Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website
MyOwnMusic

Magazin

Reportage: Das Studio für elektronische Musik in Köln

Reportage: Das Studio für elektronische Musik in Köln

Reportage: Das Studio für elektronische Musik in Köln

Reportage: Das Studio für elektronische Musik in Köln

Wer mit dem Gattungs-Begriff „elektronische Musik“ ausschließlich Künstler wie Wendy Carlos, Jean-Michel Jarre, Klaus Schulze, Kraftwerk oder Depeche Mode verbindet, kennt nur die halbe Wahrheit. Lange bevor die oben genannten Künstler zu Weltruhm gelangten, wurde bereits im Bereich der Neuen (klassischen) Musik elektronische Musik produziert, die zugegebenermaßen jedoch nur einem kleinen Kreis von Leuten bekannt war und ist. Komponisten wie Herbert Eimert, Gottfried Michael König, Karlheinz Stockhausen, Iannis Xenakis, Mauricio Kagel, Hans-Ulrich Humpert oder York Höller, um nur einige wenige zu nennen, schufen damals Musik auf elektronischem Wege. Die Wiege dieser Art von elektronischer Musik stand dabei in Köln, wobei der Startschuss sowohl auf das Jahr 1951 in Form einer Absichtserklärung zum Bau eines elektronischen Studios, als auch auf das Jahr 1953, dem offiziellen Datum der Eröffnung des Studios für elektronische Musik in Köln, beziffert wird. Ausgehend von erstgenanntem Datum existierte das Studio für 50 Jahre an verschiedenen Standorten in Köln, bis es im Jahr 2001 offiziell geschlossen wurde. Seitdem fristet es sein Dasein im Kölner Ortsteil Ossendorf als Teil der WDR Mediagroup, einem Tochterunternehmen des Senders, das sich auf das Restaurieren und Digitalisieren alter Archivaufnahmen konzentriert. Dort werden seitdem die, in diesem Studio vornehmlich auf Tonband produzierten, elektronischen Werke digitalisiert und für die Nachwelt gesichert. Im Rahmen eines Warm-up Programms im Vorfeld des Acht Brücken-Festivals (siehe Kasten auf Seite 31) fanden jüngst einige der seltenen Führungen durch dieses Studio statt. Das konnten wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen. Was wir dort vorfanden, verströmte in so ziemlich jeder Ecke den Geist des Historischen und Legendären. Beim Eintritt konnten wir uns zumindest nicht einer gewissen Ehrfurcht, mehr aber noch einer Faszination im Angesicht der darin versammelten historischen Gerätschaften verwehren. Durch das Studio und den Abend führte der nunmehr im Ruhestand lebende Volker Müller, der als Ton-Ingenieur in diesem Studio von 1971 bis zu seiner Schließung den dort arbeitenden Komponisten sowohl technische Unterstützung bei der Realisierung ihrer musikalischen Visionen bot, als auch als Berater für das technisch Machbare zur Seite stand. In einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung (http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article7QEDP-1.488668) wurde er seinerzeit als das lebende Gedächtnis des Studios bezeichnet. Im Verlauf seiner Führung wird Müller dieser Rolle nicht nur durch sein immenses Wissen über die wechselvolle Geschichte dieses Studios und seiner technischen Fachkompetenz gerecht. Immer wieder garniert er seine Ausführungen mit diversen Anekdoten, die nicht nur bei Musikwissenschaftlern auf Interesse stoßen. Doch der Reihe nach. Volker Müller gibt uns bei unserem Eintritt zunächst die Möglichkeit, das Inventar eingehend in Augenschein zu nehmen. Im Zentrum der Keller-Etage sind zwei Reihen von Tischen installiert, die außer Rechnern auf der einen Seite eine Reihe von Stereo- und Mehrspur-Tonband-Maschinen der Hersteller Telefunken und AEG nebst einem kleinen Mischpult auf der gegenüberliegenden Seite enthalten. Darüber schweben kreisförmig angeordnet zwölf Koax-Monitore des Herstellers Altec, die per Schienen-System befestigt sind und bei Bedarf neu positioniert werden können. Am Ende des Rechner-Tischs ist eine mächtige Misch-Konsole installiert, die mit ihrer Ausstattung sogleich die Blicke der Besucher auf sich zieht. Von Müller erfahren wir, dass es sich um eine Einzelanfertigung des Pro-Audio-Herstellers Lawo handelt. Allerdings ist diese Konsole, wie bei Broadcast-Pulten üblich, lediglich ein Controller. Die eigentliche Pult-Elektronik ist in einem Nebenraum in einer hüfthohen, etwa fünf Meter langen Schrankwand integriert. Vom Rechner-Platz aus blicken wir auf zwei Fernsehschirme, die als Pegel-Meter an das Lawo-Pult gekoppelt sind und vom Spezialisten RTW stammen. Eher winzig nimmt sich hingegen das Filbig Stereoskop rechts daneben aus, ein heutzutage heiß begehrtes Stück Tontechnik. In nächster Nähe zum Pult erstreckt sich ein mächtiges, mannshohes Steckfeld von Siemens zum Erstellen von Signalverbindungen. Diese Patchbay ist als historische Besonderheit mit heute längst nicht mehr gebräuchlichen Trennklinken-Buchsen ausgestattet. Die Stecker verfügen über fünf Metall-Klingen, über die eine symmetrische Bi-direktionale Verbindung möglich ist. Zwei Klingen dienen als Eingang, zwei als Ausgang und die fünfte führt die Masse. Eher versteckt ist schließlich in nächster Nähe dazu der mächtige Synthi 100 von EMS nebst einem Vocoder desselben Herstellers positioniert. Müller führt aus, dass wir uns in der 80er- und 90er-Jahre Abteilung des Studios befinden.

Das ehemalige Studio für elektronische Musik des WDR in Köln

Volker Müller führt durch die heiligen Hallen

Das jährlich stattfindende Festival „Acht Brücken. Musik für Köln“ legt einen Schwerpunkt auf moderne klassische Musik, auch „Neue Musik“ genannt. Es löste 2011 die Musik-Triennale ab, die seit 1994 gleichsam die klassische Moderne, als auch aktuelle, zeitgenössische Kompositionen ins Zentrum rückte. Geleitet und organisiert wird das Acht Brücken-Festival von der MusikTriennale Köln GmbH unter der Führung von Louwrens Langevoort, seines Zeichens Intendant der Kölner Philharmonie. Wie auch in den Jahren zuvor legt das Acht Brücken-Festival bei der Programmgestaltung thematische Schwerpunkte. So rückte es im vergangenen Jahr das Werk von John Cage aus Anlass seines hundertjährigen Geburtstags ins Zentrum. 2013 lautet das Festival-Motto „Elektronik – electronics. Iannis Xenakis“. Ziel ist es in diesem Jahr, eine Brücke zwischen elektronischer Musik von Gestern und Heute zu schlagen. Dabei wird ein vielfältiges Programm geboten, das bewußt genreübergreifend ausgerichtet ist und über Grenzen hinweg schreitet. Eckpunkte markieren etwa der „Gesang der Jünglinge“ von Karlheinz Stockhausen, das erstmals im Kölner Dom erklingt und Konzerte von unter anderem DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft), Matthew Herbert, Schlammpeitziger, Jaki Liebezeit und Moritz von Oswald. Ein weiterer Schwerpunkt wird 2013 auch auf das Werk des griechisch-französischen Komponisten Iannis Xenakis gelegt, der mit seinen mathematischen Kompositionsverfahren einen wichtigen Einfluss auf die Elektronische Musik ausgeübt hat. Mehr Info:

Karlheinz Stockhausen hielt 1972 einen Vortrag im Essener Folkwang-Museum in dem er vier Kriterien definierte, mit denen sich die Wesenszüge und Eigenheiten der Elektronischen Musik erfassen lassen. In kurz gefasster Form sind dies:

Das ehemalige Studio birgt zahllose Schätze

Hier kommt dann der vierte Textblock, der für alle Besucher zu lesen sein soll. Dieser Textblock ist der Teaser zum Artikel.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Sed felis est, pulvinar id, euismod vitae, auctor et, leo. Duis nibh. Nam elit. Nunc ut sem eget dui tempor mollis. Donec augue. Donec libero neque, convallis vel, convallis sed, varius at, velit. Proin lorem mauris, eleifend in, malesuada eget, auctor nec, lacus. Ut feugiat. Etiam nunc velit, lobortis eu, dignissim at, convallis ut, massa. Duis non est. Praesent eget metus sit amet neque tincidunt mattis. Ut pellentesque, dui a auctor feugiat, turpis ante luctus orci, a nonummy sem ante et odio. Ut fermentum. Mauris ipsum. Vestibulum commodo, justo sit amet auctor volutpat, elit pede bibendum sem, in luctus tortor eros vitae mauris. Nulla gravida. Pellentesque habitant morbi tristique senectus et netus et malesuada fames ac turpis egestas.



Kommentare


von  Professional audio am 24.04.2013
Aufrufe  4243



Anzeige


Weitere interessante Artikel