Serie Mikrofone der Profis 2
Serie Mikrofone der Profis 2
Serie: Mikrofone der Profis
? Sie verkaufen also auch Mikrofone. Beschaffen Sie dann jedes Mikrofon? Es könnte immerhin sein, dass ein Kunde nach dem Test ausgerechnet ein AKG C12 VR möchte.
! Auch wenn wir als Händler grundsätzlich jedes Mikrofon besorgen können, haben wir uns doch auf einige Kernmarken spezialisiert, die wir für besonders gut einsetzbar halten und von deren Preis-Leistungsverhältnis wir überzeugt sind. Die Mikrofone aus unserem Angebot verwenden wir auch selbst im Studio. Im unteren Preissegment ist das vor allem die russische Firma Oktava, die hervorragende Kapseln baut und ein sehr flexibles Modellprogramm bietet. In Zusammenarbeit mit dem Studioausstatter Magis Audiobau bieten wir exklusiv „Updated Electronics“-Mikrofone an. Es handelt sich dabei um Oktava-Mikrofone, die durch sorgfältig entwickelte Modifikationen in der Elektronik beweisen, dass die Oktava Kapseln in der Lage sind, auch im Vergleich zu deutlich teureren Mikrofonen bestehen können und sogar Maßstäbe zu setzen vermögen.Im mittleren Preissegment arbeiten wir mit der hierzulande noch relativ unbekannten Firma Violet Design aus Riga in Lettland zusammen. Diese Mikrofone bieten hervorragende technische Daten und tolle Praktikabilität. (Anmerkung: Siehe die Tests der Violet Design Mikrofone Amethyst Vintage und Flamingo in Ausgabe 12/2007 und von The Wedge in Ausgabe 2/2009) Abgerundet wird unser Programm durch die Mikrofone von Microtech Gefell und Brauner, die, gemessen an der gebotenen Qualität, unserer Ansicht nach als preisgünstig einzustufen sind.
! Lassen Sie mich die Antwort in einzelne Einsatzgebiete aufgliedern:
Die Bass-Drum mikrofonieren wir in einem Pop/Rock Kontext meist mit drei Mikrofone – einem Oktava MK 102 Großmembran-Kondensatormikrofon mit Padmodul, einem dynamischen Electro Voice RE 20, beide im Schalloch und einer Shure Beta 91 Grenzfläche in der Bass-Drum. Das Oktava bringt tolle tiefe, weiche Bässe und natürliche Höhen, das Electro Voice durchsetzungsfähige Mitten und das Shure den ultimativen Punch. Im Mixdown kann man sich dann den gewünschten Klangcharakter durch die Mischung der drei Signale erstellen und muss fast nichts mehr klangregeln. Allerdings muss man natürlich auf die Phasenlage der Mikrofone achten. Bei jazzigeren Sounds hat sich auch das Oktava MK 105 am Schlagfell bewährt. Für die Snare-Drum ist das Oktava MK 012 mit Padmodul hervorragend einzusetzen – als Klangvariante für bessere Abgrenzung zur Hi-Hat und mehr Punch durch den erhöhten Nahbesprechungseffekt kann man die Hypernierenkapsel ausprobieren. Am Teppich verwenden wir (wie auch oben ab und zu) das klassische Shure SM 57, ein weiteres MK 012 oder ein Großmembran-Kondensatormikrofon.Meist verwenden wir für die Toms Sennheiser e604 Mikrofone – sie sind sehr komfortabel zu positionieren und tun genau das, was sie sollen. Für offenere Schlagzeugsounds, die so ein bisschen unser Markenzeichen geworden sind, benutzen wir für das gesamte Drumset sehr viel Overheadsound, so dass die Tom-Mikros eher Stützen sind. Für Stand-Toms bringt auch ein altes AKG D12 manchmal tolle Ergebnisse.Meine liebsten Overheads sind einmal mehr die beiden Brauner Phantom Classic. Sie bilden das komplette Drumset unglaublich druckvoll und plastisch ab. Als günstigere Alternative mit vergleichbarem Klangcharakter haben sich Oktava MK 105 Großmembranmikrofone herausgestellt, die allerdings mit sehr hohen Schallpegeln Probleme haben können.Für Einzelabnahme von Ride-Becken und Hi-Hat benutzen wir Oktava MK 012, die ebenfalls als Overheads eine sehr gute Figur machen. Manchmal verwenden wir zusätzlich ein Oktava ML 52 Bändchen als Raummikro, das wir mit seiner Achtercharakteristik „quer“ vor das Drumset stellen. Extrem komprimiert gibt das einen interessanten „Schmutz“-Anteil im Drumsound.
Für E-Gitarren-Amps benutzen wir ebenfalls meistens drei Mikrofone, um deren Klangcharakter mischen zu können. Oft sind dies je ein Groß- und ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon sowie ein dynamisches Mikrofon. Als Großmembran benutzen wir sehr häufig das Violet Design Amethyst Standard, als Kleinmembran MK 012 oder das AKG C 391. Das dynamische Mikrofon ist meistens ein Shure SM 57, ab und zu auch ein Electro Voice RE 20 oder das Oktava ML 52 Bändchen.Mit dem E-Bass gehen wir sehr häufig über einen guten Röhren-Preamp direkt ins Pult. Bass-Boxen nehmen wir nur ab, wenn sich das auch lohnt – in der Regel ist das bei den Ampeg SVT oder Boogie-Stacks der Fall. Wir benutzen entweder Brauner Valvet X oder EV RE 20. Für den Kontrabass bevorzugen wir die Brauner-Modelle Phanthera oder Valvet X. Für Live-Abnahme des Kontrabasses ist auch das Oktava MK 012 direkt am Steg gut einsetzbar.
Hier sind die Möglichkeiten der Mikrofonauswahl- und -aufstellung extrem vielfältig. Je nach Raum, Instrument und gewünschtem Klangcharakter setzen wir Brauner Phantom oder VM1 und / oder Oktava MK 012 oder MK 103 mit unseren Updated Electronics ein. Bei Klavier-Abnahmen und –Mikrofonierungen macht sich das Update extrem bemerkbar. Auch das Microtech Gefell M 930 liefert als Stereopaar sehr schön neutrale, im besten Sinne „unauffällige“ Ergebnisse und ist aufgrund der Größe sehr gut zu positionieren.
Das ist die Königsdisziplin, bei der man besonders auf die Mikrofonauswahl achten muss. Ein Mikrofon, das für eine Stimme toll ist, kann für eine andere überhaupt nicht funktionieren, wenngleich man mit höherer Qualität der Mikrofone schon universeller einsetzbare Modelle erhält. Wir suchen für jeden Sänger und jede Sängerin das ideale Mikrofon individuell aus.In der Regel testen wir: Violet Design Amethyst Vintage und Standard, Neumann TLM 49 sowie neben den Röhrenmikrofonen Brauner Valvet X und VM 1 auch das Microtech Gefell M 92.1.Die beiden Amethyst-Modelle werden bewusst mit unterschiedlichen Kapseldesigns gefertigt – das „Vintage“ klingt etwas gefärbter als das neutralere „Standard“. Bei Brauner verfolgt man eine ähnliche Strategie – während das VM1 die „natürliche“ Linie präsentiert, klingt das Valvet X eher „charaktervoll“. Das Microtech Gefell ist ein Röhrenmikrofon, das die berühmte, seit 1938 gebaute, Neumann M7-Kapsel verwendet. Diese zeichnet sich durch eine Präsenzanhebung zwischen 4 und 10 kHz und einen sanften Tiefenabfall unterhalb circa 250 Hz aus. Gerade diese Charakteristik führt zu Ergebnissen, die sich sehr gut in einen Mix einfügen.Das M 92.1 und die Brauner Mikrofone sind grundverschiedene Charaktere auf vergleichbar sehr hohem Niveau – es kommt wirklich auf die Stimme an, was besser passt.Selbstverständlich gibt es auch in tieferen Preislagen gute Gesangs-Mikrofone, genannt seien die verschiedenen Oktava-Modelle wie auch die günstigeren FET-Modelle von Violet Design, Microtech Gefell und Brauner.
Brauner Mikrofone gehören zu den Arbeitspferden im Tonstudio Rauschenberg.
? Stichwort Röhrenmikrofon: Viele Profis schwören gerade bei Gesangsaufnahmen auf sie. Was ist – aus Ihrer Sicht – dran am „Mythos Röhrenmikrofon“?
! Grundsätzlich ist eine Röhre ein tolles Bauteil, das vieles sehr gut, aber leider auch einiges schlecht machen kann. Sicherlich ist eine Röhre nicht grundsätzlich gut und erst recht ist sie kein „Allheilmittel“! Über Brauner Röhrenmikrofone wird beispielsweise häufig geschrieben, dass man „die Röhre nicht hört“ – für andere hochwertige Röhrenmikrofone wie das Mikrotech Gefell M 92.1 oder M 990 trifft das wohl auch zu. Der „typische Röhrensound“ resultiert aus einer gewissen Kompression, aus harmonischen Obertönen und Verzerrungen, die eine Röhre erzeugt, die im Grenzbereich arbeitet. Eine hochwertige Röhre, die eine entsprechende Peripherieelektronik besitzt und im optimalen Arbeitspunkt arbeitet, erzeugt diese Verzerrungen aber nicht. Vergleicht man die Signale von hochwertigen Röhrenmikrofonen mit Transistormodellen ähnlicher Bauart – zum Beispiel haben Brauner Phanthera (FET) und Valvet X (Röhre) oder Gefell MT 71 S (FET) und M 92.1(Röhre) jeweils die gleiche Kapsel –, so fällt auf, dass die Röhrenmodelle bei gleichem objektiven Pegel deutlich „weiter vorne“ stehen, das Signal wird plastischer, körperhafter und feiner aufgelöst. Diese Klangeigenschaften ohne röhrentypische Artefakte setzen allerdings sehr hochwertige Bauteile und sorgfältige Abstimmung jedes einzelnen Mikrofons voraus. Dieser Aufwand kostet Geld, die von uns verwendeten Modelle liegen preislich alle über 2.000 Euro. Wer jedoch ernsthafte professionelle Ambitionen hat, hat sein Geld hier sicher nicht falsch investiert. Günstigere Röhrenmikrofone erzeugen nach unseren Erfahrungen meist mehr oder weniger deutliche Artefakte, also landläufig „Röhrensound“. Ob das an minderwertigen Komponenten und Abstimmung liegt oder sogar beabsichtigt ist, weil der Kunde diesen „Röhrensound“ erwartet, sei dahingestellt. Selbstverständlich kann die „Wärme“ einer im Sättigungsbereich arbeitenden Röhre im Einzelfall sehr passend und positiv sein. Allerdings denke ich, dass es meist sinnvoller ist, diesen Effekt mit einem Röhrenvorverstärker zu erzeugen, da man hier den Grad der Röhrensättigung nach Bedarf regeln kann. Beim Mikrofon kann eine fest vorgegebene Röhrensättigung deutlich „nach hinten losgehen“, weil man nicht eingreifen kann, wenn es zu viel des Guten wird.Wer nach günstigeren Röhrenmikrofone sucht, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Röhrentechnik mit einem wesentlich höheren technischen und damit kostenintensiven Aufwand verbunden ist. Es ist also zu überlegen, ob man im gleichen Preisbereich nicht mit einem Transistormodell, das mit einer entsprechend höherwertigen Kapsel arbeitet, besser bedient ist. Schließlich kann man auch dieses Mikrofon bei Bedarf mit einem Röhren-Preamp kombinieren.
! Da ist Vorsicht geboten. So toll alte Neumann- und AKG-Klassiker auch sind – man sollte genau wissen und beurteilen können, in welchem Zustand das Schätzchen ist, wie es gelagert wurde und so fort. Sonst kann der Oldtimer schnell richtig Geld kosten.? Was war ausschlaggebend für ihre Mikrofon-Wahl? ! Unsere eigenen Tests. Auf Oktava sind wir vor einigen Jahren über deren starke Ebay-Präsenz aufmerksam geworden, allerdings hatten diese Mikros schon einen gewissen Geheimtipp-Status in der Audioszene. Wir haben uns die Mikrofone dann zum Testen schicken lassen und waren sehr positiv überrascht. Auf Violet Design hat uns später Natalia Kuzmenko von Oktava Online gebracht. Sie hat eine Zeitlang auch Violet vertrieben und hat uns deren komplette Produktpalette zum Testen geschickt. Der gute Ruf von Brauner, Neumann und Microtech Gefell war Grund genug, diese Mikrofone zu testen, selbstverständlich haben wir auch andere Mikrofone getestet, um mitreden zu können.
! Eine unserer interessanteren Mikrofon-Anordnungen war für eine Klassikproduktion mit Panflöte und Kirchenorgel, die wir mit unserem Mobilstudio in einer Barockkirche durchgeführt haben. Es sollte sowohl der Raumklang der Kirche eingefangen als auch die Panflöte als Soloinstrument deutlich vor die Orgel gestellt werden. Um im Mix alle Möglichkeiten der Klanggestaltung zu haben, haben wir ziemlich aufwändig mikrofoniert. Als Haupt-Mikrofonie wurden etwa in der Mitte des Kirchenschiffs zwei Stereopärchen in Groß-A/B-Stereophonieauf sechs Meter Höhe gebracht. Dafür verwendeten wir zwei Brauner Phantom mit Nieren- und zwei Oktava MK 012 mit Kugelkapseln. Die Kirche hatte zusätzlich zwei Seitenschiffe, deren Deckenhöhe wesentlich niedriger war. Um auch deren Reflexionen einfangen zu können, haben wir in nur 2,5 Metern Höhe ein weiteres Mikrofonsetup in M/S- Anordnung aufgebaut. Hierfür haben wir ein Oktava ML 52-01 Bändchen in Achtercharakteristik und ein weiteres MK 012 in Nierencharakteristik verwendet. Als Stütze haben wir für die Orgel vier Kleinmembranmikrofone in Nierencharakteristik verwendet. Es waren zwei weitere Oktava M 012 sowie zwei Violet Design The Finger. Die Mikrofone hatten jeweils etwa zwei Meter Abstand zur Orgel.Aus Gründen der Kommunikation musste der Panflötenspieler direkt neben dem Organisten auf dem Orgelbalkon stehen. Da die Orgel hier sehr laut war, musste sein Stützmikrofon relativ dicht vor das Instrument, der Abstand betrug zwischen 30 bis 40 Zentimeter. Wir haben ein Violet Design Amethyst Standard benutzt, welches das Klangspektrum der Panflöte hervorragend wiedergibt. Selbstverständlich wurden alle Stützen im Verhältnis zur Haupt-Mikrofonie im Mix laufzeitkorrigiert.Bei der Abmischung haben wir für die Orgel fast nur die Hauptmikrofone verwendet, die Stützen klangen zu direkt und wurden dem Klangcharakter des Instrumentes nicht gerecht. Die Panflöte klang uns dagegen allein mit den Hauptmikrofonen aufgrund des langen Kirchenhalls nicht differenziert genug, so dass wir relativ viel von dem Amethyst-Signal verwendet haben. Hier stellte sich allerdings das Problem, dass dieses Signal im Gesamtklang zu trocken war. Wir haben daher in sorgfältigen A/B-Vergleichen zwischen Haupt-Mikrofonie und Stützen den Kirchenhall mit einem TC electronic M3000 Reverb nachprogrammiert und das Amethyst damit zusätzlich dezent nachverhallt.
Zwei Oktava MK 012 mit hauseigener Updated Electronics finden häufig bei Stereo-Mikrofonierungen Verwendung.
Hier kommt dann der vierte Textblock, der für alle Besucher zu lesen sein soll. Dieser Textblock ist der Teaser zum Artikel.
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