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Test: Era Medieval Legends

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Test: Sample Library Best Service Era Medieval Legends

Der (Filmmusik-)Komponist, Sounddesigner und Library-Produzent Eduardo Tarilonte hat ohne Zweifel ein Faible für besondere Instrumenten-Klänge. Bereits seit einiger Zeit bringt er Librarys nach bestimmten Themen sortiert auf den Markt, die stets mit exotischen Instrumenten und Klangfarben aufwarten (siehe auch den Test der Desert Winds Library auf Seite 60). Mit dem jüngsten Output, der rund 200 Euro kostenden Era Medieval Legends Library, stößt der umtriebige Produzent erstmals in den Bereich historischer Instrumente vor. Die rund zehn Gigabyte große Library versammelt eine Reihe von Blas-, Streich-, Tasten-, Zupf- und Percussion-Instrumenten, die ihre Hochphase in einer Zeitspanne vom Mittelalter bis in den Barock hatten. Als besonderes Leckerli und typisch für die Librarys von Tarilonte findet sich zusätzlich eine Reihe moderner, opulent produzierter Soundscapes, die den Instrumenten-Presets bei Bedarf den passenden klanglichen und atmosphärisch dichten Background liefern sollen. Era Medieval Legends ist über den mitgelieferten Engine-Player spielbar, einer abgespeckten Variante des Yellow Tools Independence Samplers (Test in Heft 8/2008). Über die sogenannte Quick Edit Page steht für jedes Instrument ein individueller Satz an Parametern bereit, die im Test ein ausreichendes Arsenal an Einstellmöglichkeiten offeriert. Für entsprechende Authentizität beim Spielen der Instrumente sorgen Key-Switches, über die sich verschiedene Artikulationen und Spieltechniken aufrufen lassen. Bei den Blasinstrumenten sind übrigens ständig Legato-Samples aktiv, die in Abhängigkeit zur Anschlagsdynamik gegen Portato-Samples ausgetauscht werden. Individuell für jedes Instrument finden sich überdies im GUI eine Reihe spezieller Parameter zum Ausformen des Klangs. So lassen sich beispielsweise die Bordun-(Drone-)Töne von Dudelsack und Drehleier aktivieren sowie in der Lautstärke feinjustieren oder das Vibrato in den Streichern und Bläsern einstellen.

Sample Library Best Service Era Medieval Legends

Screenshot der Bedien-Oberfläche der Era Medieval Legends

Im Vergleich zur Sonokinetic-Drehleier (Test auf Seite 67) wartet der Era-Variante mit einem eher zarten und schlanken Klang auf, die teils an ein Akkordeon erinnert. Die Gambe gefällt hingegen durch ein deutlich hörbares hölzernes Resonieren, das den Tönen einen wunderbar rauen, rustikalen Charakter verleiht. Die Fidel steht dem in nichts nach. Durch die Round Robin-Funktion mit leichten Nebengeräuschen durchsetzt, besitzt das Instrument etwas eigentümlich hölzernes, amateurhaft gespieltes. Durch das Hinzuschalten eines Borduntons spannt sich sogleich eine akustische Szenerie auf, die an die Kneipen-Szenes aus dem ersten Herr der Ringe-Film erinnert. Die Barock-Gitarre und Laute fallen im Vergleich dazu ein wenig ab, wenngleich auch sie mit einem eigentümlichen Timbre, das sich deutlich von einer Konzert-Gitarre absetzt, punkten können. Last but not Least zeigt Tarilonte in der Sounddesign-Abteilung sein ganzes Können. Aufgeteilt in Soundscapes, Atmosphären und Whooshes spannt sich ein weites Feld von zarten und zerbrechlich klingenden Atmosphären bis hin zu dramatischen, bombastisch und bedrohlich wirkenden Klang-Szenarien auf, die abseits vom Oberthema der Library auch in anderen Genres hervorragend einsetzbar sind. Sehr schön: Bis zu sechs Layer finden sich in einer Klangkulisse, die sich per Regler in der Lautstärke justieren lassen. So etwas findet man auch nicht jeden Tag.



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von  Professional audio am 14.11.2012
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