quartett bezeichnet. Wenn es die Situation erlaubt, das heißt, die Künstler damit einverstanden sind, kann das Ensemble so platziert werden, dass es sich quasi im Halbkreis um das Stereohauptmikrofon gruppiert. Besondere Beachtung muss man bei aufnehmen von Ensembles dem eventuell vorhandenen Schlagzeug schenken: Dieses dominiert in der Regel durch seine hohe Lautstärke die gesamte Aufnahme. Besonders heikel ist die Situation, wenn es zusätzlich noch – wie in den meisten Fällen – im räumlich hinteren Bereich des Ensembles spielt. Dann muss entweder jedes einzelne Instrument gestützt werden, oder das Schlagzeug wird so platziert, dass es nicht zu weit vom Hauptmikrofon entfernt ist. Das Schlagzeug muss also nach vorne rücken, sonst droht ein halliger, scheppernder Klang. Ein kritische Entfernung sind sechs Meter. Der Schall verzögert sich hier um ca. 20 Millisekunden und das Ohr kann diese Unterschiede als „Schetterecho“ wahrnehmen. Zusätzlich muss der Schlagzeuger dazu animiert werden, sich in der Lautstärke zurück zu halten.



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von  Professional audio am 10.12.2008
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