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Test: Filter-Plug-in Sugar Bytes WOW2

Test: Filter-Plug-in Sugar Bytes WOW2

Was war eigentlich zuerst da, die Henne oder das Ei? Diese Frage lässt sich getrost stellen, wenn der Berliner Software-Hersteller Sugar Bytes mit einem neuen Produkt im Markt auftritt. Denn es ist immer wieder auffällig, dass die Plug-ins dieser Software-Schmiede stets ganz nah am aktuellen Musikgeschehen sind. In Konsequenz drängt sich dabei die Frage auf, ob das Unternehmen bei der Veröffentlichung neuer Produkte einer schlau durchdachten Firmenstrategie folgt, die extrem schnell und flexibel auf aktuelle musikalische Trends reagiert. Denn mit den Sugar Bytes Plug-ins kann sich der User immer gleich den gerade angesagten Clubsound auf die heimische DAW holen. Oder ist es nicht vielmehr doch so, dass einige Clubhits, besonders aus den Bereichen Dubstep und Electro House, überhaupt erst durch die Produkte des noch recht jungen Berliner Unternehmens möglich gemacht werden? So jetzt einmal mehr geschehen mit dem jüngsten Wurf, dem upgedateten Multimode-Filter WOW2, das für rund 100 Euro erhältlich ist. Dennoch: Die Antwort auf diese Fragen müssen wir schuldig bleiben und verweisen stattdessen auf die eindrucksvolle Liste namhafter Produzenten, die WOW2 bereits in Ihren Produktionen eingesetzt haben. Große Namen wie Skrillex, Modeselektor, Boys Noize oder auch Mouse on Mars finden sich darin, die allesamt für innovativen, zukunftsweisenden elektronischen Sound stehen. Das lässt natürlich aufhorchen und wer schon einmal mit anderen Produkten des Herstellers wie etwa Cyclop, Turnado oder auch Consequence gearbeitet hat, wird wissen, dass bei Sugar Bytes nicht nur analoge Klassiker in Software gegossen, sondern vielmehr immer wieder neue Wege beschritten werden.

Sugar Bytes WOW2

Der Envelope Follower erzeugt ein Steuersignal aus dem Input-Signal, das zuvor noch mit Hüllkurve und Filter bearbeitet werden kann.

Dieser LFO erlaubt den Aufruf vier verschiedener Wellenformen plus Zufalls-Wellenform.

Ein Sequenzer mit 16 Steps zum Erzeugen von Modulationskurven, der stets zum Songtempo synchronisiert ist.

Damit ist der Reigen an Features und klanglichen Facetten noch nicht ganz zu Ende. Wie erwähnt, verfügt WOW2 auch über eine Distortion-Sektion mit sieben verschiedenen Algorithmen, fünf davon werkeln im vierfachen Oversampling für harmonische Verzerrungen ohne jegliches Aliasing, die sich wahlweise pre oder post Filter routen lassen. Insgesamt klingen alle Modelle sehr gut. Sie besitzen einen jeweils eigenen klanglichen Charakter und decken eine große Bandbreite ab von hart bis zart. Im Test probieren wir den Hyperbolic-Algorithmus auf einer rollenden Bassline ohne viele Obertöne. Dabei entsteht bei etwas höheren Werten eine Art Hall, vergleichbar mit einer kleinen Ambience, was dem Sound sehr gut tut. Gespannt sind wir schließlich auf den Bitcrusher, den Sugar Bytes im Handbuch als „der Crusher den Du schon immer gesucht hast“ vollmundig ankündigt und uns zu Vergleichen herausfordert. Das Ergebnis: Uns wurde nicht zu viel versprochen. Der WOW Crusher klingt ausgezeichnet. Großer Pluspunkt ist, dass er selbst bei hohen Werten zu keinem Anstieg der Lautstärke neigt, wie das seine Kollegen ansonsten zu tun pflegen. Vorteil: Das lästige Automatisieren der Lautstärke bei entsprechend dynamischem Einsatz kann getrost eingespart werden, was ein echter Gewinn ist. Wir haben den WOW-Crusher jedenfalls sofort in unser Herz geschlossen und wollen ihn auch künftig nicht mehr missen. Im Test schauen wir schließlich auch noch auf den Ressourcen-Hunger von WOW2. Guter Sound geht natürlich oft zu Lasten der CPU. Doch auf unserem Testrechner mit einem i5 2,7 GHz Prozessor verbrauchen fünf Instanzen von WOW2 gerade einmal rund 12 Prozent der CPU. Das geht für die gelieferte exzellente Sound-Qualität auf jeden Fall voll in Ordnung.

Ein Multi-LFO mit 16 Wellenformen und 12 verschiedenen LFO Geschwindigkeiten.



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von  Professional audio am 28.10.2013
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