Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website
MyOwnMusic

Magazin

Reportage: Pleasurize Music Foundation

Reportage: Pleasurize Music Foundation

Reportage: Pleasurize Music Foundation

Reportage: Pleasurize Music Foundation

Dass eine zu hohe Kompression des Audiomaterials Transienten einebnet und damit zum Gegenteil dessen führt, was eigentlich gewollt war – nämlich ein druckvoller, durchsichtiger Mix – wissen die -Leser. Heute ist es für viele Mastering-Ingenieure Berufsalltag, jedes im Mischprozess liebevoll herausgearbeitete dynamische Detail an die Wand fahren zu müssen – allein um dem Wunsch der Produzenten nachzukommen, die Mitbewerber in puncto Lautstärke zu übertreffen. Überkompression lautet das Schlagwort, das den Klang vieler aktueller Popmusik-Produktionen nachhaltig entstellt. Friedemann Tischmeyer, selbst Mastering-Ingenieur und den Stammlesern von Professional audio bestens bekannt als Autor der Workshopreihen „Internal Mixing“ und „Mastering mit PC-Workstations“, hat genug vom Lautheitswettrüsten und kurzerhand eine Friedensinitiative zur Rettung der Musik gegründet. Die „Pleasurize Music Foundation“, eine nicht gewinnbringend orientierte Vereinigung hat sich die qualitative Aufwertung der Musik in den unterschiedlichsten Formaten zum Ziel gesetzt. „‚Pleasurize Music‘ steht sinngemäß für die ‚Genussvollisierung‘ von Musik. Es geht darum, den Wert von Musik als Transportmedium für Emotionen wiederzuentdecken.“, erklärt Tischmeyer. Denn diese würden durch die übermäßige Kompression von Aggressivität überlagert und erreichten das Ohr des Zuhörers gar nicht mehr. Dabei sei die Endstation längst erreicht, „denn bei 0 dB ist Schluss. Also muss es zurückgehen und die Pleasurize Music Foundation bietet erstmalig eine leicht umsetzbare Lösung für eine Problematik, von der bis vor wenigen Wochen keiner wusste, wie wir aus dem Dilemma herauskommen sollen“.

Friedemann Tischmeyer

Hier kommt dann der vierte Textblock, der für alle Besucher zu lesen sein soll. Dieser Textblock ist der Teaser zum Artikel.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Sed felis est, pulvinar id, euismod vitae, auctor et, leo. Duis nibh. Nam elit. Nunc ut sem eget dui tempor mollis. Donec augue. Donec libero neque, convallis vel, convallis sed, varius at, velit. Proin lorem mauris, eleifend in, malesuada eget, auctor nec, lacus. Ut feugiat. Etiam nunc velit, lobortis eu, dignissim at, convallis ut, massa. Duis non est. Praesent eget metus sit amet neque tincidunt mattis. Ut pellentesque, dui a auctor feugiat, turpis ante luctus orci, a nonummy sem ante et odio. Ut fermentum. Mauris ipsum. Vestibulum commodo, justo sit amet auctor volutpat, elit pede bibendum sem, in luctus tortor eros vitae mauris. Nulla gravida. Pellentesque habitant morbi tristique senectus et netus et malesuada fames ac turpis egestas.

Als Lösung aus dem Lautheitsdilemma möchte Tischmeyer einen einheitlichen Standard etablieren, der den interessierten Musikkonsumenten informiere, wie hoch die (wohlbemerkt technische) Dynamikbandbreite einer gekauften CD tatsächlich ist. Der Dynamikwert soll in Form eines Logos künftig auf Tonträger gedruckt werden (siehe Abbildung). Zur Messung dieses Wertes entwickelte Tischmeyer in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Algorithmix ein sogenanntes Dynamic Range Meter.

Das kostenlose VST-Plug-in ermittelt einen ganzzahligen durchschnittlichen Differenzwert zwischen Peak-, und RMS-Pegel. Eine CD mit einer durchschnittlichen Lautheit von minus acht dB/RMS beispielsweise hat eine Dynamic Range von 8. Mit dem DR-Standard will Friedemann Tischmeyer nicht nur den tontechnischen Laien in die höhere Audiotechnik einweisen, sondern auch dem geplagten Mixing-Ingenieur eine Möglichkeit aufzeigen, seine zusammengefahrenen Gitarren-Schlagzeug-Wände wieder in Musik zu verwandeln. Das DR-Meter führe dabei schon beim Mischen vor Augen, „wo man in Sachen Dynamik steht“. Nach korrekter Einmessung des Abhörplatzes und Einstellung eines festen Abhörpegels könne man so einfach die Kompression der Signale reduzieren, sollte es in der Regie zu laut werden – und nicht fälschlicherweise die Abhörlautstärke reduzieren. Die durchschnittliche Lautheit pendle sich bei minus 14 dB/RMS ein und ein ebenso großer Headroom für die Darstellung der Dynamik in Form von Transienten sei die Folge. Das „Abkleben des Lautstärkereglers“ kann als Disziplinierungsmaßnahme durchaus erste Hilfe leisten. Vor allem aber muss auch im Mischprozess das Gespür für das richtige Maß an Kompression, das die musikalische Aussage unterstützt, wieder belebt werden.

Das von Tischmeyer und Algorithmix entwickelte Dynamic Range Meter

So mächtig der Begriff Überkompression und so weitreichend die Problematik auch sein mögen, den meisten genervten Konsumenten dürfte nicht bewusst sein, was sie genau an der Musik stört, denn „man hört es nicht auf den ersten Ton, wenn man für das Thema nicht sensibilisiert ist“, wie Tischmeyer weiß. Ohne das Mitziehen der Tonträgerindustrie und vor allem auch der Rundfunkanstalten ist jedoch jede noch so große Konsumentensensibilisierung fruchtlos. Dem ist sich Tischmeyer sehr wohl bewusst. Die Ziele seiner Foundation sind hoch gesteckt, gleichwohl durchgeplant „Da ich an die Menschen glaube, glaube ich auch an die Umsetzbarkeit. Die Angst der Plattenfirmen, überhört zu werden, ist die Haupttriebsfeder des Loudness War. Solange der Radioredakteur einem lauteren Titel für das Airplay im Glauben der besseren Erfolgschance den Vorzug gibt, wird es schwer sein, Majorcompanies ins Boot zu bekommen.“

Innerhalb von zwei bis drei Jahren, wünscht sich Tischmeyer, sollen ausschließlich Neuveröffentlichungen mit einem DR14-Logo – also Tonträger mit durchschnittlichen 14 dB Differenz zwischen Peak,- und RMS-Pegel – in den Läden zu finden sein, die den Spaß am Musik kaufen, hören, produzieren und mastern wiederbeleben sollen. Es ginge ja schließlich um den Sound und die Bewahrung der darin enthaltenen Emotionen. CD‘s sollen Beileger bekommen, die den Endverbraucher über Dynamic Range und das Dynamic Range-Logo verständlich informieren. Sicherlich ein ¬hoher Anspruch, allerdings erscheint fragwürdig, ob der unbedarfte Medienkonsument damit nicht ähnlich überfordert sein wird wie mit der Umschaltung seines 16:9-Flachbildfernsehers auf das empfangene 4:3-Bild und ob auch der Nebenbeikäufer von CD‘s seine Wahl von den klanglichen Vorzügen dynamikreicher Musik abhängig macht.

Tischmeyer ruft alle o-Leser, die seine Idee unterstützen, schon jetzt auf, sich auf der Webseite der Foundation (www.dynamicrange.de beziehungsweise www.pleasurizemusic.de) einzutragen. „Es handelt sich hierbei um eine Art Petition, mit der wir der Musikindustrie zeigen wollen, dass Lautheit kein Verkaufsargument ist.“

Zweifelsohne spricht er damit vielen Tonmeistern, Mastering-Ingenieuren und Musikliebhabern aus dem Herzen, die sich bisher nicht in der Lage sahen, sich offen gegen den Lautheitskrieg zu stellen. Bleibt zu hoffen, dass die komplexen Zusammenhänge zwischen Kompression, Klang und Arrangement – kurz: zwischen musikalischer und technischer Dynamik – genauso ins Bewusstsein der Musikschaffenden gelangen. Dass der Lautheitskrieg allein Schuld sei an den stark gesunkenen Verkaufszahlen und der allgemeinen Wertminderung der Musik, wagen wir allerdings – in Abweichung zu Tischmeyer – zu bezweifeln. Dennoch verdient diese Initiative unserer Meinung nach Beachtung und Unterstützung auf beiden Fronten.

Ein eigenes Projekt: oben der Mix mit einer DR von 10, unten nach dem Mastering mit einer DR von 7



Kommentare


von  Professional audio am 27.07.2009
Aufrufe  2688



Anzeige


Weitere interessante Artikel