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Hungrige Geister
April 2011
Hungrige Geister  (Ehemaliger MOM-Reviewer)
herausragend  
Ein wenig heller (Der Weihnachtssong)

In die Fußstapfen vom Wham treten und Weihnachten immer wieder denselben Song als Single veröffentlichen? Warum nicht, das tut der Portokasse gut und beglückt die Menschen, irgendwie. Aber wenn ich die Reaktion der Zuhörer hier als Maßstab ansetze, ist der interessante Versuch scheinbar schon Ansatz gescheitert. Nun gut, Abdrücken von Riesen zufüllen, war schon immer schwer, aber da mir hier, auch ansonsten der Bezug dazu fehlt, erwähne ich sie nun auch nicht wieder.

Ich will ja nicht, dass es abgedroschen klingt, aber musikalisch geht es eindeutig in Richtung Schlager-Pop, für Indie fehlt mir irgendein spannungerzeugendes Element, etwas das klar macht wir bewegen uns hier jenseits des Mainstream. So bleibt es eine zweifellos nette unspektakuläre angepasste Nummer. Was ja grundsätzlich nichts Schlimmes ist.

Ich kann, das alles gut ertragen, die Instrumente werden überzeugend dargeboten und fehlerfrei bedient und gespielt, die Gesangstimmen sind eigen, wirken routiniert und passen gut zueinander. Das Arrangement ist durchdacht und in den möglichen Grenzen, um Abwechslung bemüht. Die Aufnahme kann man insgesamt nur als gelungen bezeichnen. Von der technischen Seite gibt es wenig bis nichts zu bemängeln.

Ich will ja nicht, dass es unzufrieden klingt, aber als so ganz gelungen empfinde ich den Text nicht. Einerseits werden hier die hinter Trugbildern verschwindende Wärme und das Fehlen von menschlichen Werten beklagt, anderseits wird die Hoffnung entfacht, dass wenn irgendein bestimmtes oder unbestimmtes, kosmisches oder elementares Ereignis eintritt, dieses Fehlen nicht existent oder besser zu ertragen wäre.

In diesen Zeiten, müsst ihr euch den Zimt für die Sterne leider selbst besorgen, aber die Zeile mit dem Herzen gefällt mir dennoch ausgesprochen gut.


Gruß
Boris
delle
Januar 2012
delle
gut  
hihi - die Bewertung von Boris ist irgendwie witzig und wortgewand, was?

Für mich geht der Song in Richtung Singer-Songwriter und in diesem Genre hat er für mich den gewissen Zauber, der Euch in diesen Zeiten anscheinend abgeht.
Der Text spricht das Gefühl an und das ist halt nicht immer logisch.
Ich find ihn klasse!
Der Mix ist schön transparent mit gutem Raumklang.
Der Sound der Instrumente und der Stimmen und die entsprechend spieltechnische Umsetzung ist ebenfallst sehr gut.
Was mich rin subjektiv ein wenig stört ist, dass im Refrain die männliche Stimme plötzlich dominiert, wo sie vorher doch gar nicht da war.
Gruß, Delle
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Ergänzung:
Zunächst einmal hab ich ganz vergessen, dass mir hier im Besonderen die Gesangstechnik und die Phrasierungsart der im positiven Sinne markanten weiblichen Stimme besonders gut gefällt.
Mir ist jetzt noch etwas aufgefallen, dass ihr dann aber im Refrain unterschiedlich phrasiert. Die weibliche Stimme singt die Töne gerade an, während die männliche Stimme in einige Wortendungen anscheinend hineinrutscht (Stilmittel). Diese Stellen stören mich.
Erst einmal so weit. Ich horch weiter.