Workshop Kompressor Teil 3
Workshop Kompressor Teil 3
Kompressor-Workshop Teil 3
Wer im Umgang mit dem Kompressor geübt ist und bereits einschlägige Erfahrungen mit diesem essentiellen Audio-Werkzeug gesammelt hat, für den lohnt es sich, einen Schritt weiter zu gehen und über den Tellerrand dieses Dynamiktools hinauszuschauen. Denn wer meint, die Bearbeitungsmöglichkeiten seien mit den bisher vorgestellten Standard-Verfahren ausgeschöpft, der irrt gewaltig. Auf den nächsten Seiten lüften wir das Geheimnis und stellen Ihnen eine Reihe ausgefuchster Spezial-Eingriffe mit Hilfe des Kompressors vor. Außerdem stellen wir Ihnen anhand nützlicher Tipps die Eigenschaften verwandter Dynamikwerkzeuge vor, wie Limiter, Expander, Noise Gate, De-Esser und Kompander. Denn auch mit diesen Geräten lässt sich in Sachen Dynamik so einiges anstellen. Doch zunächst bleiben wir noch kurz beim Kompressor. Der Kompressor ist ein Regelverstärker, – das wissen Sie bereits aus dem ersten Teil der Workshop-Serie – der mittels Regelschaltkreis das ihn durchströmende Signal in seiner Dynamik einschränken kann. Dieser Regelschaltkreis, englisch Side-Chain, erzeugt aus den Pegelverhältnissen des Originalsignals eine Steuerspannung, die wiederum dem Verstärker, beispielsweise einem VCA, einem Opto- oder Röhrenglied zugeführt wird und dessen Regelverhalten und damit die Kompression steuert. Dabei setzt der Regelschaltkreis entweder vor (Feed Forward) oder nach (Feed Back) nach dem Kompressions-Schaltkreis ein (siehe Teil 2 in Ausgabe 3/2011).
Kompressor Workshop Teil 3
Kennlinie Limiter Kennlinie Expander Kennlinie Noise Gate
Digirack Expander/Noise Gate
schematische Zeichnung Kompander
Waves L2 Limiter
Nicht unerwähnt bleiben soll auch ein weiteres Mitglied der Dynamik beeinflussenden Werkzeuge, der Kompander. Genau genommen handelt es sich dabei um ein System aus hintereinander geschaltetem Kompressor und Expander, woraus sich auch das Kofferwort Kompander ergibt. Kompander spielen in der Welt digitaler Signalverarbeitung zugegebenermaßen kaum noch eine Rolle, denn sie dienen hauptsächlich der Rauschunterdrückung bei analogen Tonaufnahmen. Dabei wird das Signal während der Aufnahme auf Tonband komprimiert, leise Signalanteile also angehoben und bei der Wiedergabe in exakt umgekehrtem Verhältnis wieder expandiert, was dazu führt, dass eventuell eingefangenes Rauschen vom Expander wirkungsvoll unterdrückt wird und das Signal in seiner Originaldynamik erklingen kann. Führender Entwickler und Hersteller solcher Systeme ist übrigens das Unternehmen Dolby, deren Rauschunterdrückungssysteme sich in jedem besseren Kassettenrecorder finden.
Zum Abschluss unseres Kompressor-Workshops haben wir eine Auswahl empfehlenswerter Hard- und Software-Kompressoren für Sie zusammengestellt, die Ihnen den Einstieg und womöglich auch die Qual der Wahl erleichtern sollen. Sie gelangen über diesen direkt dort hin. Diese Aufstellung erhebt dabei selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Endgültigkeit. Einige der dort vorgestellten Modelle haben in den Tests von Professional audio einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bei dem anderen Teil handelt es sich um unsere persönlichen All-Time-Favourites, die teils schon längere Zeit als ständige Begleiter in unseren privaten Projekten erfolgreich zum Einsatz kommen und nach unserer Meinung es wert sind, auch von Ihnen einmal geprüft zu werden. Vielleicht avanciert ja das eine oder andere vorgestellte Modell auch zu Ihrem Lieblingsgerät in Sachen Dynamikbearbeitung.
Waves C4 Multiband-Kompressor
Schema Parallel-Kompression
Wellenform original (oben) und expandiert (unten) Sonnox Dynamics Plug-in plus Expander-Kennlinie
Schema Side-Chain Digirack Dynamics III Side-Chain-Sektion
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