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Test: Sample Library Best Service Desert Winds

Test: Sample Library Best Service Desert Winds

Test: Sample Library Best Service Desert Winds

Test: Best Service Desert Winds

Wie stellt man akustisch und musikalisch eine Wüste dar? Diese Frage könnte durchaus am Beginn der Produktion der Desert Winds Library von Best Service gestanden haben, für die der Komponist und Sounddesigner Eduardo Tarilonte verantwortlich zeichnet. Seine Antwort findet sich in der rund 2,5 Gigabyte großen Library in Form von vier orientalischen Blasinstrumenten sowie einer Reihe von über 20 elektronisch produzierten Soundscapes, die einen thematisch atmosphärischen Background für die Instrumente liefern sollen. An Bord der rund 150 Euro kostenden Library sind eine armenische Duduk Doppelrohrblatt-Oboe, die türkische Kegel-Oboe Zurna sowie eine türkische und persische Ney-Flöte. Unterschied: Die türkische Ney wird mit den Lippen gespielt, wohingegen die persische Variante seitlich ein wenig in den Mund geschoben wird, so dass die Zähne Kontakt mit dem Mundstück haben. Der Luftstrom wird dabei durch die Zunge kontrolliert. Die Instrumenten-Riege wird schließlich durch ein Bordunton-(Drone)-Preset der Duduk-Flöte komplettiert, um auch im Sampler den traditionellen armenischen Vortrag aus kontinuierlich spielendem Grundton plus darüber gelegtem Melodiepart zu realisieren. Außer chromatisch spielbaren Instrumenten-Presets stehen für jede Flöte/Oboe eine Reihe von microtonalen Presets zur Auswahl, die sowohl türkische, als auch persische Skalen bereitstellen. Sie warten mit (Drei-)Viertel-Tönen auf und stehen in dieser Form näher am instrumentalen Original als die chromatische Variante. Außer den üblichen Kniffen zum lebendigen Ausgestalten des Tons in Form von Velocity-Samples plus Round Robin-Funktion – alternierendes Abspielen von Samples mit gleicher Tonhöhe aber leicht variiertem Vortrag – ist jedes Instrument mit verschiedenen Spielartikulationen und orientalisch klingenden Verzierungen (unter anderem Mordent, Triller, Staccato, Portamento, Vibrato) ausgestattet, die sich per Key-Switch aufrufen lassen.

Desert Winds

Bedien-Oberfläche Desert Winds

Die Duduk klingt mit ihren deutlichen Anblasgeräuschen sowie ihrem nasalen Ton wie eine Mischform aus Blockflöte und Klarinette. Dabei ist der Ton stets mit tieffrequenten Anteilen durchsetzt, der dem Instrument einen samtigen Gesamtklang verleiht, dem auf seltsame Art etwas melancholisches innewohnt. Die beiden Neys bestechen durch ein sehr stark hörbares Anblas-Geräusch, gefolgt von einem eher Querflöten-artigen Ton. Die türkische Variante klingt dabei weniger höhenreich und bissig wie der persische Bruder, dessen Anblas-Geräusche zudem lauter klingen. Die türkische Ney ist perfekt für eher lyrische und intime Stimmungen, wohingegen die persische Ney für Solo-Einsätze im Vordergrund geeignet ist. Einen deutlichen Kontrast dazu liefert die Zurna, die im Vergleich zu einer Konzert-Oboe deutlich nasaler, schlanker und vordergründiger klingt und leichte Parallelen zu einer Dudelsack-Melodiepfeife aufweist. Durch das mitgesamplete Vibrato stellt sich auch bei der Zurna mit Leichtigkeit ein orientalisch klingendes Lokal-Kolorit ein.



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von  Professional audio am 16.11.2012
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