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Mikrofonierungsworkshop

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Mikrofonierungs Workshop

Die meisten Menschen verstehen unter Blasinstrumente sämtliche Musikinstrumente, in die der Spieler hinein bläst, also seine Atemluft einsetzt, um Töne zu erzeugen. Diese Grobeinteilung ist zwar schön griffig, für das Thema „Mikrofonierung von Blasinstrumenten“ müssen wir aber eine feinere Unterteilung vornehmen: Die verschiedenen Blasinstrumente unterscheiden sich nämlich hinsichtlich Tonerzeugung und Abstrahlverhalten des Schalls deutlich, was sich konkret auf die Mikrofonierungs-Praxis auswirkt.

Die Schallabstrahlung erfolgt bei den Blechblasinstrumenten weitgehend gerichtet.

Ausrichtung des Mikrofons bei der Klarinette.

Befassen wir uns jetzt mit den Flöten-Instrumenten. Die Blockflöte macht es uns vergleichweise leicht: Sie bekommen gute Ergebnisse, wenn Sie ein Mikrofon zwischen Kopfstück und Grifflöcher in einem Winkel von 45 bis 60 Grad positionieren. Die Blockflöte ist ein verhältnismäßig leises Instrument, deswegen können sie den Abstand auch auf 20 Zentimeter verkürzen. Am Dankbarsten für Flöten erweisen sich allerdings gut klingende Räume mit einer mäßigen Nachhallzeit von maximal einer Sekunde: Arbeiten Sie in diesem Fall mit Nieren-Mikrofonen im Abstand von 0,5 bis höchstens einem Meter – wegen der Obertonarmut der Blockflöte –, klingt das Instrument am Klassischsten.Die Querflöte ist etwas komplizierter zu mikrofonieren. Grundsätzlich sollten Sie das Mikrofon im Nahbereich, also im Abstand von etwa 20 Zentimetern, nicht direkt auf das Blasloch richten. Da der Flötist einen erheblichen Teil der Atemluft über die Flöte zum Mikrofon hin bläst, kommt es trotz Wind- beziehungsweise Poppschutz zu heftigen, explosionsartigen Geräuschen. Daher sollte das Mikrofon leicht erhöht über dem Flöten-Kopfstück stehen und von oben auf das Blasloch zeigen. Allerdings empfiehlt sich diese Art der Mikrofonierung nur, wenn Sie ein sehr Atemgeräusch-lastiges Flöten-Solo – Stichwort Jethro Tull – aufnehmen möchten. Auch bei Jazz-Flötisten, die gleichzeitig in das Instrument Blasen und Singen kann diese Ausrichtung sinnvoll sein.Kommt es hingegen auf einen warmen, runden, eher klassischen und nebengeräuscharmen Flötenklang an, sollte das Mikrofon mit einem Abstand von 0,5 bis maximal zwei Meter zum Instrument positioniert sein. Richten Sie die Kapsel auf das Blasloch aus, sollte das Mikrofon zwei bis zweieinhalb Meter über dem Boden aufgestellt sein. Noch bessere Ergebnisse erzielen Sie mit der folgenden Zwei-Mikrofon-Technik: Richten Sie ein Nieren-Mikrofon im Abstand von 0,5 bis zwei Meter auf den Klappenbereich – da, wo die linke Hand des Flötisten beschäftigt ist. Das zweite Mikrofon zeigt vom Flötisten aus gesehen rechts auf das Rohrende beziehungsweise die Schallaustrittsöffnung. Der Abstand sollte mindestens einen, besser 1,5 Meter betragen. Achten Sie unbedingt beim Soundcheck auf die richtige Phasenlage und überprüfen Sie, ob es bei aktiviertem Mono-Schalter des Monitoring-Controllers oder in der DAW zu Auslöschungen kommt. Gegebenenfalls müssen Sie, wenn nicht bereits der Phasenumkehr-Schalter Abhilfe schafft, die Mikrofone stückchenweise verschieben. Der Aufwand lohnt sich aber: Gerade bei Aufnahmen von guten Flötisten-Solisten fangen Sie Ton und Virtuosität des Musikers so am Besten ein. (siehe oben).



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von  Professional audio am 26.03.2009
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