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Test: Audio-Editor/Software-Tool Steinberg Wavelab 8

Test: Audio-Editor/Software-Tool Steinberg Wavelab 8

Mit Major-Updates ist das immer so eine Sache. Während manche Programme Jahr für Jahr in einer neuen Version herausgebracht werden, fristen andere Anwendungen einen mehrjährigen Dornröschen-Schlaf, bevor ihre Schöpfer an eine allumfassende Renovierung oder Erweiterung des Programm-Codes gehen. So jetzt auch endlich, nach knapp drei Jahren, mit Steinbergs beliebter Audio-Editor- und Mastering-Software Wavelab geschehen, die zur Musikmesse erstmals in Version 8 vorgestellt wurde. Eine durchaus lange Zeit, in der die Entwickler jedoch nicht untätig gewesen sind und über 150 Verbesserungen vorgenommen haben. Erfreulich: Im Vergleich zur Vorversion ist der Neukauf von Wavelab nochmals verbilligt worden. Der Hersteller verlangt jetzt rund 550 Euro, also 50 Euro weniger als noch vor drei Jahren. Die Light-Version Wavelab Elements 8 sowie das Update von Wavelab 7 kosten hingegen gerade mal 100 Euro. Die wichtigste Neuheit in Version 8 ist dabei ganz klar die Implementierung eines Lautheits-Meters nach R-128-Standard, mit dem Wavelab jetzt endlich nicht mehr auf das Insertieren entsprechender Meter-Plug-ins angewiesen ist (siehe dazu auch den Grundlagen-Artikel von Friedemann Tischmeyer in der Ausgabe 1/2012). Mit dem bereits in Cubase 7 und Nuendo 6 eingeführten Brickwall-Limiter, dem Tube Compressor und dem Curve EQ des russischen Herstellers Voxengo, findet sich auch ein kleiner Zuwachs an mitgelieferten Effekt-Plug-ins (siehe Test in Heft 2/2013). Mit dem MBIT+-Dither-Algorithmus des amerikanischen Herstellers Izotope findet sich überdies eine weitere Option zur Bitraten-Reduktion, die bereits seit langem erfolgreich in der Ozone-Mastering-Suite ans Werk geht und von vielen Profis geschätzt wird (siehe Test in Heft 4/2012). Abseits dieser augenfälligen Neuheiten hat Steinberg offenbar auf die Bedürfnisse und Nöte des Anwenders geschaut und Wavelab 8 hinsichtlich Workflow und Bedienung gehörig aufgemotzt. So verfügt das Programm jetzt über ein Speaker-Management, die Transport-Leiste offeriert opulenten Luxus, der Umgang mit Effekten wurde verbessert, und, und, und... Doch der Reihe nach.

Oberflächlich ähnlich zu Wavelab 7, finden sich dennoch zahlreiche Neuheiten.

Über das VST-Audio-Connections-Menü können bis zu acht Lautsprecherkonfigurationen erstellt werden.

Mithilfe des Raise-Selection-Befehls im Hüllkurvenmenü der Audiomontage können ausgewählte Bereiche der Wellenform blitzschnell im Pegel angepasst werden.

Neu im Audio-File-Bereich ist die Darstellung der Gesamt-Lautheitskurve.

Einen deutlichen Sprung nach vorne hat auch die Wellenformdarstellung beim Zoomen gemacht. Waren wir ohnehin schon daran gewöhnt, dass sämtliche Steinberg-Produkte mit einer sehr guten Wellenformdarstellung aufwarten, gerade wenn bis hinab auf Sample-Ebene gezoomt wird, so setzt Wavelab 8 in dieser Disziplin noch ein Schippchen drauf. Ab sofort finden sich keinerlei treppenartig gezackte Verläufe mehr und Punkte zeigen jetzt die Position der Samples an. Damit lässt sich ab sofort auf microchirurgische Art noch besser in die Wellenform eingreifen. Ein weiteres Highlight findet sich in den sogenannten Super-Clips. Sind mehrere Clips in der Audio-Montage eingefügt, lassen sich diese per Super Clip-Funktion quasi zu einem Clip zusammenfassen, bei Bedarf sogar inklusive Freeze-Funktion, um CPU-Ressourcen zu sparen. Weitere Bearbeitungen an diesem Super Clip wirken sich logischerweise auf sämtliche darin enthaltenen Clips auf. Das Ganze ist mit den Subgruppen am Mischpult vergleichbar. Gerade für Montagen mit mehreren Spuren, seien es Surround-Projekte oder das immer beliebter werdende Stem-Mastering, ist dieses Feature ein Segen, sorgt es doch nachhaltig für mehr Übersichtlichkeit. Weitere Pluspunkte in Sachen Arbeitserleichterung und Bedienkomfort finden sich im erweiterten Meta-Daten-Editor sowie in der Tatsache, dass ab sofort Clips mit unterschiedlichen Sample- und Bitraten in der Audio-Montage eingefügt und zunächst in der angestammten Audio-Qualität bearbeitet werden können. Erst beim finalen Rendering-Prozess wird festgelegt in welcher resultierenden Audio-Qualität das Projekt gerendert werden soll. Das war schon lange fällig und spart künftig zwischenzeitliches Hin- und Herkonvertieren. Neu im Meta-Daten-Editor sind außer einigen neuen Formaten, etwa ID3 v2, das Arbeiten mit Variablen, die automatisch in jedes File/Montage eingerechnet werden. Das Datum, der EAN-Code oder aber auch zufällig generierte, mehrstellige Ziffern zählen etwa dazu. Es können sogar Vorlagen nach eigenen Wünschen, inklusive Variablen, gespeichert und aufgerufen werden, die anschließend in jedes File eingefügt werden. Die Auswahl an Variablen ist riesig und lässt keine Wünsche offen. Der gekonnte Umgang damit erfordert jedoch ein wenig Zeit zur Einarbeitung. Anschließend kann man sich bequem zurücklehnen und den Rest vom Rechner erledigen lassen. Lästiger Papierkram adé lautet hierbei die Devise. Wavelab 8 hat natürlich noch weitaus mehr zu bieten, aber bei 150 Verbesserungen mussten wir einfach eine Auswahl treffen, die, wie wir finden, die Vorzüge der neuen Version ausreichend dargelegt haben.

Der Metadateneditor ist um weitere Datenformate und Funktionen erweitert worden.



Kommentare


von  Professional audio am 28.10.2013
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