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Test: Monitoring Controller Blackmagic Audio Monitor

Test: Monitoring Controller Blackmagic Audio Monitor

Das australische Unternehmen Blackmagic Design ist in der professionellen Video-Szene inzwischen eine feste Größe und bekannt für innovative Entwicklungen rund um das hochauflösende Bewegtbild. Neben vergleichsweise kostengünstigen Videokameras mit Ultra HD/4K-Auflösung, die mit allem ausgestattet sind, was der Profifilmer begehrt, stellen die Australier auch jede Menge nützlicher Hilfsmittel in Form von Peripherie-Geräten her, welche die Produktion von sendefähigen Filmen erleichtern. Einer der jüngsten Neuzugänge im umfangreichen Portfolio des Herstellers ist der Blackmagic Audio Monitor, den wir heute einer Begutachtung unterziehen wollen.Es handelt sich um einen Monitoring Controller für den Rack-Einbau, der bestens ausgestattet sei, um Kamera- und Tonleuten sowohl am Live-Set als auch am Schnittplatz bestmögliches Monitoring von Ton und Bild zu bieten. Dafür darf das eine Höheneinheit einnehmende Gerät auch rund 1.400 Euro kosten, was der Video-Profi gerne hinlegt, sofern der Blackmagic Audio Monitor hält, was sein Hersteller verspricht.

Der Blackmagic Audio Monitor verfügt über jede Menge Eingänge, angefangen bei einem professionellen, topmodernen 6G-SDI-Eingang nach dem TBA-Standard zur Übertragung von unkomprimiertem Ultra HD/4K-Signalen, zwei symmetrischen XLR-Buchsen zum Empfang analoger und einem AES/EBU-Eingang für digitale Audiosignale, außerdem gibt es auch noch zwei RCA-/Cinch-Eingänge für den Anschluss von Consumer-Audiogeräten. Mit insgesamt drei unterschiedlichen Schnittstellen für Audio-Signale macht das Gerät seinem etwas einfallslosen Namen alle Ehre. In erster Linie soll der Controller dem Bild- und Tonschaffenden behilflich sein, den Ton optimal an das bewegte Bild anzupassen.

Dafür bedarf es nicht etwa weiterer Geräte wie Endstufen und Lautsprecher. Beides ist nämlich schon eingebaut: Inwendig sorgen ein Digital-Analog-Wandler für digitales Audio und ein Class A/B-Verstärker zusammen mit einem Stereolautsprechersystem dafür, dass es ohne allzu viele Umstände und opulente Materialschlachten etwas zu hören gibt. Lautsprecherseits fungieren zwei Breitbandlautsprecher – je einer für den rechten beziehungsweise linken Stereo-Kanal – mit Unterstützung jeweils eines Tiefton-Lautsprechers, den Blackmagic nicht ganz korrekt „Subwoofer“ nennt, als Schallwandler. Dieses „Dual-Subwoofer-System“ – der Hersteller ist bei der Beschreibung der Lautsprecher-Bestückung anscheinend kreativer als bei der Benennung des Controllers – soll einen „kristallklaren“ Klang bieten, worunter nicht etwa audiophiler Wohlklang misszuverstehen ist: Tatsächlich soll der Audio Monitor auch in lauter Umgebung die Analyse von Tonspuren gestatten und sei deswegen auf eine brillante, scharfe Höhenwiedergabe mit erweitertem Bassbereich abgestimmt. Folgerichtig betont Blackmagic, dass der Controller in erster Linie ein Analyse-Werkzeug ist, das nicht unbedingt schön klingen soll. Wie das Klangbild aussieht, dass der Audio Monitor zeichnet, beschreiben wir später.

Im Inneren des Geräts fallen sofort die zwei Horizontal angeordneten Lautsprecher auf.

Der Black Magic Audio Monitor ist mit seinen 19" Breite für den Rackeinbau vorgesehen.

Richtig spannend wird es, wenn das SDI-Signal nicht nur zwei Spuren enthält: Über 6G-SDI sind maximal 16 Audiospuren übertragbar, diese lassen sich einzeln über den Audio Monitor abhören. Genau, daran zeigt sich, dass wir es mit einem professionellen Gerät zu tun haben. Da der Controller auch auf einfache, also intuitive Bedienung ausgelegt ist, erfolgt die Kanalwahl einleuchtenderweise über die beiden Pfeil-Tasten links neben der LED-Pegelanzeige inmitten des Tastenblocks. Zusammen mit den „Solo Left“ und „Solo Right“-Eingabetasten sind die immer paarweise zusammengefassten Spuren auch einzeln abhörbar. Sollte es erforderlich sein, die internen Lautsprecher des Controllers stumm zu schalten, um beispielsweise Rückkopplungen zu vermeiden, hält das Gerät die „Mute“-Taste bereit. Möchte der Anwender trotzdem etwas hören, kann er auch einfach einen Kopfhörer an den ebenfalls vorhandenen Kopfhörerausgang anschließen. Dann wird das Audio-Signal an diesen Ausgang geleitet, das eingebaute Lautsprecher-System verstummt automatisch. Sehr praktisch gedacht und umgesetzt. Wer mit dem Audio Monitor am Post Production-Schnittplatz arbeitet, wird sich einen größeren Monitor als den eingebauten wünschen. Überhaupt kein Problem, denn dank eines SDI auf HDMI-Wandlers im Controller, ist das Monitoring über einen Großbild HD-Fernseher oder einen Beamer ohne Umstände möglich. Der Audio Monitor schaltet nämlich automatisch zwischen SD, HD und, wie es sich für ein Profigerät gehört, Ultra HD 4K um. Somit besteht sowohl die Möglichkeit, über ein einzelnes HDMI-Kabel, das an der rückwärtigen Buchse angeschlossen ist, das Bild in höchster Auflösung über einen geeigneten Monitor oder eben über einen konventionellen HD Fernseher zu beobachten, zu analysieren und zu bearbeiten.Vollends professionell wird es, wenn der Blackmagic Audio Monitor noch mit dem optionalen Dolby Decoder Modul, für das im inneren ein Steckplatz vorgesehen ist, ausgestattet ist. Dann ist es möglich, die verschiedenen Kanäle der decodierten 5.1-Surround-Soundquelle über die Drucktaster auf der Front anzuwählen und abzuhören. Apropos abhören: Es ist an der Zeit, die Klangqualität des Blackmagic Audio Monitors zu beschreiben. Erwarten Sie bitte keinen audiophilen Wohlklang, auch hochauflösende Neutralität, wie wir sie von Spitzen-Monitoren schätzen und erwarten, kann und soll das Gerät nicht liefern. Tatsächlich erinnert das Klangbild an die längst nur noch gebraucht zu bekommenden berühmt-berüchtigten Auratone-Breitbänder, die zwar nie als Klangwunder bekannt gewesen sind, denen aber im Vergleich zu Mehrwege-Systemen eine erhöhte Analyse-Kompetenz nachgesagt wird. Der Klang ist auch eher hart und analytisch, systembedingt ist die Ortung sehr gut. Anders als bei anderen winzigen Breitband-Lautsprechern ist auch dank der „Subwoofer“ nicht schon bei etwa 200 Hertz Schluss. Den versprochenen Tiefbass - insoweit übertreibt Blackmagic beziehungsweise die Werbeabteilung der Australier ziemlich – gibt es jedoch nicht zu hören. Das wäre bei den kleinen Woofern auch fast ein Wunder. Im Rahmen des Darstellbaren klingen die tieferen Frequenzen – bei knapp unterhalb 100 Hertz ist schon Schluss - aber erstaunlich sauber und gut fokussiert. Das ist aber ausreichend, um beispielsweise Störsignale aufzuspüren. Zugegeben, dass können spezielle, für Multimedia-Schnittplätze entwickelte Abhörlautsprecher besser, dennoch sind die Analytiker-Fähigkeiten des Blackmagic Audio Monitors alles andere als schlecht. Das größte Kompliment, dass wir in diesem Zusammenhang machen können: Die Sprachverständlichkeit ist auf sehr gutem Niveau, was auf ein gutes Zeitverhalten des Lautsprechersystems schließen lässt. Hinzu kommt eine vergleichsweise hohe Pegelfestigkeit, sodass nur dann Verzerrungen hörbar sind, wenn das zu überprüfende Audiosignal übersteuert ist. Damit erfüllt der Controller genau seinen bestimmungsgemäßen Zweck – was will der Bild-/Tonschaffende mehr?



Kommentare


von  Professional audio am 28.11.2013
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