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UVI Emulator II Library

UVI Emulator II Library

UVI Emulator II Library

Test Sample Library UVI Emulation II

Wer damals nicht mit dabei war, wird es kaum glauben: Doch in den Anfangstagen des Samplings waren Prozessor-Leistung und Datenspeicher gleichzeitig bescheiden und teuer. Samples wurden bei 8 Bit und mit Samplingraten bis gerade mal etwas über 20 Kilohertz aufgezeichnet und wiedergegeben, wobei eine Gesamt-Abspieldauer in Bereichen von wenigen Sekunden bis etwa einer halben Minute verfügbar waren. Der Arbeitsspeicher erstreckte sich auf wenige hundert Kilobyte und anstelle von USB-Sticks, CDs/DVDs oder externen Festplatten kamen 5,25-Zoll-, später 3,5-Zoll-Disketten als Speichermedium zum Einsatz, die mittlerweile ebenso anachronistisch wirken wie etwa Musik- oder VHS-Cassetten. Dass dabei Abstriche in Sachen Klang eingegangen werden mussten, war unumgänglich. Und dennoch wurden die ersten Hardware-Sampler aufgrund ihrer Möglichkeiten mit offenen Armen empfangen und schon bald schälten sich Favoriten aus der immer größer werdenden Zahl an Produkten heraus, die aufgrund ihres markanten Klangs hoch geschätzt wurden. Eines dieser Instrumente ist der Emulator II des amerikanischen Herstellers E-MU, der seinerzeit mit 8 Bit Auflösung, maximal 27 Kilohertz Samplingrate und gerade mal rund 17 Sekunden Gesamt-Abspieldauer bestach, aber dennoch die erste bezahlbare Alternative dieses jungen Marktsegments ab Mitte der 1980er Jahre war. Schon bald war das damals rund 8.000 Dollar teure Instrument Dauergast in so gut wie jeder Musikproduktion. Den charakteristischen Grundsound dieses Instruments und vielmehr noch die Samples dieses mittlerweile zum Klassiker avancierten Instruments dürfte wirklich jeder im Ohr haben, der Hits wie „Sledgehammer“ von Peter Gabriel, die Musik von Depeche Mode oder den Pet Shop Boys aus dieser Zeit hört. Auch so manchem Film aus dieser Zeit hat der Emulator II zu einem adäquaten akustischen Anstrich verholfen. Der französische Sound-Spezialist UVI hat in Form der Emulation II Library jetzt rund 270 Presets mit Emulator II Sounds zusammengetragen, die sich auf rund 4,5 Gigabyte Festplattenspeicher verteilen. Obendrein legt der Hersteller mit dem Drumulation-Instrument seiner rund 180 Euro kostenden Library auch noch die Sounds des E-MU Drumulators bei, der als erster Schlagzeug-Computer mit Rom-basierten Samples ebenfalls Anfang/Mitte der 1980er Jahre auf den Markt kam. Für die Produktion wurden dabei restaurierte Original-Instrumente verwendet, die in allen Details und in vielen Velocity-Stufen akribisch gesamplet wurden. Dabei wurde besonders Wert gelegt auf das Einfangen des typischen Emulator-Grundsounds sowie all den Macken, die den Samples der damaligen Zeit anhafteten. Die Library ist wahlweise mit der kostenlos erhältlichen UVI Workstation oder über den MachFive 3 Sampler von Motu bequem spielbar. Ähnlich einer modernen Synthesizer/Sampler-Workstation setzt sich das Repertoire der Emulation II Library aus einer Vielzahl an Brot-und-Butter-Sounds zusammen, die in 16 Unterordner mit sprechenden Bezeichnungen wie etwa Bässe, Chöre, Flächen, Streicher und Blasinstrumente aufgeteilt sind. Mit diesem breit gefächerten Angebot an Sounds steht einem universellen Einsatz also nichts im Weg. Die Bonus-Drumulation-Library kommt mit lediglich 21 Presets, dafür aber mit über 600 wählbaren Drumsamples, die sich nach Gusto laden und kombinieren lassen. Sehr schön: Ähnlich wie im Kontakt-Sampler von Native Instruments zeigt sich nach dem Laden eines Emulation- oder Drumulation-Presets eine hübsch gestaltete Graphik-Oberfläche in der Abspiel-Software, die deutlich an die beiden Hardware-Originale angelehnt ist und Zugriff auf eine Reihe gebräuchlicher Parameter zum Ausformen des Klangs gibt. So wartet das Emulation-GUI mit einem resonanzfähigen Filter, Hüllkurven für Filter und Lautstärke sowie einer Effekt-Sektion auf. Überdies wartet die Stereo-Sektion mit drei Optionen für die Ausgabe der Mono-Samples auf. So lässt sich, ganz so wie im Original, ein Pseudo-Stereo-Effekt erzeugen, in dem das Sample alternierend auf dem linken und rechten Kanal wiedergeben wird (Alt) oder zwei Samples werden gleichzeitig per Layer-Funktion separat auf dem linken und rechten Kanal ausgegeben (Uni), wobei der Spread-Regler Einfluss auf die Stereobreite nimmt.

UVI Emulation II

Beim Laden der Presets erscheint ein GUI, das an das Original erinnert Das Drumulation-GUI erlaubt das Programmieren von Grooves per Button-Leiste



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von  Professional audio am 27.03.2013
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