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Test: Fabfilter Saturn

Test: Fabfilter Saturn

Test: Fabfilter Saturn

Sättigungs-Plug-in FabFilter Saturn

Die Sehnsucht nach den Klanggewohnheiten und ästhetischen Werten der Analogwelt steht nach wie vor hoch im Kurs. So ist es naheliegend, einen der bemerkenswertesten analogen Klangbeeinflusser wiederzubeleben: die Sättigung. Mit freudiger Erwartung installieren wir Saturn auf unserem Testsystem, steht die in Amsterdam gegründete Firma um Frederik Slijkerman und Floris Klinkert doch seit nunmehr zehn Jahren für innovatives und intuitives Softwaredesign. Beim neuesten Werk dreht sich alles um die Verdichtung beliebiger Signalanteile mit Hilfe von künstlich hinzugefügten Obertönen. Ob Sie das Resultat als Verzerrung, Distorsion, Klirren oder Sättigung bezeichnen: Der neu gewonnene Klangeindruck – so viel sei schon verraten – reicht von subtiler Wärme bis hin zur aggressiven Verfremdung. Waren es vor einem Jahrzehnt noch Baugruppen wie Röhren, Transistoren und Magnetköpfe, sind es in jüngster Zeit mehr und mehr softwarebasierte Emulationen, die Einzelinstrumente oder ganze Mischungen um die entscheidenden Spektralanteile bereichern. Diese harmonischen Signalzusätze eignen sich hervorragend zur Steigerung von Präsenz und Ortung im Mix und der Eindämmung des kalten Klangeindrucks. Das rechte Maß zu finden, bleibt wie im richtigen Leben auch in diesem Bereich der Klangbeeinflussung erfolgsbestimmend.

Nimmersatt: der Fabfilter Saturn

Den Funktionsumfang nur erahnend, finden wir in Saturn zum Programmstart nur die nötigsten Regler

Je komplexer das Programm-Setup wird, um so mehr trägt das Motto "what you use is what you see" zur Übersichtlichkeit bei. Per Drag und Drop geht die Verknüpfung von Modulationsquelle und -Ziel leicht von der Hand.

Das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten reicht dabei von subtil gefärbten Sprachaufnahmen, über klangvolle Akustikgitarren bis hin zu brennenden Lead-Synthesizern. Vor allem die Klangformung elektronischer Instrumente gelingt Saturn wie sonst kaum einem Effekt-Plug-in. Da werden aus harmlosen Bassläufen monströse Frequenzgewitter und aus schwächelnden Drum-Loops knackige Beats. Auch in dieser Hinsicht spielt die Multibandarchitektur ihre Stärken voll aus. Im Grenzbereich zwischen Equalizer, Multibandkompressor und Distortion-Effekt lässt sich der Charakter synthetischer Elemente feingliedrig manipulieren. In diesen Extremen fühlen sich die Verzerrungsmodi "Smudge" und "Destroy" zu Hause. Alle Liebhaber von Clipping, Sample-Reduction, Bit-Crushing, Freeze- und Timestretch-Effekten werden ihre Freude an den neuen Klangdimensionen haben. Vom LoFi-Charakter bis hin zu unkenntlich verschmierten Zeitverläufen reicht das Sounddesign-Repertoire des auf den ersten Blick so unscheinbar wirkenden Sättigungs-Plug-ins. Der leistungsstarke Step-Sequenzer ergänzt das Programm um Delay- und Sample-and-Hold-Effekte. Musiker werden nach kurzer Einarbeitungszeit mit einem Distortion-Effekt belohnt, der dank der unzähligen Modulationsmöglichkeiten in der Signalkette eines Lead-Gitarristen an Bedeutung gewinnt. Eine vollwertige Amp-Simulation ersetzt Saturn dabei nicht, kann diese aber in funktioneller Hinsicht bereichern. Aus dieser Sicht ist ebenfalls der ergänzende Einsatz als Mastering-Tool denkbar. Vor allem für diesen Anwendungsbereich sind die integrierten Pegelsteller am Plug-in-Eingang, in den Bändern und am Plug-in-Ausgang hilfreich.

150 global Presets laden datz ein, sich vom Funktionsumfang inspirieren zu lassen und eigene Klangkonstrukte zu verewigen



Kommentare


von  Professional audio am 30.11.2012
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