Test: Sample Library Native Instruments Action Strikes
Sie denken, Heavy Metal-Schlagzeug oder authentisch eingefangene Orchester-Pauken bilden das Nonplusultra in Sachen Bombast-Schlagzeug? Pah, da lachen ja die Hühner, sagen wir, denn Action Strikes von Native Instruments setzt dem noch eins gehörig drauf.
Von Georg Berger
Geht Ihnen das ebenso? Sie sitzen im Kino und schauen sich vor dem Hauptfilm die üblichen Trailer an. Dabei sind Sie jedes Mal beeindruckt von der überaus dramatischen Musik-Untermalung, die nicht zuletzt auch von den überaus mächtigen Schlagzeug-Sounds geprägt sind und Ihnen die Hosenbeine flattern lassen. Gleichzeitig stellt sich Ihnen die Frage, wie die das bloß gemacht haben, verbunden mit dem Wunsch auch einmal solche wuchtigen Drum-Sounds einsetzen zu können. Dass solche Trommel-Arrangements heftig mit Studio-Effekten und vor allem Hall prozessiert sind, um den gewünschten „larger-than-life“-Effekt zu produzieren, steht selbstverständlich außer Frage. Doch um solche Sounds selbst zu erstellen, bedarf es entsprechend viel Zeit und mehr noch Know-how oder Sie greifen einfach zu Action Strikes, dem jüngsten Release von Native Instruments, das haargenau diese cineastisch-bombastischen Schlagzeug-Klänge enthält. Doch nicht nur das, denn gleichzeitig hat das Berliner Unternehmen seiner Library auch noch eine Vielzahl an spielbaren Grooves dazu gepackt, mit denen sich aus Kontakt 5, respektive seiner kostenlosen Player-Variante, im Handumdrehen ein farbenprächtiger Percussion-Tsunami entfachen lässt. Damit steht einer entsprechend dramatischen Aufwertung Ihrer Arrangements, ganz gleich ob für Film, Game, Hörspiel und sogar Pop und Rock nichts mehr im Weg, sofern Sie den dafür geforderten Kaufpreis von rund 300 Euro nicht scheuen.

Für die Produktion der Klänge und Grooves verpflichtete Native Instruments, ebenso wie auch schon bei den Action Strings (Test in Heft 1/2013), das in Mainz ansässige Unternehmen Dynamedion, das sich schon länger einschlägige Meriten als Dienstleister, um nicht zu sagen Kompositions- und Produktionsfabrik, zumeist im Game-Bereich, aber auch im Film erarbeitet hat. So entstammen Musiken für Spiele wie „Call of Duty 4“, „Drakensang: Das schwarze Auge“, „Crysys 2“, „Star Wars Kinect“ oder „Halo Legends“ aus der Feder des Unternehmens. Im Film-Bereich vertonten sie Trailer zu Filmen wie „Das Bourne Ultimatum“, „10.000 B.C.“ oder jüngst zum zweiten Teil von Peter Jacksons „Der Hobbit“. Über den Markennamen Boom Library vertreibt Dynamedion überdies auch eigene Librarys, die einen Schwerpunkt auf O-Töne, Atmos und Sounddesign legt.
Für Action Strikes wurden eigens rund 400 verschiedene Instrumente, teils solo, teils zusammen mit anderen im Ensemble aufgenommen, die sich auf rund drei Gigabyte an erforderlichem Speicherplatz erstrecken. Besonderheit: Die spielbaren Grooves sind nicht gesamplet worden. Vielmehr werden sie über die Script-Engine von Kontakt generiert, wobei sie stets die einzeln gesampleten Sounds triggert. Die Grooves wurden dabei von Dynamedion komponiert. Für das Scripting engagierte das Unternehmen den Schweden Nils Landberg, der nach Aussage von Native Instruments mittlerweile als lebende Legende in der Kontakt-Scripting-Szene gilt und der Action Strikes zu groovigem Leben verholfen hat. Die Grooves sind also direkt in die nki-Files einprogrammiert, so dass ein Ändern oder gar das neu Erstellen eigener Grooves in Kontakt 5 nicht möglich ist, was aber noch zu verschmerzen ist. Dennoch müssen wir an dieser Stelle schon das Meckern anfangen: Denn der Export der Grooves als MIDI-Daten/Files auf den Desktop oder in ein DAW-Arrangement ist nicht möglich, was dem Produkt jedoch hinsichtlich flexibler Handhabung sehr gut zu Gesicht gestanden hätte. Das ist aber auch der einzige unschöne Fleck auf der ansonsten schneeweißen Weste der Library.
Das Sample-Arsenal besteht durchweg aus akustischen Instrumenten und teilt sich thematisch in fünf Kategorien auf. In der Ensemble-Kategorie finden sich Sounds und Grooves nach verschiedenen Instrumentengruppen sortiert, etwa Toms, Snares, Taikos oder ethnische Percussion. Weiter geht’s mit klassischer Orchester-Percussion (unter anderem große Konzert-Trommel, Snares, Toms, Becken, Tamtam, Tambourin, Woodblock, jedoch keine Pauken), gefolgt von einer Modern Percussion-Gruppe, die eher Sounds aus dem Pop-/Rock-Bereich enthält (Bass-Drum, Hihat, Crash und China-Becken). Die vierte Kategorie widmet sich den Effektklängen. Dort sind eher fremdartige und metallisch klingende Sounds enthalten, die teils nach elektronisch generierten Sounds klingen. Tatsächlich handelt es sich aber um kleine Metalldosen, Metallketten oder Trommeln und Becken, die jenseits vom Anschlagen zum Klingen gebracht werden. Die fünfte Kategorie offeriert schließlich eine Auswahl an außereuropäischen Trommeln wie etwa Taiko, Bongo, Djembe und Maracas. Die Organisation dieses Sound-Pools geschieht hingegen über drei Kontakt-Presets (nki-Files) mit fest umrissenen Aufgabengebieten. Über das Ensemble-Preset können die Sounds der Ensemble-Kategorie geladen werden. Gleichzeitig lassen sich bis zu zehn rhythmische Phrasen einsetzen, so dass sich mächtige, polyrhythmische Percussion-Arrangements realisieren lassen. Das Hit-Preset offeriert hingegen Multisamples mit jeweils einzeln spielbaren Sounds, so dass der Anwender die Möglichkeit hat, die Sounds mit eigenen programmierten Grooves anzusteuern. Das Instrument-Preset sitzt quasi zwischen den beiden zuvor genannten nki-Files. Die in diesem Preset ladbaren Instrumente sind sozusagen Solo-Versionen eines Ensemble-Instruments. Im Zentrum stehen verschiedene Grooves, die auf die Tastatur gemappt sind, aber lediglich von einem Instrument gespielt werden. Daneben können zusätzlich verschiedene Spielfiguren wie Rolls und Flams, Varianten mit diversen Akzenten getriggert und auch die Einzel-Samples gespielt werden, so dass der Anwender im Instrumenten-nki die flexibelsten Möglichkeiten zum Ausgestalten von Grooves vorfindet.

Features, Funktionen, das Layout des GUI und das Handling der Library sind im Großen und Ganzen deckungsgleich zur eingangs erwähnten Action String Library. Im Zentrum des Ensemble-Presets stehen zehn Slots in die sich nach Gusto Grooves laden lassen. Wie gehabt sind die Slots über zwei Reiter am Fuß des GUI aufrufbar, dargestellt in Form eines Notenblatts mit fünf Notensystemen. Beim Laden eines Ensemble-Sets werden bereits die ersten fünf Slots mit einem Groove-Arrangement geladen, wobei der dargestellte Notentext anschaulich Auskunft über das Arrangement gibt. Über Key-Switches können anschließend Groove-Varianten aufgerufen werden. In die zweite Slot-Seite lassen sich schließlich weitere Rhythmen nach eigenem Gusto nachladen, die ebenfalls per Key-Switch aufrufbar sind. Ein Klick auf das Lupen-Symbol lässt dazu einen Browser erscheinen, der eine Reihe von programmierten Arrangements, also Ensemble-Grooves, enthält. Ein Klick in die Notensysteme lässt ebenfalls einen Browser erscheinen, der jetzt eine ungleich größere Zahl an Einzel-Grooves bereitstellt. Wichtig: Die Grooves sind unterteilt in die Bereiche Low, Mid und High, so dass sich je nach Anforderung für das Arrangement oder zum gezielten Erzeugen dramatischer Effekte die passenden Teil-(Frequenz-)Arrangements triggern lassen. So sind im Low-Bereich erwartungsgemäß die mächtigsten Trommeln mit prominentem Bassanteil versammelt, etwa die große Konzert-Trommel oder Toms. Der Mittenbereich wird beispielsweise von Snare-Drums, hohen Toms und dergleichen bevölkert und in der High-Kategorie finden sich eher filigrane, zarte Klänge etwa von Chimes, Becken und diversen anderen hochfrequenten, kurzen Impulsen. Das Mapping ist dabei denkbar einfach wie sinnvoll unterteilt. In der untersten Oktave können die Grooves Tutti gestartet werden. In den darauffolgenden Oktaven dann separat die Grooves, die den Low-, Mid- und High-Sektionen zugeordnet sind. Sehr schön: Die letzten beiden Tasten einer Oktave erlauben das Spielen von Einzel-Sounds des jeweiligen (Teil-)Ensembles. Damit können nach Wunsch rhythmische Akzente gesetzt werden. In der Oktave unterhalb des Tutti-Bereichs sind schließlich per Key-Switch Akzent-Varianten der Grooves ansteuerbar. Der Clou: Über das Modulations- und Pitch-Bend-Rad können wir detailliert auf die Dynamik und die Akzentuierung Einfluss nehmen. Das Modulationsrad übernimmt dabei die Dynamik. Von leichten, hauchzarten Trommelschlägen bis hin zu aggressiven Fortissimo-Schlägen reicht die Spanne. Dabei hören wir lediglich vier verschiedene Velocity-Layer, die sich aber trotzdem weich und organisch überblenden lassen. Über das Pitch-Bend-Rad kitzeln wir schließlich die in den Grooves enthaltenen Akzent-Schläge deutlich heraus. Damit haben wir im Test schon einmal mit Leichtigkeit machtvolle Trommel-Konstrukte erzeugt, die sich in der Dramatik und Ausgestaltung teils subtil, teils nachhaltig in Klang und Arrangement ändern. Doch es geht noch weiter. 
Über den Mixer-Reiter lassen sich die drei Frequenzbereiche nach allen Regeln der Mischkunst im Klang veredeln. Ähnlich wie bei den Abbey Road-Drummern steht für jeden Kanal ein Passfilter, ein Drei-Band-EQ, der Transienten Master sowie ein Kompressor zwecks weiterer Ausformung bereit. Zwei Aux Sends schicken die Kanal-Signale schließlich an ein Delay sowie einen Faltungshall mit zehn Impulsantworten. Alles zusammen wird schließlich in der Master-Sektion zusammengeführt. Im Test machen wir dabei weidlich Gebrauch von den Passfiltern im Low-Kanal, denn die dort enthaltenen Bass-Anteile walzen nur allzu leicht alles platt. Schön hätten wir gefunden, wenn der Kompressor über eine Dynamik-Reduktions-Anzeige verfügt hätte. Der Clou: Jeder Kanal erlaubt das Laden verschiedener (Teil-)Ensemble-Sets, so dass sich die klanglichen Gestaltungsmöglichkeiten noch einmal vergrößern. Dafür stehen dezidierte Ensemble-Sets zur Auswahl. So lassen wir im Test die mächtigen Taikos im Low-Bereich erklingen, die Mid-Sektion wird von der Orchester-Percussion bestritten und als besonderes i-Tüpfelchen sorgt das Ethno-Ensemble in der High-Variante für entsprechend fein ziselierte Akzente. Somit steht eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten zur Auswahl, die auf lange Sicht nicht langweilig wird. Das Playback-Menü liefert hingegen überschaubare Eingriffe in das Abspielverhalten der Grooves (Tempo, Swing, Trigger-Verhalten, hier: wahlweise immer vom Anfang oder organisch im Verlauf zur nächsten Zählzeit). Pfiffig: Ein Klick auf das „i“-Symbol lässt eine Anzeige oberhalb der Noten-Slots erscheinen. Sie zeigt wahlweise per Button einmal den Groove des gesamten Ensembles in Form eines Drumrasters und zum anderen das Mapping der verschiedenen Teil-Samples auf der Tastatur. Somit hat der Anwender eine zusätzliche Kontrolle über das, was vor sich geht.

Das Hit-Preset liefert im Gegensatz dazu die überschaubarsten Eingriffs-Möglichkeiten. Wie erwähnt, enthält jedes ladbare Set mehrere Sounds, die auf die Tastatur gemappt sind, so dass sich in der DAW mit ihrer Hilfe eigene Grooves basteln lassen. Pro Sound sind die üblichen Sample-Parameter einstellbar, also Lautstärke, Panorama, Tonhöhe, aber auch die virtuelle Mikrofon-Position in einem Bereich zwischen nah (close) und fern (room). Eine Effekt-Sektion rundet die Einstell-Möglichkeiten ab. Sie besteht, ebenso wie auch in Action Strings, aus einem Preset-EQ mit drei wählbaren Settings, einem aktivierbaren Dynamik-Sättigungs-Effekt sowie einem Faltungshall mit gleicher Ausstattung wie im Ensemble-nki-Preset.
Ähnlich überschaubar geht es auch im Instrumenten-nki-Preset zu. Im Zentrum der darin enthaltenen Sound-Sets stehen Loops, weshalb das nki-Preset über die gleichen Playback-Einstellungen wie das Ensemble-Instrument verfügt. Die Effekt-Sektion ist etwas anders ausgestattet. Außer dem bereits erwähnten Faltungshall und dem Drei-Positions-EQ, verfügt dieses nki-Preset über einen einstellbaren Passfilter und es lässt sich auch die virtuelle Mikrofon-Position einstellen. Mehr ist auch nicht nötig, denn die hauptsächliche Steuerung erfolgt wiederum über die Tastatur. Sehr schön: Ebenso wie im Ensemble-nki-Preset besitzt auch das Instrumenten-nki einen Monitor-Dialog, über den das Mapping der einzelnen Sample-Gruppen anschaulich dargestellt wird. Überdies wird auch das Rhythmus-Pattern angezeigt. Von links nach rechts sind, ähnlich wie im Ensemble-Instrument zunächst einmal zwei Einzel-Sounds spielbar. Danach folgen Tasten über die sich die eingangs erwähnten Artikulationen und Spielfiguren in Form von Rolls und Flams abspielen lassen. In der nächsten Oktave stehen verschiedene Grooves zur Auswahl und in den nachfolgenden beiden Oktaven können diese Grooves in Form von Akzent-Varianten angesteuert werden, wobei dies wiederum per Modulations- und Pitch-Bend-Rad feinfühlig einstellbar ist. Alles in allem ist die Ausstattung und der Umgang mit den drei nki-Presets im Test rasch verstanden und wir vermissen nichts. Ganz im Gegenteil, eröffnen sich uns schier unendliche Möglichkeiten, um mit dem vorhandenen Repertoire auf lange Sicht flexibel zu arbeiten. Dabei profitiert Action Strikes gerade durch seine drei verschiedenen nki-Instrumente, die sozusagen das Beste beider Welten – das Spielen von Loops und Einzelklängen – intelligent in sich aufnehmen.
Im Hör- und Praxistest macht sich zu Anfang jedoch erst einmal Ernüchterung breit. Beim Abspielen von Ensemble-Loops sind stets Knackser und Drop-outs hörbar, obwohl die Datenmenge der geladenen Samples nicht der Rede wert ist. Ein Blick auf die Stimmen-Anzeige direkt darüber liefert schließlich die Ursache: Unser Sample Buffer am Audio-Interface ist zu niedrig gewählt, denn beim Triggern schnellt die Stimmen-Anzeige rasch auf über 120. Das haben wir an einem Kontakt-Instrument in der Art noch nicht gesehen. Wir setzen also den Buffer entsprechend nach oben und haben im weiteren Verlauf unsere Ruhe. In Sachen Klang geht es hingegen alles andere als ruhig zu. Wie zu erwarten, drängen die Sounds und Grooves wuchtig, bisweilen überaus brachial hervor, wobei selbstverständlich weidlich Gebrauch vom Faltungshall gemacht wird. So soll es aber auch sein. Kellertiefe Bass-Drums und Taikos sorgen für ein bombastisches Fundament, Snares, Toms und ähnlich kleinere Trommeln bestechen durch Vordergründigkeit und in unterschiedlichen Anteilen durch Biss und Schärfe. Die eher hochfrequenten Sounds gehen da im Ensemble-Instrument nur allzu leicht unter. Doch über den Mixer lässt sich dies rasch austarieren. Auffällig: Nach Abschalten des Hall-Effekts bestechen die Samples immer noch durch Volumen, Wucht und brachialen Bombast. Kein Wunder, denn in den Samples ist stets ein deutlicher Raumanteil hörbar. Das Drehen des Mikrofon-Parameters nach links in Stellung „close“ lässt diesen Raum immer noch deutlich durch. In Stellung „room“ rückt der Raumanteil markant nach vorne, was sich nach einem 50:50-Anteil von Dry- und Wet-Signal anhört. Der Raumklang als solcher zeichnet sich durch eine kurze Hallfahne und eine dunkle Färbung aus, die mit wenig Höhen, dafür umso mehr Mitten aufwartet. Dadurch erklingen sämtliche Instrumente ungleich kraftvoller als sonst. Würde man ihm einen Preset-Namen vergeben wollen, so würde die Bezeichnung „Dark Chamber“ oder „Dark Room“ am besten auf ihn zutreffen. Dieser Raumklang zieht sich konsequent durch sämtliche Samples durch, so dass alles wie aus einem Guss klingt und selbst eher zarte und dünnbrüstige Klänge auf eindeutige Weise prägt. Auffällig: Beim Einsatz des Faltungshalls verschmelzen beide Rauminformationen auf musikalische Weise. Da klingt nichts schwammig oder verwaschen. Derart im Klangbild geprägt, ist Action Strikes eine Instrumenten-Library, die schonungslos auf vordergründige Dramatik und brachiale Durchsetzungskraft setzt. Zwar lassen sich auch eher zarte und intime Klänge via Modulationsrad aus der Library herauskitzeln. Doch ihre Stärke zeigt sich erst ab Forte aufwärts. Dies wird nicht zuletzt auch durch das Repertoire an Grooves nachhaltig unterstrichen. Eine Vielzahl an Pattern zeichnet sich durch ostinate Spielfiguren aus, die auf Tempo und Spannung ausgelegt sind. Dazu passend, stimmen synkopierte Pattern ein, die solo gehört zwar deutlich mehr Raum lassen und teils durch virtuose Phrasierungen – vor allem bei den eher kleinen und hohen Instrumenten – gefallen und als i-Tüpfelchen sogar die eine oder andere Pop-Ballade aufwerten können. Im Verbund mit den ostinaten Figuren sind sie wichtige Ingredienzien, um die erzeugte Spannung auszukleiden, zu forcieren und deutlich zu erhöhen. Sicherlich, Action Strikes ist nicht das einzige Produkt, das cineastische Drum-Sounds offeriert. Unternehmen wie Vir 2 mit seiner Elite Orchestral Percussion (Test in Heft 4/2009), FXpansion mit seiner B.O.M.B-Library (Test in Heft 8/2008) oder die True Strike Library von ProjectSAM, die wir seinerzeit als Spin-off für die Kore-Plattform von Native Instruments in Form der True Strike Tension Library in Ohrenschein nehmen konnten (Test in Heft 1/2009), liefern nicht minder bombastische Sounds. Allerdings warten diese Sounds mit anderen Raumklängen auf, die bei aller Wuchtigkeit teils feiner, luftiger und zarter klingen. Anders gesagt, die Konkurrenz klingt freundlicher. Action Strikes hat sich mit seinem Grundsound sozusagen der dunklen Seite der Macht verschrieben.
Fazit
Native Instruments präsentiert mit Action Strikes eine überaus flexibel einsetzbare Percussion-Library, die gezielt für cineastische Zwecke entwickelt wurde. Mit den mitgelieferten Loops und den Möglichkeiten zum Ausgestalten ganzer Percussion-Arrangements wirkt sie nicht nur inspirierend. Gleichzeitig wartet Action Strikes mit einem markanten, dunkel-bedrohlich wirkenden Grundsound auf, der sie von den Mitbewerbern deutlich absetzt. Tonschaffende im Film-, Game- und Hörspiel-Bereich, aber auch Produzenten aller Art von härterer Rockmusik erhalten ein beeindruckend klingendes Produktions-Werkzeug, um Arrangements den nötigen oder fehlenden Bombast mit Hilfe von Percussion zu verleihen. Dabei sind die enthaltenen Loops konsequent auf Tempo und Dramatik ausgerichtet und liefern somit den perfekten Unterbau zum akustischen Auskleiden von Action-, Horror-, Science-Fiction- und Fantasy-Filmen sowie Psycho-Thrillern und Krimis. Im Heavy Metal und Industrial dürfte Action Strikes künftig ebenfalls häufig anzutreffen sein.
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