Recording-Workshop, Nachtrag Teil 2 E-Gitarren-Recording
Recording-Workshop, Nachtrag Teil 2 E-Gitarren-Recording
Mehrklangwerkstatt Teil 2 Nachtrag
Effekte effektiv eingesetzt Bodentreter, Rack-Effekte, Plug-ins – viele Wege führen zum gewünschten Klangbild. Angesichts der kaum überschaubaren Vielfalt an möglichen Effekten ist es kaum möglich, einen umfassenden Überblick für den jeweiligen Einsatz in der Recording-Praxis zu geben. Aber selbstverständlich habe ich ein paar grundlegende Tipps und einige ganz spezielle Experimentiervorschläge für Sie:Kompressor und Equalizer im Mischpult oder in der DAW sind im Recording nicht sehr spielentscheidend und auf dieser Ebene sind meist keine großen Eingriffe erforderlich. Ein verzerrter Amp ist quasi bereits ein Kompressor, hier kann ein normales Leveling nur bedingt stattfinden – allerdings können Sie mit Opto-Kompressoren britische Sounds mit viel „Snap“ auf den Transienten erzeugen. Pult-EQs dürfen nicht zu schmalbandig gewählt sein, da durch Harmoniewechsel manche Takte des Songs dann vermeintlich perfekt erscheinen, für andere Passagen die Einstellungen aber unbrauchbar ist – arbeiten Sie lieber mit der Klangregelung am Verstärker oder Instrument und der Position und Wahl der Mikrofone, den Equalizer des Mischpults sollten Sie bei der Aufnahme allenfalls sehr behutsam einsetzen.Die Liste der Gitarren- und Bass-Spezialeffekte ist lang und es ist immer noch heftig umstritten, ob E-Gitarren eher trocken oder bereits mit Effekten aufzunehmen sind. Meine Faustregel lautet: Mach im Recording alles, um den Sound einzufangen. Bedeutet: Alles ist erlaubt, somit auch der Effekteinsatz bei der Aufnahme. Gerade Bands, die viel live spielen, haben ihr Setup meist sehr gut abgestimmt und möchten diesen Sound auch auf einer Studio-Produktion eingefangen haben. Warum diese Klänge also im Nachhinein nachbauen, wenn ich sie serviert bekomme und direkt aufnehmen kann? Hinzu kommt, dass Performance und Spielweise eines Musikers vom Sound abhängt. Will ich die beste Performance einfangen, muss die Soundvorstellung auch zu hören sein. Allerdings nutze ich Tempo-basierte Effekte wie Delays oder Filtereffekte gerne auch erst im Nachhinein, um diese exakt auf das Songtempo anzupassen – ebenso ist es quasi aussichtslos, solche Spuren durch Punch-Ins zu erzeugen, da an den Schnittkanten der Sound springen würde.Hallräume sind im Recording für Bass oder Gitarre unnötig und gehören allenfalls in die Mixphase. Allerdings freue ich mich, wenn ein Gitarrenverstärker mit Federhall ausgestattet ist und den nutze ich dann auch direkt im Recording – warum etwas emulieren, was schon da ist.Meine Effektkiste für Gitarren-Recordings ist groß. Gerade die kleinen Details – einige Sounds hier, ein paar Licks dort – sorgen dafür, dass ein Song nach einer wirklichen Produktion klingt. Deswegen: Wagen Sie Experimente, gehen Sie kreativ mit Effekten um. Denn so finden Sie Ihren Stil.
Solange Effekte gut klingen und das Klangbild einer Band prägen spricht nichts dagegen diese bereits bei der Aufnahme einzusetzen.
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