Digital-Mischpult Allen & Heath Qu-16
Auch Allen & Heath hat zum Thema „Kompaktes Digital-Pult“ wichtiges mitzuteilen: Das schicke Qu-16 ist ein 16-Kanal-Schnuckelchen voll auf der Höhe der Zeit.
Von Harald Wittig
Wenn ein ausgewiesener Mischpult-Spezialist mit Digital-Lizenz wie das britische Traditionsunternehmen Allen & Heath ein digitales Kompaktpult herausbringt, sind die Erwartungen allenthalben groß. Die volle Aufmerksamkeit wird einem neuen Pult von der weltumspannenden Pro Audio-Gemeinde zuteil, wenn das neue Pult mit innovativer Ausstattung einerseits und einem günstigen Preis anderseits aufwarten kann. So geschehen mit dem Qu-16, das die Briten bereits auf der Frankfurter Musikmesse 2013 präsentierten, das seit Mitte des letzten Jahres problemlos verfügbar ist und dem Vernehmen sehr gut von den Erstkäufern angenommen wird. Neben der – typisch für Digital-Pulte – platzsparenden Abmessungen bei beachtlichem Funktionsumfang lockt das Qu-16 vor allem Bands und Projektstudio-Betreiber mit seiner laut Hersteller einfachen Bedienung und der Möglichkeit der direkten Mehrspuraufnahme mit oder ohne Rechner. Mit rund 2.300 Euro UVP ist das elegante, zudem – um das schon mal gleich klarzustellen – sehr gut verarbeitete Kleinpult noch durchaus erschwinglich. Genug der Vorrede, rücken wir dem Qu-16 doch sogleich zuleibe und befassen uns dabei eingehend mit seinen Eigen- und Besonderheiten.
Das Qu-16 kann auf dem Arbeitstisch Platz nehmen oder lässt sich ohne Umschweife auch in ´s 19 Zoll-Rack montieren. Der Hersteller hat deswegen sämtliche Ein- und Ausgänge auf der Pultrückseite angebracht – Kabelwirniss auf der Oberfläche ist damit ausgeschlossen. Das bedingt allerdings zwangsläufig auch eine Anwinkelung der Oberfläche um etwa 30 Grad, weswegen das Pult nach oben hin etwas raumeinnehmender ist als andere Kompaktmischer. Zum Meckern haben wir gleichwohl nichts, denn der berührungsempfindliche LCD im oberen Oberflächen-Drittel, der letztlich die Schaltzentrale des Ou-16 ist, findet sich damit in ablesegünstiger Position.

Auf den LCD werden wir noch ausführlich eingehen. Kommen wir zunächst zu den augenfälligen, mischpulttypischen Ausstattungsmerkmalen. Es gibt 16 Mono-Kanalzüge mit jeweils eigenem 100 Millimeter Motor-Fader, Mute- und Select-Schalter und einer vereinfachten Drei-LED-Signalanzeige. Die Mastering-Sektion verfügt ebenfalls über einen 100 Millimeter-Motorfader sowie Mute-, Select- und eine vergleichbare Signal-/Pegelanzeige – und noch einige Bedienelemente mehr, die wir später behandeln werden.

Widmen wir uns zunächst den Kanalzügen: Diese akzeptieren Mikrofon- und Line-Signale, symmetrische XLR- und Klinkeneingänge gibt es in entsprechender Zahl – also 32 – auf der Rückseite. Anders als bei anderen digitalen Kompaktpulten, hat sich Allen & Heath gegen ein Schalterchen-Überangebot entschieden. Stattdessen bietet das Qu-16 dem Anwender den sogenannten Superstrip, eine zentrale Steuereinheit für sämtliche Mono-Kanalzüge. Um beispielsweise die anliegenden Mikrofonsignale einzupegeln, ist lediglich der entsprechende Kanal über seinen Sel-Taster auszuwählen, die Eingangsempfindlichkeit, das Preamp-Gain, wird dann über den entsprechenden Drehregler eingestellt. Ebenfalls am Superstrip-Reglerfeld sind der Hochpass-Filter, der vollparametrische Kanal-Equalizer, das Noise Gate mit variablem und via Drehregler fein justierbarem Drehregler und der Kanal-Kompressor aktivierbar. Auch ein PAN-Drehregler befindet sich selbstverständlich im Angebot. Bei sämtlichen Einstellungen arbeitet der Qu-16-Pilot nie im Blindflug, denn der berührungsempfindliche LCD/Touchscreen informiert, wenn die Seite „ Processing“ über den dezidierten Taster aufgerufen ist, genauestens über den aktuellen Reglerstand. Darüber hinaus bedarf es des Touchscreen zwingend, um beispielsweise die Phantomspannung für den Betrieb von Kondensatormikrofonen oder aktive Bändchen zu aktivieren. Die Phantomspannung ist im Übrigen einzeln, für jeden Kanal getrennt aktivierbar. Das ist gerade bei Multimikrofonierungen, beispielsweise des Schlagzeugs, wo dynamische Typen und Kondensatormikrofone gleichzeitig zum Einsatz kommen, besonders praktisch und unserer Meinung nach anwenderfreundlicher als das Alternativkonzept mit einzelnen Kanalzuggruppen.Die durchaus ausgereifte und nach kurzer Eingewöhnungsphase von uns sehr geschätzte Bedienelemente-Kombination aus den physikalischen Superstrip-Reglern und Touchscreen hat Allen & Heath konsequent umgesetzt. Damit haben die Briten auch eine klare Aussage getroffen: „Wir meinen, dass eine unübersehbarer Wust an Knöpfchen und Schalterchen die Bedienung des Qu-16 nur erschweren würde. So findet sich auch der Einsteiger zurecht, denn er hat nur die notwendigen Bedienelemente im Blick und unter den Fingern.“

Dem stimmen wir gerne zu, denn das Qu-16 ist tatsächlich superschnell und kinderleicht begreif- und bedienbar. Das fängt schon mit den Routings an. Gerade Digital-Pulte können da auch den erfahrenen Anwender für eine Weile ratlos lassen. Das Qu-16 ist, sobald es nach nur wenigen Sekunden hochgefahren ist, sogleich einsatzbereit. Die Allen & Heath-Entwickler und –Programmierer wollten es den Käufern wohl besonders leicht machen, denn die übliche Routing-Routine – Analog rein, Analog am Main Out raus – ist die Werkseinstellung. Die ist selbstverständlich nicht für alle Ewigkeit festgelegt, denn das QU-16 ist eingangs- und ausgangsseitig weit vielfältiger ausgestattet, als wir bisher erahnen ließen.Deswegen an dieser Stelle ein erforderlicher Nachtrag: Neben den bereits erwähnten analogen Mono-Eingängen der 16 Kanäle gibt es noch drei ebenfalls analoge Stereopaare, ST1, 2 und 3 genannt: ST1 und ST2 finden sich im Hauptanschlussfeld auf der Rückseite und haben jeweils zwei Klinkenbuchsen für den rechten und linken Kanal eines Stereosignals, wobei die Buchse für den linken Kanal auch Mono-Signale akzeptiert. Vorzugsweise wird an ST1 oder ST2 ein CD-Player angeschlossen sein. ST3 findet sich hingegen auf der Pultoberfläche, genauer im oberen Drittel der Mastering-Sektion. Diesmal haben wir es mit einem Miniklinken-Stereoeingang zu tun. Es handelt sich hierbei um einen zeitgemäßen „2 TR“-Eingang, an den der flexible Tonmeister beispielsweise einen MP3-Player oder ein Smartphone anschließen kann, um in den Spiel- oder Aufnahmepausen sich und andere mit den aktuellen Charthits oder früheren musikalisch-tontechnischen Großtaten erfreuen und unterhalten kann.Ausgangsseitig gibt es zum Main Out noch weitere Ausgangsbusse, „Mix Outputs“ genannt, mit insgesamt 10 XLR-Buchsen. Davon sind vier mono ausgelegt, die Ausgänge fünf bis zehn sind dann immer als Stereopärchen gruppiert. Zusätzlich gibt es dann noch einen analogen 2TRK Out sowie den „Alt Out“ genannten Alternativausgang, der insbesondere dazu dient, zusätzliche Monitore anzusteuern. Allerdings ist dazu erst ein wenig Routing-Arbeit via Touchscreen zu erledigen – was tatsächlich auch ohne Zuhilfenahme des erfreulich knapp abgefassten, gleichwohl grundsätzlich informativen Handbuchs kein Hexenwerk ist.

Wenn schon digital, dann richtig und im Falle des OU-16 lässt es Allen & Heath dann auch richtig krachen. Eingangs- und ausgangsseitig wird einiges geboten: Zunächst erkennen wir einen USB 2.0-Port auf der Rückseite für bidirektionales Streaming von digitalen Audio-Signalen in Verbindung mit einem Rechner. Aha, das Pult bietet also auch eine Audio-Interface-Funktion? Ja, allerdings mit Einschränkungen: Zunächst ist die Abtastrate auf maximal 48 Kilohertz begrenzt, womit sich das Ou-16 weniger für audiophile Produktionen eignet, allerdings in bester Gesellschaft mit einigen und gut beleumundeten sowie auch von uns hoch bewerteten Mitbewerbern wie beispielsweise den StudioLive-Pulten von Presonus (siehe die Ausgaben 8/2009 und 11/2010) ist. Im Falle des Allen & Heath-Pultes bleiben außerdem auch die Windows-User außen vor. Windows-Treiber gibt es nicht und es sieht auch ganz danach aus, als würde der Hersteller diese zumindest in naher Zukunft nicht anbieten. Die Verbindung mit einem Apple-Rechner ist dagegen sehr schnell und komfortabel, also ohne Treiber-Installation hergestellt. Das Aufnehmen auf eine Audio Units-kompatible DAW-Anwendung gestaltet sich dann auch sehr einfach, ohne dass virtuelle Steckfeld bemühen zu müssen. Dessen bedarf es erst beim Abhören, aber insoweit findet sich praktisch jeder zurecht: Es stehen „Local“ für die Analog-Eingänge, „dSnake“ für Allen & Heath-eigene CAT 5-Stageboxen – darauf gehen wir noch gesondert ein – sowie „USB“ als Eingang zur Auswahl. „USB“ ist dabei sogar noch in zwei Optionen verfügbar: Einmal wie eben beschrieben in Form des rechnerbasierten Streamings, zusätzlich als „Qu-Drive“. „Was ist das“, fragt der geneigte Leser und ihm sei sofort geantwortet: Das QU-16 bietet, wie einleitend schon angeklungen ist, die Option der direkten, digitalen Mehrfachaufnahme auf einen via USB angeschlossenen Wechseldatenträger. 18 Spuren sind im WAV-Format in 24Bit/48Kilohertz-Auflösung aufnehmbar. Der Wechseldatenträger sollte eine OU-16-formatierte USB-Festplatte sein, was wir beim Lesen der Bedienungsanleitung mit Stirnrunzeln zur Kenntnis nahmen, uns aber nicht davon abgehalten hat, diese Funktion trotzdem auch mal mit einem USB-Stick zu testen. Um es kurz zu machen: Mit der aktuellen Firmware – seit dem 17. Februar gibt es die einige Bugs eliminierende Version 1.31 – gelingt Aufnahme auf den und Wiedergabe vom USB-Stick ohne Probleme. Sogar das Aufnehmen von Overdubs ist möglich – sicherlich ein wichtiges Kaufargument für Bands/Bandmusiker, die rechnerautark aufnehmen und vorproduzieren möchten.Die verzichten dann ganz konsequent auf die Qu-Pad-Software, eine Anwendung, populärer und geläufiger auch App benannt, welche die drahtlose Fern-Steuerung via WiFi-Verbindung vom iPad aus gestattet. Damit versagen sich diese Qu-16-Anwender zwar einen ganz besonderen Bedien-Komfort und –Spaß – zumal inzwischen auch die Einrichtung und Kontrolle des „Custom Channels“ bestens von den Fingerkuppen geht und die App kostenlos ist –, finden aber im Allen & Heath-Gerätepark noch ein kleines Leckerchen in From des Controllers ME-1. Obschon mit rund 600 Euro nicht eben billig, erweist sich das kleine Cleverle als vielseitig einsetzbar für den Toningenieur und den Musiker gleichermaßen. Vor allem Musiker wird es freuen, dass es mit dem ME-1 eine Papiergewichtsübung ist, sich den persönlichen Monitor-/Cue Mix für die bestmögliche Performance zurechtzuschneiden – beziehungsweise mittels der Drehregler und Schalter einzustellen. Die Verbindung zum Qu-16 erfolgt dabei über ein Standard-Netzwerk-/CAT 5-Kabel, allerdings ist der Anschluss nicht über die auf der Pult-Rückseite vorhandene „Network“-Buchse, sondern über die mit „dSNAKE“ beschriftete Netzwerk-Buchse herzustellen. Dahinter verbirgt sich das proprietäre Netzwerk-Protokoll von Allen & Heath, welche das Qu-16 – und damit auch das brandneue, jüngst präsentierte Qu-24 – in die professionelle Digital-Geräte-Abteilung des Herstellers einbindet. Da wären beispielsweise die digitalen Stage-Boxen der iDR-Serie zu nennen, die wiederum Teil des Digital-Mixing-Systems iLive sind. Davon mal abgesehen, dass sich mit einem Audio-Rack aus der iLive-Serie oder der kostengünstigeren, ebenfalls digitalen GLD-Serie die Zahl von Ein- und Ausgängen beträchtlich erweitern lässt, kann das QU-16 damit auch Herzstück eines großen Systems sein, welches durchaus professionellen Ansprüchen genügt. Wir haben vom deutschen Allen & Heath-Vertrieb Audio-Technica das große GLD-Audiorack AR2412 zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen und können jetzt selbst guten Gewissens feststellen: Die Verbindung via „dSNAKE“, das Routing über das Qu-16 ist ein Sache von wenigen Minuten – wenn überhaupt soviel Zeit vonnöten ist.

Das Qu-16 ist aber auch ohne optionale Erweiterungen ein voll einsetzbares Digital-Mischpult, das neben den bereits kurz und bündig beschriebenen 10 Ausgangsbussen zwei dezidierte Effektbusse vorzuweisen hat. Die Kontrolle der Mix-Outs und der FX-Busse geschieht über die zweite Mischebene, während der erste Layer für die Kanalzüge zuständig ist. Über eine Reihe von instruktiv beschriftete Taster sind die Mix- und FX-Busse aufrufbar, über die Kanalzug-Fader und den Master-Fader, der zum Mix Fader wird, kontrollierbar. Das ist umständlicher beschreiben, als es sich in der Praxis darstellt. Einen schnellere und einfachere, allenfalls etwas andere Ausgestaltung können wir uns nicht vorstellen. Dafür gibt es ein Sonderlob und einen Bonuspunkt für Bedienfreundlichkeit. Wenig überraschend für den Kenner, gleichwohl erwähnenswert: Die komplette Mischarbeit ist auch ohne Weiteres über den Touchscreen vornehmbar.
Dass präzises Metering bei der Arbeit mit einer Digitalkonsole unverzichtbar ist, ist allgemein bekannt. In dieser Hinsicht bietet das Ou-16 einiges und im Vergleich zu Analog-Pulten deutlich mehr: Die schlichten, aber effektiv arbeitende Drei Segment-LED-Anzeigen haben wir schon erwähnt. Damit lässt sich gut arbeiten. Hauptsache, die rote „PEAK“-LED leuchtet nicht auf und die beiden grünen LEDs glimmen permanent, sind praxisgerechte Arbeitspegel garantiert und digitales Clipping ausgeschlossen. Ergänzung findet diese einfache Anzeige durch eine vollumfängliche virtuelle Metering-Anzeige auf dem Touchscreen, die ausweislich unserer Erfahrung zuverlässig und dabei auch ohne Verzögerungen anspricht und anzeigt. Eine feiner aufgelöste LED-Anzeige bietet zudem die 12 Segment L+R LED-Anzeige der Master-Sektion, die auch für die Kanalzüge bei aktiviertem PA(fter) F(ader) L(istening)-Schalter zur Verfügung steht. Die LED-Ketten sind hervorragend ablesbar, auch in heller Umgebung.
Kommen wir zur Effekt-Ausstattung des Pultes. Den sehr angenehm, britisch fett klingenden vollparametrischen Vierband-Equalizer haben wir bereits erwähnt, desgleichen Hochpass-Filter, Noise Gate und Kompressor. Dazu, die Digital-Technik macht es möglich, gibt es gleich vier unabhängige Effekt-Prozessoren, die von den edlen iLive-Konsolen stammen und sich hören lassen können: Vor allem die Hallräume, hier insbesondere die großen Säle und mittleren Räume klingen richtig gut und sind direkt verwertbar. Die Feinabstimmung ist sehr einfach und ein Send-Hall ist blitzschnell eingerichtet – da dürfte auch eine DAW-Anwendung nicht fixer sein. Ebenfalls sehr wohltönend sind die Modulationseffekte, besonders der „Symphonic Chorus“. Den haben wir spaßeshalber beim Test mal verwendet, um Live-E-Gitarren mit einer Prise Verstimmung die Anmutung einer im Studio gedoppelten Spur zu geben. Das klingt sehr überzeugend und authentisch im Sinne von „vertraut klingender Dopplungs-Simulation“.Wenn Sie zu den Anwendern gehören, die weidlich Gebrauch von Effekten machen, um schon bei der Aufnahme den Klang zu formen, legen Sie sicherlich großen Wert auf die „Recall“-Fähigkeiten eines Pultes. Dass Digital-Pulte naturgemäß in dieser Disziplin ganz weit vorne sind, ist systembedingt und klar. Das Qu-16 macht keine Ausnahme und offeriert dem Anwender 100 Speicherplätze, was vor allem die FOH-Menschen und der den Tontechnikern freuen wird: So kann der Techniker die Einstellungen nach dem Soundcheck für jede Band in eigenen Scenes abspeichern und beim Auftritt per Knopfdruck abrufen. Nun ja, besser unmittelbar vor dem Auftritt, denn das Aufrufen von abgespeicherten Mix-Szenarien geschieht ausschließlich über den Touchscreen, was zwangsläufig eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Selbstverständlich speichert das Pult die letzten Einstellungen standardmäßig ab und „erinnert“ sich beim Hochfahren daran. Genau, die totale Erinnerung/Total Recall und inmitten eines größeren Projekts so angenehm Zeit sparend und Nerven schonend.

Messtechnisch betrachtet, ist das Qu-16 in sehr guter Form. Soll heißen: Sämtliche Messwerte sind sehr gut, abgesehen von der durchaus guten, gleichwohl nicht überragenden Wandlerlinearität ist alles im strahlend grünen Bereich (siehe dazu die abgedruckten Messdiagramme nebst Kommentar und die finale Tabelle).Wir haben bisher schon gewisse Hinweise zum Klang des Pultes, genauer seiner Effekte gegeben. Bleibt noch zu klären, wie die Preamps des Qu-16 klingen. Ist ihr Klang angenehm für die Ohren oder sollte besser in externes Outboard investiert werden? Um das herauszufinden, haben wir ein kurzes Konzertgitarren-Duo im Overdub-Verfahren eingespielt. Als Mikrofone kamen diesmal zwei Røde-Modelle zum Einsatz: Ein NT1A, das aufs Griffbrett gerichtet war, ein NT6 das auf die Position zwischen Schalloch und Steg zeigte – mithin ein Klein-AB-Verfahren, das nach unserer Erfahrung gut für Akustik-Gitarren funktioniert. Einen Vergleichstake mit der ersten Stimme haben wir mit denselben Mikrofonen, aber mit unserer Referenz Preamp-/Wandler-Kombination bestehend aus Lake People Mic-Amp F355 und Mytek Digital 8x192 ADDA aufgenommen.Allen & Heath scheint ausweislich der Qu16-Broschüre sehr stolz auf die AnaLOGIQ-Vorverstärker zu sein. Dürfen die Briten auch, denn klanglich können die Preamps halten, was die Werbung verspricht: Der Klang ist klar und sauber, dabei aber keineswegs klinisch rein wie der unserer Referenz-Kombination, sondern angenehm warm. Der klangliche Fingerabdruck hat dabei – wir denken an die üblichen Verdächtigen und großen Namen – etwas traditionell-britisches, das wir sehr schätzen. Die Røde-Schallwandler sind für diese Anwendung und in dieser Kombination wegen der typischen Präsenz der Mikrofone eigentlich nicht unsere erste Wahl, über die Ou-16 klingt es schon nackt, also ohne Effekte recht gut. Wir haben den Klang aber für die endgültige Aufnahme nochmals via EQ geformt, indem wir die Tiefmitten ganz leicht angehoben und die Höhen mit einem Shelving-Filter sanft geglättet haben. Mit dieser Equalizer-Einstellung haben wir aufgenommen, die fertige Aufnahme dann zurück ins Qu-16 geführt und mit dem pulteigenen Hall angereichert. Das Endergebnis können sie als Soundfile auf unserer Website kostenlos herunterladen und werden selbst feststellen, dass Allen & Heaths kompakter 16-Kanaler vor allem auch klanglich ein süßes Schnuckelchen ist.

Fazit
Das Qu-16 von Allen & Heath ist ein Kompakt-Digitalpult auf der Höhe der Zeit: Es ist einfach zu bedienen, sehr gut ausgestattet, erweiterbar und klingt vor allem richtig gut. Damit bietet es sehr viel für vergleichsweise wenig Geld.
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