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Test: Mikrofonvorverstärker ART Auto-Tune Pre

Test: Mikrofonvorverstärker ART Auto-Tune Pre

Ob als dezenter Intonationshelfer oder gewollt künstlich klingender Stimmeffekt, Software zur Tonhöhenkorrektur kommt heute in unterschiedlichsten Situationen zum Einsatz. Auch in Hardware finden sich derartige Funktionen häufig integriert. Ein Beispiel haben wir Ihnen im Frühjahr dieses Jahres mit dem Tascam TA1-VP Vocal Processor vorgestellt (Test in Ausgabe 03/2013), einem Multieffektprozessor, der unter anderem die Antares Auto-Tune-Tonhöhenkorrektur-Funktion mit an Bord hat. Unser aktueller Testkandidat, der Auto-Tune Pre des US-amerikanischen Herstellers ART, kommt als einkanaliger Röhren-Mikrofonvorverstärker vom Ausstattungsumfang bescheidener daher. Er kann aber – wie der Name schon sagt – ebenfalls mit dem bekannten Produkt des kalifornischen Herstellers aufwarten. Der kompakte Auto-Tune Pre bietet sich sowohl für den Studio- als auch Bühneneinsatz an und ist für einen moderaten Preis von rund 320 Euro erhältlich und unterbietet damit die reich ausgestattete Tascam-Konkurrenz um rund 150 Euro. Vokalisten mit einem kleinen Budget, die einen überschaubaren Funktionsumfang wünschen, dürfen also die Ohren spitzen.

ART Auto-Tune Pre

Die Frontseite wird von farbig hinterleuchteten Bedienelementen und bunten LEDs bestimmt.

Auf der Rückseite versammeln sich sämtliche Anschlüsse sowie die Schalter für Phantomspeisung und Hochpassfilter.

Im Test kann uns der Soft EFX-Modus durch sein saubereres Korrekturverhalten überzeugen. Die Stimme wird dabei moderat an allen gewünschten Tonübergängen erfasst. Klanglich entspricht der Modus einem höheren mittleren Zeit-Wert der Tascam-Konkurrenz. Unsere „Believe“-Aufnahme klingt so tatsächlich wie die Vocal-Linie von Cher. Der Hard EFX greift wie erwartet noch schneller und stärker zu als der Soft EFX, sodass sich die Künstlichkeit des Stimmeindrucks verstärkt. Allerdings wird beim Absetzen der Töne das Stimmvibrato unserer Sängerin fälschlicherweise als eine Folge unterschiedlicher Töne erfasst. Auswirkung: Es entstehen schnelle Triller, die eigentlich nicht Teil der Melodielinie sind. Dies passiert übrigens auch bei der Tascam-Konkurrenz, wenn der Zeitwert auf das Minimum gesetzt wird. Um dem entgegen zu wirken, schalten wir alle Töne aus, die nicht in unserer Melodielinie vorkommen und lassen die Sängerin so sauber wie möglich und mit einem minimalen Vibrato intonieren. So können die Triller auch im Hard EFX-Modus weitgehend vermieden werden. Es ist dennoch ratsam bei einer Stimme mit deutlichem Vibrato eher mit dem Soft EFX-Modus zu arbeiten. Abschließend testen wir noch die Möglichkeiten einer auf wenige Töne beschränkten Skala. Dazu wählen wir noch immer im Hard EFX-Modus fünf zufällige Töne aus der chromatischen Tonleiter und nehmen ein beliebiges Lied, eine Tonleiter und ein Raunen auf. Die unnatürlichen Tonsprünge, die dabei entstehen, können in einer entsprechend angelegten Komposition raffiniert eingesetzt werden. Auch exotische Skalen lassen sich durch entsprechende Tonwahl verwirklichen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.Insgesamt gefällt uns das Spektrum der Klangmöglichkeiten des kleinen Auto-Tune Pre sehr gut. Die fehlende Möglichkeit, Töne aus der Intonationskorrektur auszuklammern, fehlt in der Praxis nicht, da der Pitch Correct-Modus so sanft arbeitet, dass er gewollte Intonationsvarianten nicht mit reguliert. Eine individuelle Anpassungsmöglichkeit der Reaktions-Zeit, also wann die Tonhöhenkorrektur eingreift, wäre hingegen wünschenswert gewesen, um besser auf individuelle Stimmeigenschaften reagieren zu können. Aber auch ohne diese Möglichkeit, lässt sich der Preamp mit integrierter Auto-Tune Funktion vielseitig, kreativ aber vor allem unkompliziert, schnell und effizient nutzen.



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von  Professional audio am 28.11.2013
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