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Test: Channelstrip-Plug-in Universal Audio API Vision Channelstrip

Test: Channelstrip-Plug-in Universal Audio API Vision Channelstrip

Tontechnik-Neulinge werden beim Aufzählen der Buchstaben-Kombination „API“ automatisch an die Lunchbox und das damit verbundene 500er-Modulformat denken. Doch der amerikanische Pro-Audio-Hersteller API (Automated Processes Incorporated), gegründet 1968, war und ist bis heute auch als Mischpult-Hersteller tätig und offeriert aktuell diverse Misch-Konsolen mit unterschiedlicher Ausstattung. Populär im Recording-Bereich ist die 1608-Konsole und erst jüngst stellte das Unternehmen mit dem Modell „The Box“ eine kleinformatige Konsole für Projektstudios vor (siehe Newsteil in Heft 12/2013). Das Flaggschiff in der Angebots-Palette markiert jedoch die Vision-Konsole, die mit der umfangreichsten Ausstattung, einer 5.1-Surround-Matrix aufwartet und gezielt für Filmmusik-/sound-Anwendungen entwickelt wurde. Die virtuelle Reproduktion eines Kanalzugs aus diesem Konsolen-Boliden stellte vor kurzem Universal Audio für seine UAD-Plattform vor, also die verschiedenen DSP-Karten sowie die Apollo-Interfaces (Test in Heft 6/2012 und 9/2013). Ebenso wie bei der API 500 Equalizer Collection (Test in Heft 4/2013) geschah dies wiederum in Zusammenarbeit mit API, der das Plug-in gleich auch noch offiziell lizenziert hat. Kostenpunkt: Rund 300 Dollar, was zwar gemessen am Umfang der Ausstattung und dem Aufwand der Programmierung – der Programm-Code muss gezielt auf die Sharc-DSPs der UAD-Karten/Apollo-Interfaces angepasst und optimiert werden – durchaus zu rechtfertigen ist. Dennoch hätte der Preis etwas attraktiver ausfallen können, sind vergleichbare Plug-ins, zumal auf nativer Ebene, mittlerweile ungleich günstiger erhältlich. Verglichen jedoch mit der rund 650 Dollar kostenden API Collection von Waves, die einen ähnlichen Funktionsumfang wie der API Vision Channelstrip von Universal Audio aufweist, ist der Preis jedoch überaus günstig. Besonderheit: Die im Universal Audio Plug-in emulierten Prozessoren sind unseres Wissens nach bislang noch von keinem anderen Hersteller in Nullen und Einsen übersetzt worden. An Bord ist der 212L-Preamp (das „L“ steht für „Long Format Module“), das 215L-Passfilter-Modul, der 225L-Kompressor, das 235L-Noise Gate/Expander-Modul sowie mit dem Equalizer 550L eine Version mit vier einstellbaren Bändern, die übrigens im 550B-Modul ebenfalls erhältlich ist. Somit erhält der Anwender ein bislang einzigartiges Paket an API-Studio-Prozessoren, um eingehende Signale nach allen Regeln der Kunst mit dem typischen API-Klang zu versehen, der einst als LA-Sound umschrieben wurde. API, das von Kennern als das amerikanische Äquivalent zu Neve ausgerufen wurde, charakterisiert diesen Sound selbst als glasklar und detailliert im Höhenbereich, aber dennoch warm und angenehm klingend im unteren Frequenzbereich. Wichtige Bausteine, die maßgeblich für dieses Klangbild verantwortlich sind, wurden selbstverständlich von den Universal Audio Programmierern analysiert und emuliert. Darunter fallen die zentralen, diskret konstruierten 2510- und 2520-Operations-Verstärker sowie sämtliche Ein- und Ausgangs-Übertrager wie etwa die Modelle RE 115 K (Eingang) und AP-2623 (Ausgang) im Vorverstärker-Modul. Der Hörtest wird zeigen, ob sich diese Arbeit gelohnt hat und die Universal Audio-Emulation dieses Klangbild akkurat wiedergibt.

Das Signalrouting des API Vision Channelstrip: vom Preamp geht es direkt in die Passfilter, von dort aus zunächst ins Noise Gate/Expander, dann in den Kompressor und zum Schluss in den Vierband-Equalizer.

Über den Predyn-Button lässt sich der Vierband-EQ auch vor die Dynamik- Effekte schalten. Sofern die Passfilter nicht in den Sidechain geroutet sind, stehen diese noch vor dem EQ

Sobald nur ein Filter in den Sidechain geroutet ist, wechselt die Führung der Steuersignale von parallel nach seriell. Sind beide Filter-Module im Sidechain-Weg eingefügt kommen in der Abfolge zuerst die Passfilter und anschließend der EQ.



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von  Professional audio am 20.12.2013
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