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Report Bauer Studios

Report Bauer Studios

Report Bauer Studios

Reportage 60 Jahre Bauer Studios

Stevie Wonder, Udo Jürgens, Mireille Matthieu oder Keith Jarrett sind nur einige der zahlreichen internationalen Größen aus den Bereichen Klassik, Jazz/World oder Rock/Pop die in den vergangenen Jahrzehnten die Bauer Studios mit ihrer Anwesenheit beglückten. Aber auch heute zieht das Traditions-Unternehmen Künstler aus aller Welt und Genre wie den Jazz-Gitarristen John Abercrombie, die Opernsängerin Cecilia Bartoli oder auch Brings, Reinhart May, Tom Gäbel oder Herbert Grönemeyer magisch an. Das überrascht nicht, denn das einschlägige Know-how der Schwaben, der große Aufnahmesaal und das hochwertige Equipment, allen voran die analoge Neve-Konsole in Regie 1, bieten beste Voraussetzung für exzellente Aufnahmen.

Bei unserem Besuch anlässlich der offiziellen Jubiläumsfeier am 29. Oktober treffen wir von der 15-köpfigen Belegschaft als erstes Rico Scholz, der für die angegliederten Labels zuständig ist und seit einem guten Jahr zum Team gehört. Aufgeschlossen erklärt er: „Zu den Bauer Studios gehören mittlerweile die sechs Labels Neuklang (Jazz, zeitgenössische Musik), Animato (Klassik), Chaos (Pop/Jazz), B-ton (Blasmusik), Sacral (geistliche Produktionen) und Plow Sound (Newcomer aus Rock und Alternative).“ Während sich der Katalog der jungen Bauer-Division Plow Sound noch im Aufbau befindet, sind die anderen bereits prall gefüllt und verfügen über einen riesigen Back-Katalog, der über die Jahre gewachsen ist und hunderte Veröffentlichungen beinhaltet.

Beim Rundgang durch den modernen Studiokomplex begleitet uns nicht nur Geschäftsführerin Eva Bauer-Oppelland sondern auch ein angenehm ehrfürchtiges Gefühl – eine allgegenwärtige Aura. Vorbei an zahlreichen Portraits von Musikern aller Genre und unterschiedlicher musikalischer Epochen – unseren Blick streifen unter anderem Toto-Drummer Simon Phillips, Jazz-Trompeter Till Brönner und Kenny Wheeler oder der belgische Mundharmonika-Meister Jean Baptiste „Toots“ Thielemans – führt uns Eva Bauer-Oppelland zunächst in das Herzstück des Studiokomplex.

Reportage 60 Jahre Bauer Studios

„Der Aufnahmesaal inklusive Regie 1 war früher ein Kino“, erklärt Bauer-Oppelland „das mein Vater 1960 umgebaut hat. Der Saal ist 180 Quadratmeter groß, fasst bis zu 60 Musiker und hat sieben Meter hohe Decken. Außerdem klingt er sehr gut und eignet sich daher besonders für Orchester- oder Bigband-Aufnahmen.“ Natürlich gibt es eine separate Solistenkabine und am Rand stehen mobile Stellwände, um die akustischen Bedingungen zu optimieren. Die Bauer Studios verfügen unter anderem über alte Schätzchen, wie eine Hammondorgel A100 mit Leslie-Cabinet, ein Wurlitzer Piano und einen Flügel. Der Steinway ist aber nicht irgendein ‚grand piano’, sondern hat bereits Jahrzehnte auf dem Buckel und ließ sich bereitwillig von Stevie Wonder, Keith Jarrett, Richie Beirach, Udo Jürgens, Joachim Kühn und vielen anderen grandiosen Pianisten bespielen. Gerade aus der Kur bei Steinway & Sons zurück, ist das Instrument, wie uns versichert wird, in einem sagenhaften Zustand. Natürlich verfügen die Bauer Studios über einen riesigen Fundus an Mikrofonen, die in Auszügen in der Solokabine ausgestellt sind. Von Neumann-Klassikern wie dem U67 oder U87, dem M149 über Schoeps CMC5, AKG C414 bis hin zu Brauner, Microtech Gefell, Shure und dem bei Bläsern beliebten Electrovoice RE-20, gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Wie nicht anders erwartet, geht es in der Regie hochwertig weiter: Allen voran die analoge AMS Neve VXS 60/60 Konsole, eine Genelec 1039 A Abhöre und zahlreiches Outboard. Darunter Wandler von Apogee (AD-16x) und Jünger (C8000 DA), Lexicon 960L-Reverb, Kompressoren von UREI (1178), Tube-Tech (LCA 2B) & Co. sowie neben der Pyramix- und Pro Tools-Daw eine analoge Mehrspurmaschine Studer A80 Mk II (siehe Foto, S. 42). Selbstverständlich sind auch Surround und 7.1-Mischungen möglich, was uns Tonmeister Johannes Wohlleben anhand unterschiedlicher Mischungen eindrucksvoll vorführt.

Im hinteren Teil des Erdgeschosses – wir schlendern erst gemütlich durch das kleine Bistro, einen heimeligen Essraum und die chillige Lounge, wo eine Diaprojektion mit historischen Bildern das nostalgische Flair verstärkt – liegt Studio und Regie 2. Marcel Schechter, der für die Postproduction zuständig ist, erläutert Hintergründe zur gerade abgeschlossenen Trickfilm-Synchronisation des Films Sunshine Barry & the Disco Worms, für den unter anderem Dirk Bach, Hella von Sinnen und Roberto Blanco ihre Stimmen hergaben.

Um Stimmen und Stimmungen geht es auch Michael Vermathen, den wir in einer der drei Mastering-Suiten treffen. „Ich mache viel Sounddesign und vor allem Sprachaufnahmen und deren Bearbeitung für Hör- und Schulbücher“, erklärt der ehemalige Profi-Trompeter. Dabei führt er uns die Produktion eines Französisch-Kurses vor: Drei Personen fahren mit dem Aufzug in die dritte Etage eines Bürogebäudes und unterhalten sich dabei.

Keith Jarrett in den Bauer Studios

Erst spielt uns Vermathen die trockenen Sprachaufnahmen vor. Dann ergänzt er Stück für Stück Schritt- und Aufzuggeräusche sowie unterschiedliche Hallräume, um den kurzen Dialog akustisch in Szene zu setzen. „Das Sounddesign erzeugt Authentizität und Nähe und führt am Ende im Idealfall dazu, dass der Schüler mehr Spaß beim Lernen hat“, erklärt uns Vermathen. Der Aufwand könne dabei sehr beträchtlich sein, um ein realistisches Sounddesign zu kreieren.

Allerdings müsse man in den meisten Fällen wegen eines begrenzten Budgets nach gut funktionierenden praktikablen Lösungen suchen. „Ich arbeite eng mit den Verlagen und Redaktionen zusammen, caste die Sprecher und wickele die komplette Produktion ab. Da kommen mitunter interessante Herausforderungen auf einen zu“, sagt Vermathen während er ein neues Projekt öffnet. „Das ist Max und Moritz auf chinesisch“, erklärt er weiter. „Man kann sich vorstellen, dass es nicht so einfach ist chinesische Sprachaufnahmen zu schneiden. Ist es spanisch oder italienisch, weiß man wenigstens wann ein Satz zu Ende ist und kann dem geschriebenen Text folgen. Auf Chinesisch geht das nicht.“ Dann erzählt er begeistert weiter: „In solchen Fällen ist eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Redakteuren und Übersetzern unabdingbar. Denn im Chinesischen ergeben sich manche Bedeutungen allein durch die Intonation bestimmter Vokale. Das sind dann Fehlerquellen, die ohne Muttersprachler nicht auszumachen sind.“

Auf dem Weg zu Tonmeister Adrian von Ripka, mit dem wir uns schon zu Beginn unserer kleinen Schlossführung in seiner Mastering-Suite verabredet haben, machen wir noch einen kleinen Abstecher in die „Kneipe“. Es geht nicht zum Frühschoppen in die Wirtschaft nebenan, sondern ins Untergeschoss der Bauer Studios. „Früher war dieser Bereich eine Kneipe, warum die Tonträgerabteilung bei uns heute immer noch so heißt“, verrät uns Eva Bauer Oppelland. Das ist das Reich von Rita Bauer-Sulzberger und Sylvia Riedinger, die sich um alle Belange der Media-Produktion kümmern. Auf dem Weg vom Master bis zum fertigen Produkt wird an dieser Stelle tatkräftig beraten, wenn es um Fragen zur Grafik, dem Druck oder um die für viele Musiker lästigen GEMA-Anmeldungen oder andere bürokratische Prozesse geht.

Bereits im Vorraum der Mastering-Suite hören wir die glockenklare Stimme der amerikanischen Sopranistin Jessye Norman: „I don’t mean a thing, if I aint got that swing.“ Adrian von Ripka präsentiert den Live-Mitschnitt des Jazz-Klassikers von Duke Ellington, den er während Normans Deutschland-Tournee machen durfte. Die Live-CD „Roots – My Live, My Song“ ist gerade bei Warner erschienen. Drei Konzerte haben von Ripka zusammen mit Tonmeister Phillip Heck in München und Frankfurtsowie Johannes Wohlleben und Eva Bauer-Oppelland in Berlin mit der mobilen Aufnahmetechnik der Bauer Studios mitgeschnitten. Für den Mix ist von Ripka extra nach Amerika geflogen, um zusammen mit Jessye Norman die Songs durchzugehen.

Rolf Bauer vom Bauer Studio Ludwigsburg

Jetzt demonstriert der Toningenieur gerade den interessierten Besuchern, welche grundlegenden Möglichkeiten beim Mastering bestehen und greift dafür zunächst beherzt zum Millennia-Equalizer NSEQW-2, um zu demonstrieren, was durch richtiges Filtern möglich ist. Dann justieren seine flinken Finger auch schon die Parameter des Dynamik-Prozessors Accent2 von Jünger, während er den so genannten ‚Loudness War’, erwähnt, der ja derzeit in aller Munde sei.

Wie man es nicht machen sollte, zeigt er dann, indem er den Mix durch extreme Kompressions-Einstellungen an die Wand fährt. „Jetzt ist das Signal zwar sehr laut“, erklärt der Tonmeister lachend „allerdings geht die natürliche Dynamik komplett verloren. Deswegen sollte man bei der Verdichtung behutsam vorgehen.“ Um zu zeigen wie es richtig geht, spielt von Ripka das altbekannte Vorher-Nacher-Spiel, das Mastering-Profis aus dem Effeff beherrschen. Er schaltet zwischen dem ursprünglichen Mix und seinem bearbeiteten Master mit allen Effekten hin und her. „Ich habe versucht, die atemberaubende Atmosphäre bei den Konzerten zu transportieren“, erklärt er dann begeistert und springt an eine spezielle Stelle des Songs. Die Band singt professionell dilettantisch: „Dooa, dooa, dooa, doooaaa.“ Das Publikum und Jessye Norman lachen kurz, bevor es auf Weltklasseniveau weitergeht. Sein Ziel scheint von Ripka erreicht zu haben, denn der Funke springt von der Aufnahme direkt auf die Zuhörer in der Mastering-Suite über, die amüsiert und verzaubert der Präsentation lauschen.

Unseren Rundgang durch die Bauer Studios beenden wir dort, wo er begonnen hat – im großen Aufnahmesaal. Das Barbara Bürkle Quintett beginnt den musikalischen Teil des Abends mit Jazz-Standards und Eigenkompositionen. Dabei verzaubern die jungen Musiker die Zuschauer bei einem Gläschen Wein mit atemberaubenden Improvisationen und vor allem mit dem einfühlsamen Gesang von Barbara Bürkle. Auf dem üppigen Abendprogramm der Jubiläumsfeier steht aber noch weit mehr: Bis in die späten Abendstunden begeisterten die Labelkünstler der Bauer Studios Sun-Min Shim (Marimba), das Alexandra Lehmler Quintett, Anne Czichowsky, das Duo Olivia Trummer (Piano) und Bodek Janke (Drums) das dankbare Auditorium. Damit schloss sich der Kreis und am Ende traten die Musiker von morgen in die Fußstapfen derer von Gestern und sprachen dabei die eine und selbe Sprache, die in den Bauer Studios seit 60 Jahren gesprochen und vor allem auch verstanden wird.

Reportage 60 Jahre Bauer Studios

Interview mit Eva Bauer-Oppelland

? Wie kam ihr Vater damals dazu, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg ein Tonstudio zu eröffnen?

! Schon als junger Mann hat sich mein Vater (Rolf Bauer, siehe Foto) für Tontechnik, die es in dem Sinne damals ja eigentlich noch gar nicht gab, interessiert. Nach dem Krieg hat er dann als junger Ingenieur zunächst mit einem Kompagnon Tonbandgeräte gebaut, was ihm aber schnell viel zu trocken war. Er hat sich aus der kleinen Zwei-Mann-Firma ausbezahlen lassen, wobei seine Abfindung lediglich aus einer Bandmaschine bestand. Mit dieser hat er dann angefangen, zunächst zu Hause im Wohn- und Schlafzimmer Aufnahmen zu machen. Am Anfang hat er sich natürlich Gedanken machen müssen, wie er an Kunden kommt und wer Tonaufnahmen überhaupt braucht. Zum einen waren das zu der Zeit professionelle Sänger vom Staatstheater, die gemerkt haben: Hoppla, da kann ich mich – was damals neu war – zum ersten Mal selber hören. Zum anderen ist er zu Sänger- und Musikfesten gefahren und hat Aufnahmen angefertigt, um das neue Medium den potentiellen Kunden schmackhaft zu machen. Die ersten professionellen Aufträge kamen dann aber eigentlich durch die Kinowerbung. Mein Vater hat die Werbung auf Folien geschnitten, die dann während der Kinovorstellung eingespielt wurden. Ab 1949 hatte er dann die Genehmigung zur Eröffnung eines „Studios für moderne Schallaufnahmen“, wie es damals hieß und 1960 ergab sich dann die Möglichkeit, das ehemalige Vorstadtkino in der Markgröninger Straße 46 zu einem Studiokomplex umzubauen. Das ist auch heute noch der Kern der Bauerstudios (Aufnahmesaal/Regie1).

? Bestand das Studio dann damals nur aus Aufnahmesaal und Regie?

! Nein, während des Umbaus 1960 wurde auch der Anbau für die anderen Räume realisiert. Diese wurden überwiegend fürs Editing und im Studio 2 für Sprachproduktionen genutzt. Außerdem wurde in den Bauer Studios schon immer Mastering betrieben. Nur damals ging es tatsächlich noch um den Folien-/Vinyl-Schnitt. Unsere letzte Anlage haben wir dann leider verkauft, als es der Schallplatte schlecht ging. Heute wickeln wir für unsere Kunden aber immer noch Vinyl-Produktionen ab, wenn es gefragt ist. Wir haben eben nur die Maschinen, nicht aber unser Know-how abgegeben. Deswegen ist das für uns heute gar kein Problem.

? Sie sind sozusagen mit dem Vinyl-Schnitt groß geworden?

! Ich erinnere mich noch, als ich ein Kind war, da stand eine Schneidemaschine auch bei uns zu Hause. Ich weiß es deswegen so genau, weil wir nicht in der Wohnung toben durften, aus Angst, dass die Folien beim Schneidevorgang beschädigt werden. Anfang der 1980er Jahre haben wir noch Direkt-Schnitt-Platten gemacht. Das konnten nur wenige Studios in Deutschland. Man hatte gerade im Bezug auf das Impulsverhalten die Vorteile der Schallplatte gegenüber dem Band erkannt und digitale Aufnahmeverfahren waren noch Zukunftsmusik. Das war eine zeitlang unheimlich angesagt und vor allem sehr spannend.

? Spannend, warum?

! Solche Aufnahmen konnte man eben nur mit sehr guten Musikern machen. Wenn der Stichel einmal aufgesetzt war, dann mussten die Musiker anfangen und es durfte 15 Minuten lang nichts passieren. Weder den Musikern, noch dem Tonmeister am Mischpult oder dem Überspielungsingenieur durfte dann ein Fehler unterlaufen. Zum einen ist natürlich der Klang sehr gut. Viel interessanter ist aber die Spannung und Präzision, mit der drei Teams auf den Punkt hin arbeiten müssen. Diese Perfektion ist dann am Ende auch hörbar. Auf diesem Weg sind einzigartige Aufnahmen, beispielsweise von Chris Barber, Ray Brown, Alexis Corner oder auch die Kultplatte „Knock Out“ von Charlie Antolini, als so genannte Boxenkiller entstanden.

? Es gab bei dieser auch als „Farmers Cut“ bekannten Methode also eigentlich nur First-Takes?

! Aus heutiger Sicht sehr erstaunlich, aber bei sehr vielen Produktionen gab es wirklich nur den einen Take. Diese Präzision war aber auch wirtschaftlich gesehen notwendig, denn eine Folie hat um die 40 D-Mark gekostet, bei einem Fehler war sie kaputt und der Produzent aufgrund der steigenden Produktionskosten wenig begeistert.

? Da haben wir es heute mit den digitalen Aufnahmeverfahren durchaus leichter oder wie schätzen Sie das ein?

! Schon, aber es hatte auch viele Vorteile, denn die Musiker waren perfekt vorbereitet und das ganze Team war hoch konzentriert, weil man sich keine Fehler erlauben durfte. Alle Vorgänge liefen viel bewusster ab. Heute, wo es beim Recording eigentlich keine Materialkosten mehr gibt und man in der Nachbearbeitung noch sehr viel editieren kann, ist es viel beliebiger geworden. Früher hat man sich schon im Vorfeld sehr genau überlegt, was denn überhaupt produziert werden soll. Da es relativ teuer war, gab es außerdem nicht die riesige Flut an Konkurrenz. Das, was auf den Markt gebracht wurde, hat das Publikum dann häufig auch gekauft.

? Trotzdem sind DAWs heute aus der Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. Wie ging es mit den Bauer Studios ins digitale Zeitalter?

! Ich selbst habe anfangs noch Tonbänder von Hand geschnitten. Dann habe ich die Anfänge der Digitaltechnik mit U-Matic und dem ersten digitalen Schnittplatz von Sony 1980 mitgemacht, bis wir über das erste Computer-Schnittsystem 1990 jetzt schließlich bei modernen DAWs angekommen sind. Unsere Arbeitplätze sind heute untereinander vernetzt, weswegen wir eigentlich überall für die Audio-Bearbeitung Pyramix-Workstations verwenden. Die sind unserer Meinung nach gerade beim Editieren von Audio-Material sehr gut. Parallel dazu gibt es natürlich Pro Tools-Arbeitsplätze. Das sind eigentlich die beiden Profisysteme, auf die wir uns geeinigt haben.

? Was waren aus Ihrer Sicht Highlights, wenn Sie an die internationalen Künstler denken, die in den Bauer-Studios ein- und ausgegangen sind?

! Ich weiß noch, direkt nach dem Abitur, da haben wir die Udo-`70-Tour mitgemacht. Das war unheimlich eindrucksvoll. Genauso wie Peter Alexander, dessen Tournee wir mitgeschnitten haben. Man bekommt die Künstler einfach hautnah mit, weil man auch tagsüber bei den Proben und Vorbereitungen dabei ist. Das waren schon tolle Sachen und dann haben wir ja auch Stevie Wonder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion da gehabt.

? Das müssen Sie genau erzählen.

! Eines Nachts, so gegen zwei Uhr, haben wir einen Anruf von einem unserer Lieferanten bekommen: „Passt auf, ihr bekommt jetzt eine Nummer von mir in Los Angeles, die müsst ihr sofort anrufen. Da ist es jetzt Nachmittag und die brauchen ganz schnell ein Studio mit einer speziellen Digital-Bandmaschine zum Aufnehmen.“ Gemacht, getan und drei Tage später wurde der Toningenieur eingeflogen und Stevie Wonder kam nach seinem Konzert in Mannheim vorbei. Er war damals in Europa auf Tour und sollte für den Soundtrack des Films „Ghostbusters“ noch etwas einsingen. So haben wir dann Stevie von nachts um zwei bis zum nächsten Morgen um zehn Uhr da gehabt. Am eindrucksvollsten war, dass er sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Er hat sich einfach an den Flügel gesetzt. Da fühlte er sich direkt wohl. Ich glaube morgens um acht durfte er dann endlich singen. Er war einfach total ruhig, hat sich nach den Aufnahmen noch einmal ganz herzlich bedankt und ist dann direkt weiter zum nächsten Konzert geflogen.

? Frau Bauer-Oppelland, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

Eva Bauer-Oppelland vom Tonstudio Bauer

Das ist die Ãœberschrift

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von  Professional audio am 19.11.2009
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