Kommentar: 
Eingängiger Akustikpop.

Eine Akustikgitarre setzt ein, dann kommt die männliche Leitstimme dazu. Langsam baut sich das Arrangement auf, zunächst ein dezent eingestreutes Klavier, der Bass und eine Zweitstimme. Im Refrain entfaltet sich dann recht unerwartet ein wohliger Klangteppich. Ein sehr gelungener Kontrast zu den minimalistischen Strophen, denn jetzt tragen weiche E-Gitarrenakkorde und ein Schlagzeug den Song. Seinen Höhepunkt erfährt die Nummer dann, wenn in den letzten Refrains die Backingvocals einsetzen. Wunderschön!

Interessant finde ich das fast schon altmodische Panorama. Keine protzigen Einzelinstrumente, die die gesamte Stereobreite ausfüllen, sondern stattdessen bekommt jedes Instrument einen klaren Platz zugewiesen, beispielsweise das Klavier ganz rechts. Die linke Seite scheint mir dabei zwar etwas leer geraten, aber trotzdem gefällt mir diese Art der Abmischung, in der das Panorama in dieser konservativen Weise ausgenutzt wird.

Einziger kleiner Schwachpunkt der Nummer ist in meinen Augen die Abmischung. Die Gitarre klingt mit ihren Stahlseiten etwas scharf und hätte in den hohen Frequenzen zugunsten eines wärmeren Klangs ruhig ein bisschen eingedämmt werden können. Die Toms scheinen mir stellenweise etwas dominant. Aber: diese Nummer ist ein vorbildliches Beispiel dafür, was gutes Songwriting und Musiker, die Ihr Handwerk verstehen, erreichen können. Denn letzten Endes werden diese Unzulänglichkeiten in der Abmischung niemanden wirklich stören. Einziger kleiner Wermutstropfen ist das Fade-Out, was ich hier nicht als passend empfinde. Doch die Hörfreude dürfte das kaum schmälern.

Für mich ist diese Nummer ein tolles Beispiel für richtig gutes Songwriting. Klar, es ist eine Popnummer, die das Rad nicht neu erfindet. Aber Kontraste und Spanungsbögen sind sorgfältig ausgearbeitet, ohne dabei technisch oder konstruiert zu klingen. Das Arrangement halte ich ebenfalls für vorbildlich: Selbst in den voluminöseren Passagen wird nichts überladen, stets kann man jedes Instrument genau orten und heraushören, und es gelingt Euch, bis zum Ende etwas neues zu bieten. Daher meine Hörempfehlung im Namen der Redaktion.

Grüße

Mario