Von Karlshagen nach Lettland, Ganz um die Welt, 40 Meilen westlich an Bagdad vorbei, zwischendrin eine Hymne auf Bremen und jetzt die Hauptstadt der BRD. Mit Bernd und seinen Songs kommt man viel herum in der Welt (von der "Reise zum Mars" ganz zu schweigen).

Bei diesem Song sind die Vocals recht laut und präsent abgemischt, aber trotzdem gut in den Gesamtmix integriert. Die erste Gitarre klingt ein klein wenig dumpf, was aber nicht weiter dramatisch ist.

Textlich eine auf den ersten Blick fröhliche, aber auch nachdenkliche Nummer. Berlin hat ja wirklich den Ruf einer Stadt, die die Menschen anzieht, die voller Tatendrang sind. "Weil ich eh kaum noch schlaf" und "aus Berlin kehrt niemand zurück" klingen dabei aber auch ein wenig bitter. Ebenso wie die Sehnsucht danach, sich in der Anonymität eines Menschenmeeres zu verstecken.

Auch musikalisch wird dieses Thema gut verarbeitet. Der Song plätschert anfangs ruhig vor sich hin und steigert sich dann, unterbrochen durch einen ruhigen Zwischenpart, immer weiter, was auch durch den Gesang unterstützt wird. Ist diese Steigerung nun Begeisterung? Oder Manie? Oder Ironie? Ich weiß es nicht.

Insgesamt ein Song, bei dem man nicht so genau weiß, wo man dran ist. Aber auch ein Lied, das hängenbleibt und wieder diese typische Ausstrahlung eines gelungenen "Eigentlich-Songs" mitbringt. In jedem Fall alles andere als belanglos. 5 Sterne.

Gruß

Mario