Was das Genre betrifft habe ich auch meine Schwierigkeiten, die richtige Schublade zu finden. Wahrscheinlich hätte ich es unter "spoken" einsortiert, wobei es dort andererseits wieder schlecht aufgehoben ist, weil man in diesem Fach wohl eher nach Comedy oder hörspielartigen Sachen sucht. Ich finde das Etikett, was man dem Titel aufdrückt, aber eher zweitrangig. Sicher ist der Track ungewöhnlich, aber ich denke, es wird doch ziemlich klar, was damit beabsichtigt war, und wie er rüberkommen soll, insofern empfinde ich ihn schon gut zugänglich, und unter "Liedermacher" findet sich wohl auch eher die richtige Zielgruppe dafür.
Es handelt sich hier jedoch nicht um ein Lied, denn weder wird gesungen oder Sprechgesang verwendet, noch ist die Form des Textes lyrisch, wie es für die allermeisten Lieder typisch ist. Es handelt sich, wie der Titel schon ankündigt, um Erzählungen, um Prosa. Als ich den Track das erste mal gehört habe, hatte ich nach dem Ende nicht sofort auf "Play" gedrückt, um ihn ein zweites mal zu hören, sondern brauchte einen Moment Stille, um die Atmosphäre nachwirken zu lassen. Mir war zunächst nicht klar, was an diesem Text so bewegt. Ich glaube aber, dass es diese scheinbare Banalität in den Geschichten ist, durch die der Text so vertraut wirkt. Das könnte jedem von uns passieren, jeder kennt Geschichten dieser Art aus seinem Leben, dadurch wirkt es so nah.
Allerdings sind die Erzählungen nicht belanglos. Vielmehr spinnen sie sich um Kernaussagen, die dann doch wieder etwas "lyrisches" und bildhaftes haben. "Es dreht sich, doch ich weiß nicht in welche Richtung" - dieses Motiv der Orientierungslosigkeit, Angst, Unsicherheit, vielleicht aber auch Hoffnung und (da wohl Alkohol im Rahmen einer Party im Spiel war) Ausgelassenheit vereint verschiedene Gefühle miteinander. Es setzt sich fort im Zweiten Teil, wo von der Angst, Freunde zu verlieren, die Rede ist, gleichzeitig aber offenbar eine vielversprechende Karriere beginnt.
Die Geschichte mit der alten Frau und der jungen Studentin schließt den Kreis dann. Beginn und Ende, Leben und Tod, alles liegt nahe beieinander. Die Pointe am Ende lässt schmunzeln, aber mit einer Träne in den Augen. Gerade fällt mir auf, dass hier Tod und Humor nicht auf eine "schwarze" oder gar verbittete Weise zusammentreffen, sondern fast in einer gelassenen Selbstverständlichkeit und Ruhe.
Nicht zuletzt kommen die Geschichten so gut rüber, weil Du eine regelrechte Hörbuchstimme hast. Sehr ruhig und glaubhaft, keine übertriebenen Betonungen, einfach angenehm.
Das ganze harmoniert auch gut mit der Musik zusammen, die sich dezent im Hintergrund hält. Was sich mir bei mehrmaligem Hören dann etwas zu sehr aufdrängt, ist dieses auf Dauer monotone Leitmotiv, was fast die ganze Zeit da ist. Es soll hier natürlich nicht wild herumvariiert werden, das wäre in diesem Kontext unpassend, eher könnte das Klavier sich zwischendrin zurücknehmen, denn über die Dauer des Tracks bekommt es leider etwas "inflationäres", was schade ist. Gut gefällt mir wiederum der sehr warme Klang des Arrangements und die "refrainartige" Passage zwischendrin.
Fazit:
Ein textlich und vom Vortrag her sehr gut gelungenes Werk, bei dem man die musikalische Begleitung stellenweise sogar eher noch reduzieren könnte.
Ich schwanke ein wenig zwischen 4 und 5, wobei der erwähnte (und aus meiner Sicht einzige) Kritikpunkt dann doch eher subjektiv er Natur ist und ich trotzdem nicht anders kann, als dieses Stück einfach zu mögen. Die positiven Aspekte überwiegen einfach, und schließlich ist das Werk dann auch technisch einwandfrei umgesetzt, so dass ich ruhigen Gewissens noch 5 Sterne geben kann und will.
Gruß,
Mario.
Es handelt sich hier jedoch nicht um ein Lied, denn weder wird gesungen oder Sprechgesang verwendet, noch ist die Form des Textes lyrisch, wie es für die allermeisten Lieder typisch ist. Es handelt sich, wie der Titel schon ankündigt, um Erzählungen, um Prosa. Als ich den Track das erste mal gehört habe, hatte ich nach dem Ende nicht sofort auf "Play" gedrückt, um ihn ein zweites mal zu hören, sondern brauchte einen Moment Stille, um die Atmosphäre nachwirken zu lassen. Mir war zunächst nicht klar, was an diesem Text so bewegt. Ich glaube aber, dass es diese scheinbare Banalität in den Geschichten ist, durch die der Text so vertraut wirkt. Das könnte jedem von uns passieren, jeder kennt Geschichten dieser Art aus seinem Leben, dadurch wirkt es so nah.
Allerdings sind die Erzählungen nicht belanglos. Vielmehr spinnen sie sich um Kernaussagen, die dann doch wieder etwas "lyrisches" und bildhaftes haben. "Es dreht sich, doch ich weiß nicht in welche Richtung" - dieses Motiv der Orientierungslosigkeit, Angst, Unsicherheit, vielleicht aber auch Hoffnung und (da wohl Alkohol im Rahmen einer Party im Spiel war) Ausgelassenheit vereint verschiedene Gefühle miteinander. Es setzt sich fort im Zweiten Teil, wo von der Angst, Freunde zu verlieren, die Rede ist, gleichzeitig aber offenbar eine vielversprechende Karriere beginnt.
Die Geschichte mit der alten Frau und der jungen Studentin schließt den Kreis dann. Beginn und Ende, Leben und Tod, alles liegt nahe beieinander. Die Pointe am Ende lässt schmunzeln, aber mit einer Träne in den Augen. Gerade fällt mir auf, dass hier Tod und Humor nicht auf eine "schwarze" oder gar verbittete Weise zusammentreffen, sondern fast in einer gelassenen Selbstverständlichkeit und Ruhe.
Nicht zuletzt kommen die Geschichten so gut rüber, weil Du eine regelrechte Hörbuchstimme hast. Sehr ruhig und glaubhaft, keine übertriebenen Betonungen, einfach angenehm.
Das ganze harmoniert auch gut mit der Musik zusammen, die sich dezent im Hintergrund hält. Was sich mir bei mehrmaligem Hören dann etwas zu sehr aufdrängt, ist dieses auf Dauer monotone Leitmotiv, was fast die ganze Zeit da ist. Es soll hier natürlich nicht wild herumvariiert werden, das wäre in diesem Kontext unpassend, eher könnte das Klavier sich zwischendrin zurücknehmen, denn über die Dauer des Tracks bekommt es leider etwas "inflationäres", was schade ist. Gut gefällt mir wiederum der sehr warme Klang des Arrangements und die "refrainartige" Passage zwischendrin.
Fazit:
Ein textlich und vom Vortrag her sehr gut gelungenes Werk, bei dem man die musikalische Begleitung stellenweise sogar eher noch reduzieren könnte.
Ich schwanke ein wenig zwischen 4 und 5, wobei der erwähnte (und aus meiner Sicht einzige) Kritikpunkt dann doch eher subjektiv er Natur ist und ich trotzdem nicht anders kann, als dieses Stück einfach zu mögen. Die positiven Aspekte überwiegen einfach, und schließlich ist das Werk dann auch technisch einwandfrei umgesetzt, so dass ich ruhigen Gewissens noch 5 Sterne geben kann und will.
Gruß,
Mario.
Idee:
Arrangement:
Handwerk:
Mix/Master:
Hitpotential:
Kommentar: Es gibt diese magische Momente bei einem Liederabend, wo ein letztes Stück mit einem Langen tiefen Nachhall ausklingen lässt ..
Dieses Lied kommt dafür mehr als dafür in Frage.
Sehr einfühlsam erzählte Geschichte mit Tiefgang mit der dazu passenden Musik untermalt . Ein wirklich gelungenes Stück für das du die vollen 5 Sterne verdient hast.
Gruß: Rudi
Gruß: Rudi
wahnsinn, man wird richtig gefangen genommen und muss zuhören, man kommt da gar nicht von weg. echt nen tolles stück!
Deine Erzählung finde ich eine super Sache, die persönlich berührt, die zum Hören einlädt - wenn auch dafür ein neues Genre geschaffen werden müsste.
Wolfgang
Wolfgang
Einfach und wirkungsvoll, der Song hat eine wunderbar melanchlische Stimmung, und der Text nimmt mich mit auf die Reise, Schön finde ich das Du dich wirklich auf das wesentliche reduzierst und trotzdem eine dichte Atmosphäre schaffst.
Beeindruckend. Schon das dritte textlich herrausragende Stück heute Abend. Freut mich, dass die Liedermacherkultur offenbar wieder an Bedeutung gewinnt - zumindest im Homerecording-Bereich.
Alle Fünf :).
Ciao,
Steffen
Alle Fünf :).
Ciao,
Steffen
Toll. Bin begeistert. Tolles Kopfkino. Obwohl hier ein roter Faden vordergründig nicht existiert, habe ich irgendwie erwartet das die beiden Protagonisten am Ende zusammen finden. Schade das das nicht passiert. Ist aber vielleicht all zu sehr Hollywood-Like gedacht und passiert ja im wahren Leben sowieso eher selten. Diese offensichtlich NICHT "in-the-face" Geschichten sind sowieso diejenigen die mir auch im Kino am besten gefallen. Da hat man wenigstens noch genug freiraum um seine eigenen Gedanken leben zu lassen. Ungewöhnliche, aber trotzdem irgendwie alltägliche Ereignisse, miteinander verbunden unter dem Schatten eines Gebildes das eben mehr ist als die Summe seiner Teile.
Auf jedenFall wunderschön gelungen.
Danke.
Auf jedenFall wunderschön gelungen.
Danke.
mehr davon !
hier ist die percussion so , wie ich sie bei " größter Eindruck" anraten würde: schlicht .
lg
MrDrumToDrum - Dirk Bennert
hier ist die percussion so , wie ich sie bei " größter Eindruck" anraten würde: schlicht .
lg
MrDrumToDrum - Dirk Bennert
Um so was so überzeugend rüberzubringen muß man schon wirklich seeehr gut sein!
Hier stimmt einfach alles. Die Erzählung wird durch die minimalistischen Klänge sehr gut transportiert und Deine Stimme ist fantastisch geeignet, um solche geschichten zu erzählen.
Es bewegt und berührt mich, das is ganz großes Kino in ehrlich.
Hier stimmt einfach alles. Die Erzählung wird durch die minimalistischen Klänge sehr gut transportiert und Deine Stimme ist fantastisch geeignet, um solche geschichten zu erzählen.
Es bewegt und berührt mich, das is ganz großes Kino in ehrlich.
uuuiii.. was für eine idee...
genial... sound und master einfach perfekt..
da passt einfach alles sehr schön zusammen...
alles greift ineinander... sehr stimmig in sich..
sind ganz klare:
5*+gruß
genial... sound und master einfach perfekt..
da passt einfach alles sehr schön zusammen...
alles greift ineinander... sehr stimmig in sich..
sind ganz klare:
5*+gruß
Die Idee ist wirklich herausragend! Man versinkt ganz in diesem "akkustischem Film". Der Song berührt durch den Kontrast der schlichten Sprache und der gefühlvollen Begleitung. Sehr schön!
Ein sehr schöner Text, der prägnante Bilder in kurze, klare Sprache fasst, wobei die Vortragsweise (tolle Stimme) einen gewissen Hintersinn erahnen lässt, eine Pointe, die sich aus dem Text nicht direkt erschliessen mag. Freundschaft, Veränderung, Erwartungen und Begegnung mit dem Tod, ein weites Spektrum mit einem großen Bogen der Erinnerung zusammengefasst.
Unaufdringlich unterstützend die einfachen musikalischen Linien im Hintergrund, ein wenig wehmütig, ein wenig optimistisch will mir die Stimmung scheinen, wobei die Schlichtheit die ebenso schlichte wie klare Sprache spiegelt. Hier wirkt nichts aufgesetzt, metaphorisch überzogen oder bedeutungsschwanger, es klingt so einfach ehrlich.
Und das ist es, was mich berührt, die schlichte Ehrlichkeit am Rande des Alltäglichen.
Für meinen Geschmack ist das bei Liedermacher genau richtig, ich würde so einen Song nicht woanders suchen.
Klasse gemacht. 5*
lg
Ralf (UE)
Unaufdringlich unterstützend die einfachen musikalischen Linien im Hintergrund, ein wenig wehmütig, ein wenig optimistisch will mir die Stimmung scheinen, wobei die Schlichtheit die ebenso schlichte wie klare Sprache spiegelt. Hier wirkt nichts aufgesetzt, metaphorisch überzogen oder bedeutungsschwanger, es klingt so einfach ehrlich.
Und das ist es, was mich berührt, die schlichte Ehrlichkeit am Rande des Alltäglichen.
Für meinen Geschmack ist das bei Liedermacher genau richtig, ich würde so einen Song nicht woanders suchen.
Klasse gemacht. 5*
lg
Ralf (UE)
Ein Song der mir gefällt.
Auch wenn oder gerade weil er minimalistisch gamacht ist.
Die Musik tritt in den Hintergrund und verleiht dem Text flügel.
Die Stimmung ist wirklich schön und ich denke es ist das richtige Mittel diesen Text zu untermalen.
Ob das hier die richtige Kategorie ist weiß ich nicht. Aber ich finde er passt hier rein. Und hier sind auch eher die Leute, die solche "Gefühlsdusseleien" verstehen können °undduck° ;o)
Liebe Grüße,
Simon
Auch wenn oder gerade weil er minimalistisch gamacht ist.
Die Musik tritt in den Hintergrund und verleiht dem Text flügel.
Die Stimmung ist wirklich schön und ich denke es ist das richtige Mittel diesen Text zu untermalen.
Ob das hier die richtige Kategorie ist weiß ich nicht. Aber ich finde er passt hier rein. Und hier sind auch eher die Leute, die solche "Gefühlsdusseleien" verstehen können °undduck° ;o)
Liebe Grüße,
Simon
ob du erzählst, singst, schreist, elektro, rock oder sonst was machst. deine sachen begeistern mich immer wieder.
freue mich dass du endlich wieder zeit gefunden hast uns mit deinen ideen zu unterhalten. :)
freue mich dass du endlich wieder zeit gefunden hast uns mit deinen ideen zu unterhalten. :)