Kleinmembran-Mikrofon AKG C 1000 S
Hin und wieder gibt es auch bei Professional audio ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Das C 1000 S ist die aktuellste Version des günstigen Kleinmembran-Kondensatormikrofons des österreichischen Herstellers AKG, das wir in Form des C 1000 S MKII bereits in Ausgabe 12/2007 getestet hatten. Chronologisch gesehen wäre unser diesmaliger Testkandidat mit der Endung MKIV zu versehen, worauf der Hersteller jedoch verzichtete. Am Grund-Konzept des C 1000 S ist nichts Wesentliches verändert. Noch immer empfiehlt es sich mit einem Preis von rund 220 Euro als günstiges Allzweck-Mikrofon, das sich zur Wandlung unterschiedlichster Signale sowohl im Studio als auch für den Live-Betrieb und das Mobile-Recording anbietet. Willkommene Neuerungen finden sich im Detail. So besitzt das neue C 1000 S einen -10 Dezibel-Dämpfungschalter, mit dem der Aufnahme von lauten Signalquellen nichts mehr im Wege stehen soll. Außerdem ist jetzt auch ein Hochpassfilter mit im Paket. Auch optisch hat sich das C 1000 S im Vergleich zu den silberfarbenen Vorgängern verändert. Frei nach dem Motto „Paint it black“ verbirgt sich das Innenleben unseres Testkandidaten in einer schwarzen Metallröhre mit schwarzem Drahtgeflecht-Schutzkorb und verfügt zum Einschalten über einen ebenfalls schwarzen Kunststoff-Schiebeschalter. Anstatt eines Transportkoffers muss sich der Benutzer mittlerweile mit einem kleinen, ungepolsterten Etui begnügen, das zwar weniger Schutz bietet, dafür aber praktisch und handlich ist.
Presence Boost Adapter und Pattern Converter wirken unscheinbar, können jedoch die Klangeigenschaften merklich beeinflussen.
Auch für die Aufnahme von Saiteninstrumenten, namentlich akustische Gitarren, eignet sich das C 1000 S gut. Sein vergleichsweise kräftiger und durchsetzungsfähiger Klang bei sehr gutem Impulsverhalten passt zu Steelstrings- und Nylonsaiten-Gitarren gleichermaßen. So haben wir zwei Solostimmen für ein Overdub-Duo mit dem AKG C 1000 S aufgenommen – einmal mit einer Lakewood D8 in Dreadnaught-Bauweise, die wir mit Plektrum bearbeiteten, zum Zweiten mit einer Flamencogitarre, die klassisch im Nagelanschlag gespielt wurde. Das AKG bringt beide Instrumente sehr druckvoll und direkt nach vorne, als recht schnelles Mikrofon folgt es den Anschlagtransienten gut auf den Anschlagsklick, was vor allem bei der Aufnahme der Stahlsaitengitarre überzeugend klingt. Den sehr viel weicheren Klang des Fingeranschlags der Flamencogitarren fängt das AKG in unserem Sinne ein. Auf der Aufnahme tönt das Instrument mit rund-bauchigem Klang, der uns gut ins Ohr geht. Keine Spur von dem präsent-kratzigen Klang, wie er üblicherweise Billigmikrofonen zueigen ist. Trotz einer gewissen Präsenzanhebung, welche die Atemgeräusche etwas prominenter in den Vordergrund stellt, stimmt das Klangfundament des C 1000 S. Wie so oft lohnt es sich, mit verschiedenen Mikrofon-Positionen zu experimentieren. Sie dürfen allerdings nicht zu viel vom diesem günstigen Mikrofon erwarten: Mit der besonders plastischen, fast schon holografisch anmutende Abbildung eines Spitzenmikrofons kann das C 1000 S nicht dienen. Überzeugende Aufnahmen lassen sich, sofern ein gewisses Mikrofonierungs-Wissen vorhanden ist, aber in jedem Fall anfertigen.
Die Kapsel des C 1000 S ist zum Aufstecken der Adapter frei zugänglich und über eine flexible Gummihalterung mit dem Kunststoffbatteriefach verklebt.
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