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Test: Mittelfeld-Monitor G. J. Acoustic TD 150PROII

Test: Mittelfeld-Monitor G. J. Acoustic TD 150PROII

In der Ausgabe 1/2013 hatten wir mit dem passiven Nahfeld-Monitor Macro 100 erstmals einen Abhör-Lautsprecher der Hamburger Manufaktur G.J. Acoustics im Test und waren wegen der hervorragenden Wiedergabeeigenschaften des Kompaktlautsprechers nicht direkt aus dem Häuschen, aber jedenfalls begeistert. Entsprechend voll hoher Erwartung waren wir, als uns Stefan Mayer vom G. J. Acoustic-Vertrieb For-Tune ein neues Modell ankündigte, das sich heute dem Test stellt: Der TD 150PROII ist ein passiver Zwei-Wege-Lautsprecher für den Studioeinsatz, für eine mittlere Abhörentfernungen von 2,3 Metern optimiert und zum vergleichsweise hohen Stückpreis von rund 2.800 Euro zu haben. Ein ambitionierter Preis, der sich auch in einer entsprechenden Klangqualität widerspiegeln sollte, weswegen wir uns den Prüfling doch mal gleich näher ansehen und anhören wollen.

Der graue Riese

Der SEAS H1499-Hochtöner mit seiner speziellen DXT-Waveguide Der Tiefmittel-Töner hat einsogenanntes Phase-Plug aus Aluminium.

Der Schalter über dem Typenschild dient der Raumanpassung Die Schraubklemmen zum Anschluss der Kabel sind aus massivem, vergoldetem Messing gefertigt.

Genau die stellt das Projektstudio von Professional audio dar und so nimmt das TD 150PROII-Paar auf den Konsolen Platz, ist mit der von Stefan Meyer mitgelieferten Stereo-Endstufe von United Minorities (siehe Test von The Flow in Ausgabe 9/2008) verbunden und somit bereit zur Wiedergabe. Zunächst hören wir das hervorragend produzierte Album „All Your Life“, das Tribut des Gitarrenvirtuosen Al Di Meola an die Beatles. Ein wirklich guter Lautsprecher hat eine Raumdarstellung, die einen vergessen lässt, dass lediglich ein Stereo-System aufspielt, denn der Klang bekommt eine annähernd dreidimensionale Qualität. Genau das liefert der TD 150PROII ganz im Sinne seines Entwicklers: Wir hören nicht etwa links, rechts und mittig – das können fast alle Studio-Monitore. Geschenkt. Dieser Lautsprecher hingegen kennt auch oben und unten, vorne und hinten, jeweils in Feinabstufungen. Beispielsweise bewegt sich beim Titel „I Am The Walrus“ eine dritte Gitarre mittig im Panorama positioniert abhängig von ihrer musikalischen Relevanz näher zum Hörer hin beziehungsweise von ihm weg. Das ist so subtil gemischt, dass dieser tontechnische Kunstgriff von einfacheren Lautsprechern schlichtweg nicht darstellbar ist.Das Impulsverhalten des Monitors ist ausgezeichnet, den typischen knackigen Ton einer mit beinhartem Anschlag und starkem Plektrum gespielten Akustik-Gitarre präsentiert er detailreich und mit der ungeschönten Klarheit eines Messinstruments. Das gilt auch für den Flügel von Pianist und Professional audio-Mitarbeiter Johannes Dicke, zu hören auf dem wunderschönen Titel „Prelude To Death“ unserer DVD-Ausgabe 4/2013: Da gefallen uns neben den fein aufgelösten Höhen vor allem auch die satten Bässe.Apropos: Gennaro Javarone bestätigt auf unsere Nachfrage, dass der TD 150PROII ein Vollbereichslautsprecher sei, der bis 35 Hertz hinabreicht und in den meisten Fällen keines Tieftonlautsprechers bedarf. Die Basswiedergabe ist in der Tat geprägt von einer sehr hohen Impulsfestigkeit, die sich weder vom Double-Bass-Gewitter eines Metal-Drummers, noch von funky Slap-Attacken und knallharten Elektrobässen aus der Ruhe bringen lässt: Bässe bleiben stets trocken, exakt fokussiert und konturiert. Auch der wichtige Mittenbereich ist sehr ausgewogen und klar dargestellt, speziell im Bereich der unteren Mitten erhören wir weder unzulässige Andickungen noch Auslöschungen, während die oberen Mitten, also der Präsenzbereich sehr plastisch erscheint. Dabei enthält sich der Monitor jeder verfälschenden Anhebung und bleibt standhaft bei seiner vorbildlich neutralen Wiedergabe.

Der TD 150 PRO II hat - wie alle Lautsprecher dieses Herstellers - ein recht tiefes Gehäuse.



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von  Professional audio am 01.10.2013
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