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Test: Monitoring-Controller Drawmer HQ

Test: Monitoring-Controller Drawmer HQ

Eine akustisch optimierte Abhörumgebung und sehr gute Monitore sind an einem Aufnahme-, Mix- und Mastering-Arbeitsplatz unerlässlich. Doch auch das Bindeglied zwischen Klangquelle und Monitoren spielt eine entscheidende Rolle bei der bestmöglichen Beurteilung musikalischer Schöpfungen. Dies dachte sich auch der britische Hersteller Drawmer und entwickelte mit dem neuen HQ einen Monitoring-Controller, Monitor-Vorverstärker und DA-Wandler, der hohen klanglichen Ansprüchen gerecht werden soll. Zudem besitzt der HQ eine seltene Mehrfachbegabung. Außer als Monitoring-Controller im Studio lässt er sich auch als Phonoverstärker im heimischen Wohn- oder Musikzimmer einsetzen. So möchte Drawmer nicht nur professionelle Tonschaffende, sondern auch Audiophile neugierig machen. Mit einem stolzen Preis von rund 4.000 Euro ist der HQ allerdings auch nur mit einem entsprechend großen Budget erschwinglich.Da der HQ über eine große Vielfalt unterschiedlicher Eingänge verfügt, steht dem Anschluss fast aller denkbaren analogen oder digitalen Signalquellen aus Mischpult, Interface, Stereoanlage, Plattenspieler oder Computer nichts im Wege. Besonderheit: Alle der insgesamt neun Eingänge können wie bei einem Mischpult gleichzeitig genutzt und individuell in der Lautstärke angepasst werden. Anschließend werden sämtliche Quellen zu einem einzelnen Stereo-Signal summiert und ausgegeben. Als Ausgänge stehen dem Nutzer sowohl ein XLR-Paar als auch ein Cinch-Paar zur Verfügung, sodass sich zwei Monitorpaare gleichzeitig anschließen lassen. So können musikalische Ergebnisse auf zwei unterschiedlich klingenden Abhören – beispielsweise Studio-Monitore und PC-Lautsprecher – miteinander verglichen werden.Der Monitoring-Controller lässt sich außerdem mit anderen HQ-Geräten verkoppeln und ist über eine optional erhältliche Fernbedienung steuerbar. Die nochmals rund 900 Euro kostende HQ-r dient nicht nur zum Steuern der bereits beschriebenen Funktionen, sondern gibt dem Anwender überhaupt erst den Zugriff auf den vollen Funktionsumfang des HQ.

Drawmer HQ

Der volle Funktionsumfang wird erst durch die separat erhältliche Fernbedienung Nutzbar. Auf der Hochglanzfront reihen sich weiß und rot hinterleuchtete Bedienelemente auf.

Die Fernbedienung HQ-r lässt sich über ein gewöhnliches Cat5-Netzwerkkabel anschließen.

Für unseren Hörtest schließen wir einen CD-Player sowie unsere Referenzmonitore, zwei ADAM S3X-H, am HQ an. Mit dem CD-Player spielen wir mehrere uns gut bekannte Aufnahmen ab, darunter Pink Floyds „Wish you were here“ und Keith Jarretts „The Köln Concert.“ Sämtliche Aufnahmen klingen über den HQ ausgewogen, dynamisch sehr fein aufgelöst und klar. Alle musikalischen Kleinstelemente erscheinen präzise und sauber voneinander separiert, sodass die Musik in all ihren Dimensionen und unverfälscht wahrgenommen werden kann. Das ganze Frequenzspektrum wird so ausgeglichen wiedergegeben, dass wir subjektiv keinerlei charakteristische Verfärbungen ausmachen können. Auch notorische Lauthörer sind mit dem HQ bestens bedient: Die im Test maximal über längere Zeit erträgliche Lautstärke ist schon mit einer Drehreglerstellung auf 12 Uhr erreicht. Zum Vergleich hören wir noch einmal alle Aufnahmen über den Funk MTX-Monitore.V3a und den SPL MTC 2381. Beide Controller leisten uns seit einigen Jahren im Professional audio-Teststudio sehr gute Dienste.Die klanglichen Unterschiede zwischen allen drei Controllern sind im Test so gering, dass nur langes, ausgiebiges Vergleichshören und Wechseln Aufschluss gibt. Nach längerem Hören wirken Drawmer- und Funk-Controller um eine Winzigkeit klarer als das SPL-Gerät. Der HQ übertrifft hingegen beide Kontrahenten mit seiner extrem feinen und akribischen Dynamikauflösung. Ein winziger klanglicher Unterschied zwischen dem Drawmer und den beiden anderen Geräten fällt uns nur bei der Keith Jarrett-Aufnahme auf. Treten die Melodie-Töne zwischen a und a‘ über den SPL- und den Funk-Controller scharf, perkussiv und fast schmerzhaft hervor, wirken diese über den Drawmer-Controller um eine winzige Nuance milder. Der Unterschied ist jedoch so verschwindend gering, dass wir mit Hilfe der anderen Aufnahmen nicht verifizieren können, ob es sich tatsächlich um eine Verfärbung oder lediglich um eine gefühlte Abmilderung handelt, die durch das Mehr an Klarheit und die feinere dynamische Auflösung wahrgenommen wird. Unser positiver Gesamteindruck des HQ-Klangbilds bleibt ungetrübt.

Auf der Rückseite versammeln sich sämtliche digitalen und analogen Ein- und Ausgänge.



Kommentare


von  Professional audio am 28.10.2013
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